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Gewerkschaft: Ausstehende Gehälter und neuer Sparkurs bei Pelikan

PEINE/HANNOVER (dpa-AFX) - Beim Schreibwaren-Hersteller Pelikan beklagt die Gewerkschaft IG BCE verspätet ausgezahlte Gehälter und warnt vor weiteren Job-Kürzungen. Vor dem Werk in Peine trafen sich den Angaben zufolge am Montag gut 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um gegen den Kurs der Geschäftsführung zu protestieren. "Die Beschäftigten sollen die Zeche für das Missmanagement zahlen", hieß es. So dürften die Löhne für den Monat Juni voraussichtlich nicht rechtzeitig auf den Konten sein, und Teile des letztes Weihnachtsgeldes seien dort immer noch nicht angekommen. Die Unternehmensführung war am Nachmittag nicht für eine Stellungnahme zur Lage zu erreichen.

Die Marke Pelikan ist bekannt für Füllfederhalter, Tintenroller sowie viele weitere Sorten Schreib- und Büromaterial. Außerdem werden Schulranzen, Etuis und Grußkarten hergestellt. Zur Firmengruppe gehören auch die Marken Geha, Herlitz und Susy Card - es gibt neben dem Werk im Peiner Stadtteil Vöhrum Standorte in Ländern wie Polen oder Mexiko. Seit den 90er Jahren erwarb der malaysische Unternehmer Hooi Keat Loo Anteile, heute ist er Mehrheitseigner und Co-Chef.

Pelikan ging schon mehrfach durch Umbauprogramme samt Stellenabbau. Laut IG BCE kündigte das Management kürzlich einen 2014 geschlossenen Sozialplan, "radikale Einsparungen" stünden im Raum. Dabei habe sich die Belegschaft auch zu Verzicht bereiterklärt. Nach Informationen der Gewerkschaft sind in Peine noch 230 bis 250 Menschen beschäftigt.

Die Keimzelle der Traditionsfirma liegt im benachbarten Hannover, sie gilt wie Bahlsen als mittelständisches Aushängeschild Niedersachsens. Bei Auslandsreisen von Regierungsmitgliedern sind Füller von Pelikan oft ein diplomatisches Mitbringsel - betriebswirtschaftlich soll es dem Unternehmen nach Gewerkschaftsangaben nicht besonders gut gehen.