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Kein Gänsestau vor dem Martinstag: Tiere werden jetzt geschlachtet

OLDENBURG (dpa-AFX) - Die Geflügelwirtschaft sorgt sich in diesem Jahr um den für die Branche wichtigen Martinstag. Zu dem Fest am 11. November steht traditionell bei vielen Bürgern ein Gansessen an. In diesem Jahr fehlt allerdings ein wichtiger Abnehmer: Wegen des bundesweiten Schließung der Gastronomie müssen Restaurants und Landgasthöfe auf die lukrativen Gänsemenüs verzichten. Das habe auch Folgen für die Landwirte, die ihre Mastgänse an die Gastronomie verkaufen, sagt Dieter Oltmann, Geschäftsführer des Niedersächsischen Geflügelwirtschaftsverbandes: "Im Einzelfall wird das bedeuten, dass sie nicht wissen: Wo bleibe ich mit meinen Gänsen?"

Allerdings wisse derzeit niemand, wie genau die Landwirte von dem aktuellen Vorgaben betroffen sind. Denkbar wäre auch ein Außer-Haus-Verkauf oder eine Verschiebung des Gansessens auf Dezember, meint Oltmann. "Die Auswirkungen sind derzeit überschaubar", sagt dazu Florian Anthes, Sprecher des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft. Es gebe sicherlich Betriebe, die stark von den Corona-Schließungen in der Gastronomie betroffen seien, wenn auch nicht alle.

Ohnehin ist die Gänsemast für die deutsche Landwirtschaft eher ein Nischenthema. Nur 15 bis 16 Prozent des deutschen Gänsemarktes werde von hiesigen Landwirten gedeckt, sagt Albert Hortmann-Scholten von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Der Rest kommt als Importware aus Osteuropa, meistens als Tiefkühlprodukt. Die jüngsten verfügbaren bundesweiten Zahlen stammen aus dem Jahr 2016. Demzufolge gab es vor vier Jahren deutschlandweit 4400 Betriebe, die als Haupterwerb mindestens 1000 Gänse mästeten - insgesamt 329 000 Tiere. "Inzwischen dürfte die Zahl geringer geworden sein", sagte Hortmann-Scholten.