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Geht Toshiba ans Tafelsilber?

Verluste in der Atomkraftwerkssparte könnten Toshiba zwingen, ans Tafelsilber zu gehen. Japanischen Medienberichten zufolge will der von einem Bilanzskandal erschütterte Technikkonzern seine Chip-Sparte ausgründen und teilweise verkaufen.

Die Wirtschaftszeitung Nikkei spekuliert bereits detailliert, dass Toshiba 20 bis 30 Prozent der Anteile für 200 Milliarden bis 300 Milliarden Yen verkaufen könnte. Als Interessenten gelten Investmentfonds und der Festplattenhersteller Western Digital. Ein späterer Börsengang wird demnach nicht ausgeschlossen. Toshiba hingegen lässt verlauten, dass bisher keine Entscheidung über die Zukunft der Chip-Sparte gefallen sei.

Eine Abspaltung gilt als eine Rettungsmaßnahme für den Konzern. Toshiba benötigt das Geld dringend, um den finanziellen Fall-out bei seiner amerikanischen Kraftwerkstochter Westinghouse zu bewältigen. Im Dezember hatte Toshiba überraschend angekündigt, dass eine Wertberichtigung von möglicherweise mehreren Milliarden Euro bei einer Firma droht, die Westinghouse 2015 gekauft hatte.

Der Aktienkurs war daraufhin innerhalb von drei Tagen um mehr als 40 Prozent abgestürzt. Anleger fürchten, dass der neuerliche Verlust Toshibas Eigenkapital aufzehren könnte. Auch mehrere Ratingagenturen werteten Toshiba weiter ab, obwohl die Kredite des Konzerns bereits vorher als spekulativer Junk eingestuft worden waren.

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Das frische Geld würde dem Konzern nicht nur helfen, weitere Unterstützung seiner Hausbanken für die Sanierung einzuwerben. Auch die wichtige Chip-Sparte könnte profitieren, die mit einem Umsatz von mehr als zehn Milliarden Euro zu den Weltmarktführern bei Nand-Speicherchips für Smartphones und andere mobile Geräte gehört.

Dieser Geschäftszweig läuft derzeit sehr gut, da ein starker Preisanstieg die Gewinne der Halbleiterhersteller explodieren lässt. Auch Samsung Electronics profitiert derzeit massiv. Nur schüren bisher Toshibas finanzielle Probleme die Sorge, ob der Konzern dauerhaft die hohen Investitionen aufbringen kann, um die Chip-Sparte in der Weltspitze zu halten.

Als eigenständige Firma dagegen könnte es dem Unternehmen leichter fallen, Kredite zu besseren Konditionen zu erhalten. Ein Börsengang würde die Attraktivität noch erhöhen. Als bevorzugter Käufer gilt in Japan Western Digital. Schließlich betreiben die Amerikaner schon zusammen mit Toshiba eine Fabrik für Speicherchips in Japan.

Die Zeit drängt allerdings. Ende März endet Toshibas Bilanzjahr. Bis dahin muss ein Deal festgezurrt sein.