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Das Inflationsgespenst schreckt weniger: Fünf Themen des Tages

(Bloomberg) -- Jana Randow über eine gute Nachricht zum Wochenschluss. — Abonnieren Sie unseren Newsletter Fünf Themen des Tages und erhalten Sie sonntags das Hauptstadtgeflüster direkt in Ihre Mailbox.

Weitere Artikel von Bloomberg auf Deutsch:

Lichtblick Verbrauchervertrauen

Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Inflationsrate von 2% kann die Europäische Zentralbank einen Etappensieg verbuchen. Eine Umfrage zeigte am heutigen Freitag, dass die Verbraucher im Euroraum ihre Erwartungen an den künftigen Preisdruck zurückgeschraubt haben.

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Das zeigt Vertrauen in die Notenbank, nimmt Druck aus den anstehenden Lohnverhandlungen und hilft vielleicht sogar, die von den Geldpolitikern so dringend erwartete Erholung des privaten Konsums einzuleiten.

Für ein “mission accomplished” ist es allerdings noch zu früh — zumal sich die EZB in diesem Monat gezwungen sah, ihre Inflationsprognose für das laufende und das kommende Jahr anzuheben und erst im letzten Quartal 2025 die 2%-Marke erreicht sieht.

Ab Montag werden die Zentralbanker Gelegenheit haben, ihre Erwartungen mit einigen der angesehensten Experten und Beobachtern zu diskutieren. Dann veranstaltet die EZB ihr jährliches Symposium im portugiesischen Sintra.

Während das offizielle Programm unter dem Motto “Geldpolitik in einer Ära der Transformation” steht, werden sich die Gespräche am Rande zweifellos auch um den Zinsausblick für den Rest des Jahres drehen.

Nachdem die EZB den Einlagensatz im Juni um einen Viertelpunkt gesenkt hat, rechnen die meisten Ökonomen mit zwei weiteren Schritten im September und Dezember — vorausgesetzt, die Daten spielen mit und die Inflation(serwartung) sinkt weiter.

Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Rainer Bürgin und Alexander Kell: Autsch, doppeltes Nein, Getriebeschaden, kein Wachstums-Häkchen, und König Kunde meckert.

Autsch

Es war schmerzhaft. US-Präsident Joe Biden ist beim CNN-Kandidatenduell am Donnerstag durch seine Redebeiträge gestolpert und hat all die Befürchtungen bestätigt, dass er bereits jetzt seinem Amt nicht mehr gewachsen ist — geschweige denn den Herausforderungen weiterer vier Jahre. Zuschauer der Debatte sagten mit 67% zu 33%, dass Donald Trump besser war. Vor der Debatte standen die Erwartungen bei 55% zu 45% und im Jahr 2020 lag Biden noch vor Trump — in beiden Präsidentschaftsdebatten. Mit 81 Jahren ist Biden der älteste Präsident in der Geschichte der USA. Trump, 78, machte sich die Fehltritte seines Opponenten zunutze. Nach verwirrenden Einlassungen Bidens zum Thema Einwanderung sagte Trump: “Ich weiß wirklich nicht, was er dazu gesagt hat, und ich glaube, er weiß auch nicht, was er gesagt hat.” Die Demokraten sind nun in Panik und die Frage steht im Raum, ob vier Monate vor der Wahl ein anderer Kandidat auf das Schild gehoben werden soll — trotz Bidens Beteuerung nach der Debatte, weitermachen zu wollen. Unter dem Hashtag #swapJoeout erklärte Andrew Yang, Präsidentschaftskandidat der Demokraten für 2020, die Partei sollte jemand anderen nominieren — “bevor es zu spät ist.”

Doppeltes Nein

Die polnische Regierung führt nach eigenen Angaben Gespräche über eine Zusammenarbeit zwischen den staatlich kontrollierten Herstellern von Rüstungsgütern und der Düsseldorfer Waffenschmiede Rheinmetall. Polen sei offen für gemeinsame Projekte und Technologietransfer, um die industrielle Zusammenarbeit auszubauen. Alle EU-Länder sollten angesichts der Bedrohung durch die russische Invasion in der Ukraine gemeinsame Anstrengungen unternehmen, um die Rüstungsproduktion zu erhöhen, heißt es. Genau diese Art der rüstungsindustriellen Zusammenarbeit schwebt auch Deutschland vor, um “kriegstüchtig” zu werden, wie der für Krieg zuständige Minister Pistorius es ausdrückte. Ein doppeltes Nein gab es hingegen von Bundeskanzler Scholz zu Versuchen, beim EU-Gipfel in Brüssel eine Passage über gemeinsame Verteidigunsgausgaben in eine gemeinsame Erklärung hineinzuformulieren. Einige Staats- und Regierungschefs sind Kreisen zufolge tatsächlich verblüfft gewesen, dass Deutschland mit Unterstützung der Niederlande Versuchen einen Riegel vorschob, eigene Rüstungsvorhaben von den Steuerzahlern anderer Länder schultern zu lassen. Die Penetranz südlicher Geldforderungen ist damit nicht beendet, wie Äußerungen von EU-Diplomaten zu entnehmen ist. Frankreich und Italien gehören zu den EU-Staaten, die eine Art gemeinsame Kreditaufnahme gefordert haben.

