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Deutsche Bank sieht Hürden für Konsolidierung: Future of Finance

(Bloomberg) -- Die Coronavirus-Krise, der Brexit, der Klimawandel und das Ende der Ära Donald Trump werden zu Verwerfungen an den Märkten führen und Herausforderungen für Investoren und politische Entscheidungsträger auf dem Weg ins Jahr 2021 bringen.

Um bei einer Klärung der Problematik behilflich zu sein, richtet Bloomberg die Konferenz ‘Future of Finance’ aus, eine virtuelle Veranstaltung mit führenden Persönlichkeiten aus Banken, Versicherungen, Aufsichtsbehörden und Zentralbanken. Höhepunkte am Mittwoch sind Gespräche mit den Chefs von Credit Suisse, Swiss Re und Allianz (Klicken Sie hier für die vollständige Agenda).

Am Dienstag sagte Robert Kaplan, der Chef der Federal Reserve in Dallas, auf der Veranstaltung, dass ein Wiederaufflackern von Covid-19 in den nächsten zwei Quartalen die Erholung der US-Wirtschaft gefährde.

Wichtigste Entwicklungen:

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Deutsche-Bank-Americas-Chefin Christiana Riley sagte, dass in den letzten Tagen eine Welle an Handelsaktivitäten durch die Impfstoffnachrichten und die US-Wahl ausgelöst wurdeAllianz-Chef Oliver Bäte sieht zunehmende Risiken eines “massiven Schocks” für die Weltwirtschaft, da Unternehmen und Verbraucher weniger bereit seien, in die Zukunft zu investierenSwiss-Re-CEO Christian Mumenthaler schätzt, dass die Coronavirus-Krise die Weltwirtschaft 12 Billionen Dollar gekostet hatMumenthaler ist besorgt, dass die nächste große globale Katastrophe von einem Zusammenbruch aufgrund von Cyber-Attacken herrühren könnte, und sagte, dass die Anzahl der globalen Risiken zunimmtCredit-Suisse-CEO Thomas Gottstein sagte, dass die Bewältigung der Pandemie “etwas vorhersehbarer, aber immer noch spannungsgeladen“ seiEine Konsolidierung im europäischen Bankensektor “ist erforderlich und wird stattfinden”, sagte er und fügte hinzu, dass Fusionen eher inländischer als grenzüberschreitender Natur sein werden

Nachfolgend die neuesten Entwicklungen von der Veranstaltung, der Bericht wird den ganzen Tag über aktualisiert (Zeitangaben beziehen sich auf die Ortszeit in Frankfurt):

Konsolidierung steht vor regulatorischen Hürden (15:30 Uhr MEZ)

Banker fragen sich bereits seit einem Jahrzehnt, ob europäische Kreditinstitute fusionieren werden, sagte Riley von der Deutschen Bank.

Zwar sei klar, dass die Branche reif für eine Konsolidierung sei. Aber existierende regulatorische und politische Überlegungen stünden dem im Wege, erläuterte sie. Nationale Transaktionen seien wahrscheinlicher als internationale, da die Aufsichtsbehörden mehr „strukturelle Schutzvorkehrungen“ in Betracht zögen, sagte sie und schloss sich damit früheren Äußerungen von Credit-Suisse-CEO Gottstein an.

Und amerikanische Käufer? US-Banken seien angesichts der niedrigen Rendite in Europas viel schlechterem Zinsumfeld wahrscheinlich nicht daran interessiert, sich in diese politischen Minenfelder zu begeben.

Wettbewerbsfähige Vergütung (15.25 Uhr MEZ)

Die Investmentbank der Deutschen Bank hat sich in verschiedenen Geschäftsbereichen gut entwickelt, und das Kreditinstitut wird die Mitarbeiter für diese Leistung “auf eine Weise belohnen, die mit wettbewerbsorientierten Marktpraktiken vereinbar ist”, sagte Riley, Leiterin der amerikanischen Aktivitäten des deutschen Unternehmens.

