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IfW-Experte kritisiert Heils Mindestlohn-Vorstoß

BERLIN (dpa-AFX) - Der Konjunkturchef des Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Stefan Kooths, hat die Pläne von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) für einen höheren Mindestlohn kritisiert. "In der Krise sollte die Regierung keinen Druck auf die Mindestlohnkommission in Richtung einer höheren Lohnuntergrenze ausüben", sagte der Leiter des Prognosezentrums am IfW in Kiel der Deutschen Presse-Agentur.

Heil will mit neuen Vorgaben für die Mindestlohnkommission die Lohnuntergrenze in Deutschland auf 12 Euro steigen lassen. Ende Juni hatte das unabhängige Gremium eine Anhebung in vier Stufen bis Mitte 2022 empfohlen - von jetzt 9,35 Euro auf 10,45 Euro pro Stunde.

Kooths forderte: "Die Kriterien sollten jetzt nicht verändert werden." Es habe einen guten Grund, dass der Mindestlohn der Tariflohnentwicklung nachfolge. "Denn er sollte nicht zum Lohntreiber werden, indem er den unteren Lohnbereich vor sich hertreibt." Den Beschäftigten seien höhere Löhne zu gönnen. "Aber ein höherer Mindestlohn würde jenen Menschen Beschäftigungschancen nehmen, denen man am meisten helfen will."

Heil hatte der dpa gesagt, er könne sich vorstellen, "dass wir der Kommission ein weiteres Kriterium mitgeben und sie sich stärker an der Entwicklung mittlerer Einkommen - des Medians - orientiert".

Tatsächlich empfiehlt die Kommission die Anpassung des Mindestlohns bisher vorwiegend gemäß der durchschnittlichen Tariferhöhungen. In dem Gremium stimmen Spitzenvertreter der Arbeitgeber und der Gewerkschaften über eine Empfehlung zur künftigen Mindestlohn-Höhe ab. Die Regierung übernimmt den Vorschlag in der Regel.