Getriebeschaden

Die Transmission der Geldpolitik müsse sichergestellt werden. So lautete die Begründung für die Einführung des Transmission Protection Instrument durch die EZB vor knapp zwei Jahren. Bei “ungerechtfertigten, ungeordneten Marktentwicklungen” darf die Zentralbank nun also am Sekundärmarkt unbegrenzt Staatsanleihen eines Problemlandes kaufen. Was aber tun, wenn nach der Frankreich-Wahl am Sonntag politische Mehrheiten entstehen, die noch größere — und gerechtfertigte — Zweifel an der Solidität der französischen Staatsfinanzen wecken? In jüngsten Umfragen kann Marine Le Pens Partei (36,2%) ihre Führung ausbauen, während ihre Konkurrenten (Linksbündnis: 28,3%; Macrons Zentristen: 20,4%) nicht in die Gänge kommen. Der Aufschlag der 10-jährigen französischen Rendite gegenüber Bunds stieg heute um 2,4 auf 84,3 Basispunkte, den höchsten Stand seit fast 12 Monaten. Bundesfinanzminister Lindner würde bei etwaigen Rettungsversuchen der EZB rechtlich prüfen lassen, “ob das alles noch mit dem Vertragsrecht übereinstimmt”, das der EZB die monetäre Staatsfinanzierung verbietet. “Hoffen wir bitte alle darauf, dass die EZB nicht bemüht werden muss”, sagte der Minister gestern bei einer Veranstaltung des Ifo-Instituts in München.

Kein Wachstums-Häkchen

Nike hat mit seinem Ausblick auf das Gesamtjahr die Investorensorgen über nachlassende Nachfrage nach Turnschuhen und Bekleidung des Konzerns verstärkt. Im Geschäftsjahr ab Juni sieht der weltgrößte Sportartikler seinen Umsatz im mittleren einstelligen Bereich schrumpfen. Von Bloomberg befragte Analysten hatten indessen rund 2% Wachstum erwartet. Nach jahrelanger Dominanz im Sportsektor hat Nike Probleme, frühere Absatzmotoren wie den Retro-Sneaker Air Force 1 durch neue Bestseller zu ersetzen. Das Geschäft leidet zudem weiter unter dem fehlgeschlagenen Versuch, sich vom Großhandel abzuwenden. Die Umsätze auf der Website, über die App und in den Nike-Stores gingen im vierten Quartal um 8% zurück. Im nachbörslichen New Yorker Handel fiel die Nike-Aktie gestern um bis zu 13%. In den vergangenen zwölf Monaten hatten die Titel bereits 17% an Wert verloren. Die Adidas-Aktie indessen kam seit dem Jahreswechsel an der Börse mehr als 20% voran. Im frühen Freitagshandel notierten die Titel des Herstellers der populären Samba-Schuhe 0,5% im Plus.

König Kunde meckert

Tesla steht in Sachen Qualität nicht mehr über anderen Elektroautos. Designänderungen wie die Abschaffung der Blinkerhebel nerven viele Besitzer. In der aktuellen Qualitätsumfrage von J.D. Power wird der langjährige Branchenprimus nun bewertet wie wie der neue VW-Partner Rivian und der Massenmarkt-Hersteller General Motors. Frustrationen verursachte auch Teslas Entscheidung, Fensterheber und Hupe bei einigen Modellen von der Mitte des Lenkrads auf eine Taste an der Speiche des Lenkrads zu verlegten. Wer vor dem Abbiegen blinken will, muss bei einigen Modellen Pfeiltasten auf einer Speiche des Lenkrads bemühen. Spezielle Kopfschmerzen haben viele Besitzer eines Fisker. Mit der Insolvenz des E-SUV-Herstellers vergangene Woche ist es schwierig geworden, Problemautos repariert zu bekommen. Ein Fisker Ocean für ursprünglich 70.000 Dollar ging für lediglich 23.000 Dollar weg. “Es ist ein Alptraum”, sagt der Besitzer, der ihn nun los ist.

Was sonst noch passiert ist

  • Unsolider Arbeitsmarkt

  • Starkes Britannien

  • Nahöstliches Pulverfass

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