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Geschmackloser Brief von PayPal: Tod einer Kundin sei Richtlinienverstoß

PayPal warf einer Kundin vor, ihr Tod verstoße gegen die Vertragsbedingungen. (Bild: AP Photo/Jeff Chiu)
PayPal warf einer Kundin vor, ihr Tod verstoße gegen die Vertragsbedingungen. (Bild: AP Photo/Jeff Chiu)

Wenige Wochen nach dem Krebstod einer Kundin schrieb PayPal einen Beschwerdebrief an deren Adresse. Darin wird direkt auf ihren Tod Bezug genommen und dieser als Verstoß gegen die Richtlinien bezeichnet. Mittlerweile entschuldigte sich das Unternehmen.

Drei Wochen, nachdem Linsday Durdle mit 37 Jahren verstorben war, landete ein Brief von PayPal in ihrem Briefkasten. Darin hieß es: „Sie verstoßen gegen Abschnitt 15.4(c) ihrer Vereinbarung mit PayPal Credit, da wir kürzlich erfahren haben, dass Sie verstorben sind.“ Das Unternehmen, das vom Witwer über den Tod der Frau informiert worden war, addressierte den Brief sogar direkt an die Verstorbene.

Über der Anrede wurde sie noch darauf hingewiesen, diesen Brief besser aufmerksam zu lesen: Denn PayPal wolle die noch offene Rechnung von etwa 3.665 Euro beglichen sehen. Andernfalls, drohte das Unternehmen, würde es den Kreditrahmen einschränken, das Konto schließen und den Betrag notfalls bei den Verwandten der Verstorbenen eintreiben.

„Entschuldigt meine Ausdrucksweise, aber das überschreitet jede verdammte Grenze. @AskPayPal @PayPalUK – die von Lindsays Tod vor drei Wochen informiert wurden – haben IHR einen Brief wegen Vertragsbruch aufgrund ihres Todes geschickt. Was zur Hölle?“

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Der Witwer der Frau veröffentlichte das Schreiben des Finanzdienstleisters auf der Kurznachrichten-Plattform Twitter. Es überschreite die Grenzen des Erlaubten, den Tod einer Person als Vertragsbruch auszulegen, schrieb Howard Durdle dort. PayPal reagierte – und erklärte, es habe sich entweder um einen Fehler im System, eine falsche Briefvorlage oder den Fehler eines Mitarbeiters gehandelt. Man werde sich um die Angelegenheit kümmern, könne aber keine Infos über derartige Interna weitergeben.

„Ich trage einen recht kühlen Kopf auf meinen Schultern und bin einigermaßen gut in der Lage, mit solchen Formalitäten umzugehen“, sagte der Witwer danach gegenüber der „BBC“. „Aber als Mitglied der Charity-Organisation „Widowed and Young“ (zu deutsch etwa „Verwitwet und jung“) habe ich auch gesehen, wie ein solcher Brief oder so etwas im Allgemeinen eine Person völlig aus der Bahn werfen kann.“

Das Unternehmen reagierte prompt auf den Tweet des Witwers und entschuldigte sich öffentlich.

„PayPal hat sich mit mir in Verbindung gesetzt, sich aufrichtig entschuldigt und versprochen, seine Abläufe dahingehend zu ändern, dass so etwas nicht wieder passieren kann. Ich hoffe nur, dass mehr Organisationen Empathie und gesunden Menschenverstand anwenden können, um zu verhindern, Hinterbliebene zusätzlich zu verletzen.“