Büros sind immer noch wichtig (15.20 Uhr MEZ)

Riley erwartet, dass “die Zukunft der Arbeit eine Büropräsenz beinhaltet” und wies darauf hin, dass sie selbst vom Wall-Street-Büro des Kreditinstituts aus an der Veranstaltung teilgenommen habe.

Die Deutsche Bank wird nächstes Jahr in ein neues New Yorker Büro umziehen und hat erklärt, dass die meisten Mitarbeiter bis zu diesem Datum weiterhin von zu Hause aus arbeiten sollten.

Impfstoff könnte Wendepunkt sein (15.15 Uhr MEZ)

Die jüngsten Fortschritte bei der Entwicklung eines Covid-19-Impfstoffs sowie die Klarheit bei den Präsidentschaftswahlen haben laut Riley eine Handelsflut ausgelöst.

„In den letzten paar Tagen seit Pfizers bahnbrechender Ankündigung und dem - wie wir alle hoffen - Wendepunkt in dieser Pandemie hat es als Folge davon ziemlich enorme” Handelsvolumina gegeben, sagte sie. „Wir alle, die wir lange genug in dieser Branche tätig sind, wissen, dass ein paar Tage kein Quartal ausmachen.“

Das US-Geschäft der Deutschen Bank hat sich stabilisiert, nachdem das Geldinstitut sein Bekenntnis zu der Geschäftstätigkeit im Land bekräftigte. „Die USA werden bleiben. Wir geben den Menschen einen Grund, ihre Karrieren an dieses Unternehmen zu knüpfen“, sagte sie.

Deutsche Bank steht zur Strategie (15:05 Uhr MEZ)

Christiana Riley, Americas-Chefin bei der Deutschen Bank, sagte, das Frankfurter Kreditinstitut werde trotz anhaltender Unsicherheiten über die Pandemie und das politische Umfeld an seiner Strategie festhalten.

Hinsichtlich der Entwicklung in den USA sei es noch zu früh, um Genaueres sagen zu können. Aber sie erwarte von der Regierung des designierten Präsidenten Joe Biden einen gemäßigteren Ansatz in der Bankenpolitik. “Ich bin mir sicher, dass die Anpassung wieder Richtung Mitte gehen wird”, sagte Riley.

Impfreaktion übertrieben (14.15 Uhr MEZ)

Der Vorstandsvorsitzende der Allianz, Oliver Bäte, ist der Ansicht, die Investoren seien von ihrer Begeisterung über die Aussichten eines Covid-19-Impfstoffs zur Eindämmung der Pandemie mitgerissen worden.

Zwar werde ein Impfstoff einen “großen Unterschied” machen, jedoch habe der Markt “ein bisschen überreagiert”, sagte er. „Wir müssen etwas vorsichtig sein, weil wir den Impfstoff in großen Mengen herstellen müssen. Wir müssen die Infrastruktur aufbauen, um ihn bereitzustellen.“

Er bekräftigte, dass die Allianz im nächsten Jahr mit weniger Ansprüchen wegen Betriebsunterbrechung rechnet. Die Allianz verzeichnete in den ersten neun Monaten des Jahres virusbedingte Verluste in Höhe von 1,3 Milliarden Euro, wobei der Großteil aus dem Nicht-Lebensversicherungsgeschäft stammte.

‘Massiver’ Schock wird immer wahrscheinlicher (14:05 Uhr)

Mit der neuen Runde von Lockdowns stehe die Wirtschaft vor einem Szenario im Sinne von “Gebranntes Kind scheut das Feuer”, bei dem Verbraucher und Unternehmen nur ungern in die Zukunft investieren, sagte Bäte. Das macht die Welt volatiler und führt zu einer starken Warnung.

“Wir müssen uns bewusst sein, dass ein massiver Schock auftreten kann und dies wahrscheinlicher ist, als dass es nicht passiert”, sagte er.

Staatsschuldenrisiko (10:30 Uhr MEZ)

Ein Risiko für die Staatsverschuldung ist der Anstieg der Fremdkapitalaufnahme, erklärte zuvor Swiss-Re-CEO Christian Mumenthaler. Denn die Regierungen versuchen, die von der Pandemie betroffenen Volkswirtschaften zu stützen, obwohl die Finanzlage häufig bereits angespannt ist.

