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Harte Apas-Sanktionen gegen Ernst & Young: Der Tag mit Bloomberg

(Bloomberg) -- In feinstem Behördensprech erklärte die Abschlussprüferaufsicht beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle “den Sachstand zur Beschlusskammerentscheidung ‘Berufsaufsicht’ zum Berufsaufsichtsverfahren der Abschlussprüfer in Sachen Wirecard.” Dahinter verbirgt sich ein wichtiger Schritt bei der juristischen Aufarbeitung eines der größten Skandale der deutschen Wirtschaftsgeschichte: der Implosion des ehemaligen Dax-Konzerns aus Aschheim bei München.

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Es handelt sich um das bisher umfangreichste Verfahren der Abschlussprüferaufsichtsbehörde gegen zunächst ein Dutzend Wirtschaftsprüfer sowie eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Letztere wurde von der Apas gestern zwar namentlich nicht genannt, doch Ernst & Young äußerte sich selbst zur Causa. Man habe vollumfänglich kooperiert.

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“Wir bedauern, dass der kollusive Betrug bei Wirecard nicht früher aufgedeckt wurde, und wir haben wichtige Lehren aus dem Fall gezogen. Wichtig ist: EY Deutschland ist heute ein anderes Unternehmen,” so das Statement. Die Strafe fiel durchaus hart aus. Aufgrund der Pflichtverletzungen darf Ernst & Young in Deutschland zwei Jahre lang keine neuen Prüfungsmandate bei Unternehmen von öffentlichem Interesse übernehmen, etwa bei börsennotierten Firmen. Dazu kommt eine Geldstrafe von 500.000 Euro.

Die Sanktionen gegen die deutsche Tochter treffen Ernst & Young zu einem wegweisenden Zeitpunkt. Der Konzern arbeitet intern an einer möglichen Aufspaltung von Beratung und Prüfung. Für die separierten Abschlussprüfer kein einfacher Start in die Zukunft.

AKTUELLE MELDUNGEN:

  • Einsparpflicht: Bis 2030 muss der End-Energieverbrauch in der deutschen Wirtschaft im Vergleich zu 2008 um 26,5% sinken, zitiert Reuters den Entwurf des Energieeffizienz-Gesetzes.

  • Wäre die Credit Suisse nicht an die UBS verkauft worden, wäre sie laut dem Vizepräsidenten der Schweizerischen Nationalbank am nächsten Handelstag pleite gegangen und hätte eine globale Finanzkrise ausgelöst.

ANALYSEN:

  • JPMorgan sieht an den Börsen die Ruhe vor dem Sturm. In den kommenden Monaten dürften die Aktienmärkte die Tiefs des vergangenen Jahres wieder ins Visier nehmen. Der Sell-Side-Indikator der Bank of America indessen nähert sich einem Pessimismus-Niveau, das bald die Bullen auf den Plan rufen dürfte.

AKTIENMÄRKTE | In Asien tendiert die Börse Tokio am Dienstag etwas fester während die Kurse in Hongkong moderat sinken. Auch die Wall Street schloss uneinheitlich, der S&P 500 mit einem Plus von 0,4%, der Nasdaq Composite indessen 0,3% im Minus. Der Chef der St. Louis Fed, James Bullard erklärte, steigende Ölpreise im Zuge der Fördermengen-Drosselung durch die Opec+ könnten es für die Notenbank schwieriger machen, die Inflation einzudämmen. Für Europa deuten die Aktienfutures auf einen etwas festeren Handelsstart.

RENTENMÄRKTE | Am europäischen Rentenmarkt haben Bunds am Montag die Erholung vom Freitag fortgesetzt. In den USA ist die Aktivität im produzierenden Gewerbe stärker geschrumpft als erwartet. Der ISM-Index für März fiel auf den niedrigsten Stand seit Mai 2020. EZB-Rat Holzmann erklärte, eine EZB-Halbpunkt-Zinserhöhung im Mai sei weiterhin möglich. Heute beschaffen die Niederlande €5 Mrd über 2030-Bonds. Aus Österreich kommen Anleihen mit Laufzeiten bis 2026 und 2033 und aus Deutschland Linker mit Fälligkeiten 2033 und 2046.

ROHSTOFFMÄRKTE | Der Ölmarkt legt am Dienstag noch etwas weiter zu, nachdem die Preise angesichts der Fördermengen-Drosselung der Opec+ am Montag mehr als 6% angezogen hatten. Die überraschende Entscheidung des Produzentenkartells hat den Ölpreisausblick neu ausgerichtet und das Niveau von $100 je Barrel wieder in den Fokus gerückt. Gold hat sich am Montag bis auf 10 Dollar der Marke von $2.000 je Unze genähert, tritt heute jedoch wieder den Rückzug an.

TERMINE AM DIENSTAG

  • Für Deutschland wird die Handelsbilanz für Februar vorgelegt (8:00), für den Euroraum werden die Erzeugerpreise veröffentlicht (11:00) und für die USA der Auftragseingang in der Industrie (16:00 Uhr)

  • 10:00 EZB publiziert Konsumentenumfrage

  • In Brüssel beginnt das zweitägige Treffen der Nato-Außenminister

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