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Israelische Geheimdienstkreise vermutlich in VW-Abgasskandal involviert

Yuval Diskin, ehemaliger Chef des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schin Bet, spielte nach Recherchen der WirtschaftsWoche eine wichtige Rolle im VW-Abgasskandal.

Yuval Diskin, ehemaliger Chef des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schin Bet, spielte nach Recherchen der WirtschaftsWoche eine wichtige Rolle im VW-Abgasskandal.

Zusammen mit Avi Primor, dem früheren israelischen Botschafter in Deutschland, traf Diskin im Februar 2015 mit dem damaligen VW-Aufsichtsratsschef Ferdinand Piech zu einer vertraulichen Unterredung zusammen. Diskin, der 2011 aus dem Geheimdienst ausgeschieden war und danach das Cybersicherheitsunternehmen Diskin Advanced Technologies gründete, wollte Sicherheitsdienstleistungen an Volkswagen verkaufen.

Primor bestätigte das Treffen im Gespräch mit der WirtschaftsWoche: „Ich bin mit Yuval Diskin befreundet, und ich habe ihm einen Gefallen getan. Wir waren zusammen bei verschiedenen deutschen Unternehmen, unter anderem bei Volkswagen. Ich habe aber nur Kontakte hergestellt, wirtschaftlich bin ich an nichts beteiligt.“

Laut früheren Medienberichten informierte Primor am Rande des Treffens Piech in einem Vier-Augen-Gespräch über einen drohenden Abgasskandal des VW-Konzerns in den USA. Die von Primor verwendeten vertraulichen Informationen stammten laut Bild-Zeitung von einem „israelischen Sicherheitsunternehmen“. Ob es sich bei diesem Unternehmen um Diskin Advanced Technologies handelte, wollte Primor gegenüber der WirtschaftsWoche nicht sagen: „Zu allem, was mit dem VW-Skandal zu tun hat, sage ich nichts. Gar nichts.“

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Das Treffen brachte für Diskin den gewünschten Erfolg: 2016 gründete der VW-Konzern zusammen mit Diskin die Sicherheitsfirma Cymotive Technologies mit Hauptsitz im israelischen Herzliya. Das Unternehmen soll vor allem die Lücken in den Sicherheitssystemen vernetzter Autos schließen. Volkswagen ist über seine Tochter AutoVision zu 40 Prozent beteiligt. Den Rest besitzen Diskin und zwei weitere Ex-Geheimdienstler.

In deutschen Geheimdienstkreisen gehen Experten davon aus, dass Primors Informationen über den drohenden Abgasskandal von US-Diensten an israelische Dienste weitergereicht wurden. „Die israelischen Nachrichtendienste arbeiten mit ihren Pendants in den USA seit Langem sehr eng und freundschaftlich zusammen“, heißt es aus dem Umfeld des Bundesnachrichtendienstes.

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