Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • DAX

    18.001,60
    +105,10 (+0,59%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.921,48
    +30,87 (+0,63%)
     
  • Dow Jones 30

    38.675,68
    +450,02 (+1,18%)
     
  • Gold

    2.310,10
    +0,50 (+0,02%)
     
  • EUR/USD

    1,0765
    +0,0038 (+0,36%)
     
  • Bitcoin EUR

    58.979,84
    +1.463,25 (+2,54%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.359,39
    +82,41 (+6,45%)
     
  • Öl (Brent)

    77,99
    -0,96 (-1,22%)
     
  • MDAX

    26.300,82
    +48,41 (+0,18%)
     
  • TecDAX

    3.266,22
    +26,40 (+0,81%)
     
  • SDAX

    14.431,24
    +63,12 (+0,44%)
     
  • Nikkei 225

    38.236,07
    -37,98 (-0,10%)
     
  • FTSE 100

    8.213,49
    +41,34 (+0,51%)
     
  • CAC 40

    7.957,57
    +42,92 (+0,54%)
     
  • Nasdaq Compositive

    16.156,33
    +315,37 (+1,99%)
     

Kommt bald eine Treibstoff-Revolution aus Bremen?

Der internationale Flugverkehr trägt einen gewichtigen Teil zum Klimawandel bei. (Bild: Haryadi Bakri / EyeEm/Getty Images)
Der internationale Flugverkehr trägt einen gewichtigen Teil zum Klimawandel bei. (Bild: Haryadi Bakri / EyeEm/Getty Images)

Bremer Wissenschaftler entwickeln zurzeit einen neuen und nachhaltigen Treibstoff für Flugzeuge – und unterschrieben ein Abkommen mit der Lufthansa, das zuversichtlich stimmt.

Der internationale Luftverkehr ist eine der größten Belastungen für die Umwelt. An Alternativen zum Kerosinverbrauch wird seit Langem gearbeitet. So arbeitet das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) schon länger an der Entwicklung von Wasserstoffflugzeugen. Wie “Business Insider” berichtet, ist das HY4 bereits als Testflugzeug im Einsatz, jedoch sei noch lange nicht mit einem globalen Einsatz zu rechnen. Bis 2030 sei geplant, die Reichweite von 750 auf rund 1500 Kilometer zu erhöhen und auf 20 Sitzplätze zu erweitern. Um den Klimawandel noch zu stoppen, ist das allerdings eine viel zu lange Vorlaufzeit.

Synthetisches Kerosin

Wissenschaftler der Uni Bremen arbeiten deshalb, gemeinsam mit der Raffinerie Heide in Schleswig-Holstein, an einer ganz anderen, pragmatischen Alternative. So soll nachhaltig erzeugtes, synthetisches Kerosin hergestellt werden. Gewonnen werden soll es aus regenerativem, quasi überschüssigem Strom – beispielsweise jenem, der in der Nacht gewonnen wird, wenn der allgemeine Strombedarf nicht so hoch ist. Per Elektrolyse entsteht Wasserstoff, der gemeinsam mit Kohlenstoffdioxid zu Methanol reagiert. Daraus werden im weiteren Verlauf Olefine, die schlussendlich zu langkettigen Kohlenwasserstoffen zusammengesetzt werden. Ursprünglich wurde dieser Prozess zur Dieselgewinnung entwickelt, soll nun aber auch für die Herstellung von nachhaltigem Kerosin verwendet werden.

WERBUNG

“Flüssige erneuerbare – also synthetische – Kraftstoffe sind für eine weitgehend treibhausgasneutrale Energieversorgung, wie sie das Pariser Klimaabkommen aus dem Jahr 2015 vorsieht, in Zukunft unverzichtbar”, erklärt der Geschäftsführer der Raffinerie Heide, Jürgen Wollschläger, gegenüber “Business Insider”. “Dabei bringt unser Standort an der schleswig-holsteinischen Westküste einen entscheidenden Vorteil mit sich: Vor unserer Haustür gibt es schon heute große Mengen überschüssiger Windenergie. Diese wollen wir nutzen, um daraus grünen Wasserstoff und dann synthetisches Kerosin herzustellen.”

Absichtserklärung mit Lufthansa

Die Lufthansa möchte künftig das synthetische Kerosin nutzen. (Bild: Michaela Handrek-Rehle/Bloomberg via Getty Images)
Die Lufthansa möchte künftig das synthetische Kerosin nutzen. (Bild: Michaela Handrek-Rehle/Bloomberg via Getty Images)

In der letzten Woche unterzeichneten die Raffinerie Heide und die Lufthansa eine gemeinsame Absichtserklärung zur Produktion und Abnahme synthetischen Kerosins. Man habe sich auf die Formel “Fünf in fünf” verständigt, so Wollschläger: “In fünf Jahren wollen wir fünf Prozent des Flugzeugkraftstoffs am Flughafen Hamburg synthetisch herstellen.”

Projektleiter Timo Wassermann zeigt sich indes zufrieden mit den Geschäftspartnerschaften: “Für Wissenschaftler ist es eine Extra-Motivation, wenn wir ein Produkt erforschen, für das es bereits während dieser Forschungszeit ein konkretes Interesse aus der Industrie gibt.”

Beim Verbrauch des nachhaltigen Kerosins gebe es übrigens keine Unterschiede zum herkömmlichen Kerosin, erklärt die Raffinerie Heide. Der große Unterschied: Synthetisches Kerosin enthält keinen Schwefel — dadurch kommt es zu keinem Ausstoß von Schwefeldioxid. Dies wäre ein großer Schritt, um den Klimawandel aufzuhalten.