Angesichts des massiven Volumens an Staatsanleihen, die während der Krise begeben wurden, ist “es fast sicher, dass es Probleme geben wird”, sagte Mumenthaler von Swiss Re. “Wie wir mit dieser enormen Verschuldung umgehen werden, darüber wird nicht gesprochen.”

Cyber-Zusammenbruch könnte Covid-ähnliche Krise sein (10:25 Uhr MEZ)

Mumenthaler betrachtete Bedrohungen jenseits der aktuellen Krise und nannte Cyber-Risiken als etwas, das einer Pandemie gleichkommen könnte. Er bezeichnete einen weit verbreiteten Ausfall infolge eines Virus oder den Zusammenbruch der Cloud als “grenzwertig” versicherbar.

“Gewisse Schäden können übernommen werden, aber es wird für den wirtschaftlichen Schaden nie ausreichen”, sagte er. “Es würde sich lohnen, im Voraus über eine Lösung für die Staaten nachzudenken.”

Die Risiken, die gleichzeitig die ganze Welt betreffen, hätten zugenommen, sagte er und fügte hinzu, dass die Versicherungsbranche nicht alleine damit umgehen könne.

ESG-Anlageerträge (10.20 Uhr MEZ)

Der CEO befasste sich eingehender mit dem, was es wirklich bedeutet, als großes Unternehmen ESG-basierte Investments zu tätigen. Er betonte, dass Swiss Re frühzeitig auf diesen Trend gesetzt habe. Vor zwei bis drei Jahren wechselte das Unternehmen zu ESG-Benchmarks, hauptsächlich für Anleihen.

“Wir investieren nur in die 50% besten Anbieter in jeder Branche, basierend auf dem ESG-Rating”, sagte er. Die ESG-Strategie werde nicht verfolgt, um hohe Erträge zu erzielen, sondern weil „es das Richtige zu tun ist“. Bislang haben die ESG-Vermögenswerte eine bessere Wertentwicklung als der Rest aufgewiesen, sagte er.

Öffentlich-private Risikoteilung (10.15 Uhr MEZ)

Laut Mumenthaler prüfen Rückversicherer, wie sie mit Regierungen zusammenarbeiten können, um die Gesellschaft bei der Bewältigung von Pandemien zu unterstützen. Er zog einen Vergleich mit Pool Re, dem von der britischen Regierung unterstützten Rückversicherer, der Terrorismus abdeckt.

“Die Prämie könnte an den Staat gehen, durchläuft aber den Versicherungsprozess, hat eine automatische Auszahlung über den Versicherungsmechanismus”, sagte er.

Die Branche könne etwas konstruieren, es müsse aber der politische Wille vorhanden sein, sagte er und fügte hinzu, dass das Risiko, das die Versicherungsbranche eingehen könne, “de minimus” sei.

Zunehmendes Risiko durch Klimawandel (10:10 MEZ)

Mumenthaler schneidet auch direkt das Thema Klimawandel und Katastrophen an, und wie Versicherer und Rückversicherer ihre Modelle entsprechend anpassen.

“Brände haben aufgrund des Klimawandels zugenommen - die Auswirkungen können gemessen werden”, sagte er.

Umgekehrt gibt es keine Hinweise darauf, dass der Klimawandel Hurrikans verursacht, aber die Schäden infolge dieser Stürme sind teurer, da Menschen in gefährdeten Gebieten teure Häuser bauen.

Covid ist kein schwarzer Schwan, aber teuer (10:05 Uhr MEZ)

Mumenthaler sieht in der Coronavirus-Pandemie kein Schwarzer-Schwan-Ereignis. Er schätzt den durch Covid-19 verlorenen Output auf 12 Billionen Dollar.

“Alle 30 oder 40 Jahre haben wir diese Art von Pandemien, und leider haben wir, da es sich um Viren handelt, immer noch keine wirksame Möglichkeit, sie zu bekämpfen”, sagte er.

Überraschend war weniger, dass es zu einer Pandemie kam, sondern vielmehr die Reaktion der Gesellschaft und die strengen Lockdowns.

