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Insolvenz nach Benkos Möbelketten-Verkauf löst Prüfung aus

(Bloomberg) -- Die österreichische Bundesregierung nimmt die Insolvenz der Möbelhauskette Kika/Leiner zum Anlass, eine Reihe von Transaktionen des früheren Eigentümers — der Gruppe um die Signa Holding GmbH des Immobilienmilliardärs René Benko — unter die Lupe zu nehmen.

Weitere Artikel von Bloomberg auf Deutsch:

Die Finanzprokuratur — ein im Finanzministerium angesiedeltes Organ, das die Regierung rechtlich vertritt — werde prüfen, ob Interessen der Gläubiger verletzt wurden, erklärte ihr Präsident Wolfgang Peschorn in der Nachrichtensendung ZiB2 am Montagabend. Die öffentliche Hand ist wegen Steuerschulden, Zahlungen aus dem Insolvenzfonds sowie wegen möglicher Rückforderungen von Corona-Hilfszahlungen selbst ein namhafter Gläubiger, so Peschorn.

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“Die Insolvenz ist immer ein Startschuss für umfangreiche Prüfungen”, sagte Peschorn. “Oberste Prämisse ist jetzt, sich anzuschauen, was hier in den letzten Jahren passiert ist”, so der Beamte weiter: “Ob hier wirklich Sanierungsschritte passiert sind oder mehr Schein als Sein war.”

Benkos Signa hatte Anfang Juni die Immobilien der Kika/Leiner-Gruppe an die Supernova Invest GmbH verkauft, laut Medienberichten für um die 400 Millionen Euro. Signa selbst hatte keine Zahlen bestätigt, aber von einem “sehr guten Investment” gesprochen. Das operative Handelsgeschäft, das überwiegend in jenen Immobilien 40 Filialen mit 3.900 Mitarbeitern betreibt, ging für einen nominellen Betrag an den früheren Manager Hermann Wieser.

Wieser kündigte daraufhin an, 23 Filialen zu schließen und fast die Hälfte der Belegschaft zu entlassen. Er hat am Montagabend Insolvenz und ein Sanierungsverfahren beim Landesgericht St. Pölten beantragt. Laut der Tageszeitung Der Standard betragen die gesamten Verbindlichkeiten 340 Millionen Euro, wovon 130 Millionen Euro die öffentliche Hand betreffen — unter anderem wegen 40 Millionen Euro in der Pandemie gestundeten Steuern.

Die Finanzprokuratur werde unter anderem prüfen, wann klar war, dass die Möbelhauskette insolvent war, so Peschorn. Es sei “ein bissl auffällig”, dass Kika und Leiner im Jahr 2022 rückwirkend für 2021 fusioniert haben, ergänzte er. Man werde auch prüfen, ob “nur zu bestimmten Stichtagen, um eine Behübschung des Unternehmens vorzunehmen, Zahlungen geleistet” wurden.

Ein Sprecher von Signa reagierte nicht sofort auf die Bitte um eine Stellungnahme.

Auch in Deutschland hat Benkos Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof GmbH den Steuerzahler einiges gekostet. Die Bundesregierung musste etwa 590 Millionen Euro an Notkrediten abschreiben, die im Zuge der Pandemie an Galeria gegeben wurden.

Überschrift des Artikels im Original:Austria Probing Sale by Benko’s Signa That Led to Insolvency

©2023 Bloomberg L.P.