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Ich habe ein Jahr über Tiny Houses geschrieben – und gemerkt, dass Besitzern Freiheit wichtiger ist als Luxus

Das Tiny House bietet vielen Menschen die Möglichkeit, sich ihren Traum vom Eigenheim zu erfüllen. - Copyright: LOUISE BEAUMONT / Getty Images
Das Tiny House bietet vielen Menschen die Möglichkeit, sich ihren Traum vom Eigenheim zu erfüllen. - Copyright: LOUISE BEAUMONT / Getty Images

Kleine Wohnräume sind mir nicht fremd: Ich bin in Singapur geboren worden und habe dort mein ganzes Leben verbracht. Singapur ist ein dicht bevölkertes Land mit wenig Fläche und die meisten Menschen hier leben auf engem Raum – manchmal sogar mit mehreren Generationen zusammen in einer Wohnung.

Trotzdem scheint die Tiny-House-Bewegung weit entfernt von meiner eigenen Realität zu sein. Klar gibt es in Singapur einige Tiny-Home-Hotels - darunter eines, das aus Schiffscontainern gebaut wurde. Aber das Leben in kleinen Häusern ist in diesem Teil der Welt noch nicht so weit verbreitet wie im Westen.

Dass ich mich persönlich mit diesem Trend nicht identifizieren konnte, war einer der Gründe dafür, warum ich Menschen interviewen wollte, die sich diesem Lebensstil verschrieben haben. In den letzten neun Monaten habe ich mehr als zehn Menschen aus dem Vereinigten Königreich und den USA porträtiert, die sich für den Lebensstil im Tiny House entschieden haben.

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Wir haben über ihre Beweggründe, ihr Budget und die Kompromisse, die sie eingehen mussten, gesprochen. Und immer wieder haben sie mir gesagt, dass es bei einem Tiny Home vor allem um Freiheit geht.

Geschichte bewahren, die Pandemie überstehen und sich treiben lassen

Meinen Interviews in diesem Jahr immer haben vor allem gezeigt: Kleine Häuser geben den Menschen die Möglichkeit, so zu leben, wie sie es möchten. Für einige bedeutet das, ihre Geschichte zu bewahren.

George Dunnett, ein 28-jähriger schottischer Hausbesitzer, mit dem ich im Juli sprach, erzählte mir, er wolle ein verlassenes Landhaus renovieren. Er fände es schade, dass das Haus in seinem Dorf ungenutzt dem Verfall überlassen sei. Seine Gemeinde nahm das zur Kenntnis.

"Sie sagten alle dasselbe: Sie fanden es schon immer schade, dass das Gebäude ungenutzt blieb und es sei toll, zu sehen, dass jemand aus der Gegend etwas Schönes daraus macht", erzählte Dunnett.

Anderen Menschen geht es hingegen darum, sich mit einer Gemeinschaft zu verbinden. Ein Hausbesitzer aus Portland namens Whit Scott erzählte mir, wie leidenschaftlich er einen Bus mit Verbindung zur örtlichen Gemeinschaft und deren Geschichte restaurieren wollte.

Scott verbrachte zehn Monate damit, einen Doppeldeckerbus in Portland in ein Airbnb in Tiny-House-Stil umzubauen. Der Bus gehörte früher zu einem beliebten Imbisswagen namens Grilled Cheese Grill und Scott hat sogar einige der ursprünglichen Wandmalereien an den Wänden erhalten.

"Ich mag die Geschichte von Portland, die der Bus mit sich bringt und deshalb habe ich beschlossen, das 'Grilled Cheese Grill'-Schild an der Vorderseite zu behalten", sagte Scott.

Stefanie Fisher, eine ehemalige Immobilienmaklerin, erzählte mir, dass der Bau ihres mobilen Tiny Home eine Möglichkeit für sie war, während der Pandemie gesund zu bleiben. Nachdem sie den Bau abgeschlossen hatte, reiste sie mit ihrem Hund Ralphie durch Washington und Oregon.

"Ich treffe mich mit anderen Menschen, die einen Van haben und werde eingeladen, irgendwo bei ihnen zu übernachten. Sie sagen dann: 'Oh, wir gehen campen. Willst du mitkommen?' Und ich lasse mich einfach treiben", sagte Fisher.

Wohneigentum – aber genau so, wie Menschen es sich wünschen

Weltweit wird der Traum vom Eigenheim immer teurer - und oft auch immer unerreichbarer. Das Leben in einem Tiny House ist aber nicht für alle Menschen eine freiwillige Entscheidung. Für manche ist es ein sehr schwieriger und unvermeidbarer Entschluss.

Doch in fast allen Gesprächen, die ich in diesem Jahr geführt habe, stellte sich heraus, dass das Wohnen im Tiny House für viele Menschen eine Möglichkeit bietet, ihren Traum vom Eigenheim zu ihren eigenen Bedingungen zu verwirklichen.

Eines der eindrucksvollsten Beispiele für mich persönlich war Katy Krebs, Mutter zweier Kinder aus Texas. Sie gab 16.000 US-Dollar (etwa 15.060 Euro) aus, um einen alten Schuppen in ein Haus für ihre Familie zu verwandeln. Die Familie sparte auf ein Haus für die Ewigkeit und dachte sich, dass der alte Schuppen in der Zwischenzeit eine gute Wohnlösung sein würde.

Als Krebs mit der Renovierung fertig war, war der Schuppen nicht mehr wiederzuerkennen und sie machte den Raum zu ihrem eigenen. "Ich wollte eine Spüle im Landhausstil, ich wollte Lattenwände und ich konnte sie in meinem kleinen Haus einfach haben. Ihr könnt auf winziger Fläche wohnen und trotzdem einen schönen Lebensstil führen", sagte Krebs. "Um das zu erreichen, müsst ihr nicht viel Geld ausgeben."

Dieser Artikel wurde von Stefanie Michallek aus dem Englischen übersetzt. Das Original findet ihr hier.