“Pandemie ist ein Risiko, das nicht diversifiziert und nicht versichert werden kann”, sagte Mumenthaler. “Die Versicherungsbranche weiß das.”

Marktbasierte Erholung (9:45 Uhr MEZ)

In Bezug auf die wirtschaftliche Erholung nach der Pandemie forderte Gottstein die Regierungen auf, beiseite zu treten und das Finanzsystem seine Arbeit machen zu lassen und Teil der Lösung zu sein.

“Bestimmte Gebiete wie Fluggesellschaften und Flughäfen benötigen staatliche Unterstützung”, sagte er. “Der Rest sollte es den Märkten überlassen, es sollte von den Banken getan werden.”

Asiens Wachstumsmodus (9:40 MEZ)

Gottstein verwies darauf, dass sich Asien nach Covid im Wachstumsmodus befindet, während die Aussichten in Europa defensiv sind.

“China ist absolut wichtig für unsere globalen Pläne”, sagte er. Die Bank strebt nach Wertpapierlizenzen, stellt Kundenberater ein und hofft, Investmentbanking-Geschäft von ihren Privatkunden zu erhalten - häufig von Unternehmern, die die öffentlichen Märkte anzapfen möchten.

„In den nächsten drei bis vier Jahren sind viele Investitionen erforderlich“, aber die starke Marke der Bank in China ist hilfreich. Die Herausforderung im Privatbankengeschäft besteht darin, „talentierte Mitarbeiter zu finden. Es gibt einen großen Wettbewerb um Talente”.

Die Bank hält einen Anteil von 51% an ihrem lokalen Wertpapier-Venture und hofft, diesen auf 100% zu erhöhen. Zudem ist sie bei Aktien- und Anleiheemissionen für chinesische Unternehmen „sehr aktiv“.

Covid verstärkt digitalen Wandel (9:30 Uhr MEZ)

Die Folgen der Pandemie haben bewirkt, dass die Kunden der Credit Suisse digitaler werden und auf ihrer Suche nach Rendite mehr Privatmarkt-Produkte fordern, sagte Gottstein. Die Kunden sind auch an mehr ESG-Produkten interessiert, insbesondere in Europa.

“Sobald die Covid-19-Krise hinter uns liegt, besteht die Möglichkeit, dass viele Privatbanken-Kunden umfassende Lösungen rund um ESG wünschen”, sagte er. „Europäische Privatbanken-Kunden fühlen sich in privaten Märkten und bei ESG unterversorgt.“

Konsolidierung muss stattfinden (9:25 Uhr MEZ)

Gottstein sprach über die Zukunft des europäischen Bankensektors. “Eine Konsolidierung ist erforderlich und wird stattfinden”, sagte er und fügte hinzu, dass Fusionen eher inländischer als grenzüberschreitender Natur sein werden.

Er sagte, die Bank habe eine gute Plattform, um organisch zu wachsen, werde aber immer offen bleiben, sich Möglichkeiten anzusehen, insbesondere im Private Banking.

Gottstein sagte, Negativzinsen würden die Banken in Europa weiterhin unter Konsolidierungsdruck setzen, da das Zinsergebnis 50% bis 60% der Erträge ausmacht.

Umgang mit Covid weiterhin spannungsgeladen (9:15 Uhr MEZ)

Thomas Gottstein, der im Februar CEO der Credit Suisse wurde, sagte, er habe das Ruder in einem schwierigen Jahr übernommen. Er berichtete, er sei überrascht gewesen, wie gut Home-Office-Programme funktionierten.

Einer der schwierigsten Momente war der Beginn des zweiten Quartals, als die Bank noch unsicher war, wie hoch die Risikovorsorge für potenzielle Kreditverluste ausfallen sollte, und von ihren Kunden eine große Nachfrage nach Liquidität bestand.

Einige Monate nach Beginn der Pandemie ist die Bewältigung der Krise „etwas vorhersehbarer, aber immer noch spannungsgeladen“.

Überschrift des Artikels im Original:Gottstein Says Consolidation Needed: Future of Finance Update

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