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Inflationsrate in den USA fällt im Mai leicht auf 3,3 Prozent – wie reagiert die US-Fed?

Die Inflationsrate in den USA geht langsamer zurück als in Europa. Das hat Einfluss auf die Zinsentscheidungen der US-Fed.  - Copyright: Getty Images
Die Inflationsrate in den USA geht langsamer zurück als in Europa. Das hat Einfluss auf die Zinsentscheidungen der US-Fed. - Copyright: Getty Images

In den USA ist die Inflation im Mai niedriger ausgefallen als erwartet. Die Inflationsrate ging von 3,4 auf 3,3 Prozent zurück. Im Vergleich zum Vormonat April blieben die Verbraucherpreise unverändert. Experten hatten damit gerechnet, dass die Preise mit einer Jahresrate von 3,4 Prozent und im Monatsvergleich um 0,1 Prozent steigen. Auch die Kerninflation - ohne Energie und Lebensmittel - ging von 3,6 auf 3,4 Prozent zurück, und damit ebenfalls stärker erwartet.

Die Daten zur Inflation haben großen Bedeutung für die Zinsentscheidungen der US-Notenbank Fed . Die Fed entscheidet bereits an diesem Mittwoch (20 Uhr MEZ) über die Leitzinsen in den USA. Ökonomen und Märkte erwarten einhellig, dass die Fed die Zinsen trotz der jüngsten Zahlen zunächst unverändert lässt - und der Zinswende der Europäischen Zentralbank (EZB) noch nicht folgt. In den USA ist Inflation noch höher als in Europa mit 2,6 Porzent, und die US-Wirtschaft wächst immer noch stabil.

Die EZB hatte die Leitzinsen für die Eurozone vergangene Woche um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Sie leitete damit als erste der großen Notenbanken die Zinswende ein. Der wichtigste Leitzins, zu dem Banken Geld bei der Zentralbank anlegen können, beträgt in der Eurozone jetzt 3,75 Prozent.

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In den USA hatte die Fed die Leitzinsen im Kampf gegen die Inflation sogar auf 5,25 bis 5,5 Prozent nach oben gezogen. Der Zinszyklus ist in den USA bisher länger und ausgeprägter als in der Eurozone. Denn die EZB hatte ihre Leitzinsen nicht nur später und weniger stark erhöht als die Fed. Die EZB beginnt nun auch früher als die Fed die Zinsen wieder. Dies zeigt die folgende Grafik.

Seit dem Höhepunkt der Inflationswelle im Herbst 2022 hat sich die Teuerung auf beiden Seiten des Atlantik deutlich abgekühlt. Sie liegt aber noch über dem Stabilitätsziel beider Zentralbanken von zwei Prozent. In der Eurozone betrug ist Inflationsrate im Mai 2,6 Prozent. Auch der Verlauf der Inflationswelle zwischen den USA und der Eurozone unterscheidet sich deutlich.

Die nächsten Termine für die Fed sind im Juli, September, November und Dezember. „Die Fed dürfte sich nach den jüngsten Arbeitsmarktzahlen erst recht nicht zur Eile verleiten lassen" schrieb der Vermögensverwalter Bantleon Anfang der Woche in seinem Finanzmarkt-Ausblick. „Wir rechnen mit der ersten Zinssenkung bereits im September und anschliessend zwei weiteren Zinsschritten bis zum Jahresende".

Die Terminmärkte haben bisher eine Zinssenkung sogar erst im Dezember eingepreist - also erst nach der US-Präsidentschaftswahl im November. Die Wahl ist für die Fed ein Dilemma. Die Notenbank ist politisch zur Neutralität verpflichtet. Ihr Auftrag gilt der Geldwertstabilität und - anders als bei der EZB - auch der Vollbeschäftigung. Eine Zinssenkung vor der US-Wahl wäre ein positives Zeichen für die Konjunktur, würde stimmungsmäßig eher Präsident Joe Biden helfen, wahrscheinlich aber Kritik des Lagers um Donald Trump auslösen.

In den USA haben zuletzt mehrere Ökonomen eine erste Zinssenkung der Fed bereits im Juli gefordert. Sie verweisen dabei vor allem auf schwächere Daten aus der US-Konjunktur. Dort lässt die Dynamik nach. Der Arbeitsmarkt, auf den die EZB besonders schaut, ist aber noch stabil.

Wenn die US-Fed die Leitzinsen noch länger hoch lässt, vergrößert sich der Zinsabstand zur Eurozone. Dies würde noch verstärkt werden, sollte die EZB die Leitzinsen in der Euro-Zone sogar noch einmal vor der Zinswende der Fed senken. Dies würde Anlagen in den USA attraktiver machen. Dann fließt mehr Geld aus Europa in die USA. In der Folge dürfte der Euro zum US-Dollar unter Druck geraten. Das stärkt zwar Europas und damit auch Deutschlands Exporteure. Es macht aber Importe aus dem Dollar-Raum teurer. Dazu gehören auch die für Deutschland so wichtigen Energie-Importe, die überwiegend in Dollar abgerechnet werden. Der Euro rutschte bereits Wochenbeginn deutlich ab.

Die gleichen Effekte gelten auch für jene Länder, die ebenfalls die Zinswende bereits eingeleitet haben. Dazu gehören viele Schwellenländer vor allem in Lateinamerika, aber auch der US-Nachbar Kanada oder in Europa die Schweiz und Polen.