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Funktion, Preise und Stromverbrauch: Das Wichtigste über Wärmepumpen

Wärmepumpen sind in vielen Fällen eine klimafreundliche und effiziente Alternative zu anderen Heizungen.  - Copyright: picture alliance / Kirchner-Media | David Inderlied
Wärmepumpen sind in vielen Fällen eine klimafreundliche und effiziente Alternative zu anderen Heizungen. - Copyright: picture alliance / Kirchner-Media | David Inderlied

In vielen Neubauten gehören Wärmepumpen zum Heizen oder für die Warmwasserversorgung bereits zum Standard. Zu ihren größten Vorteilen gehört, dass sie klimafreundlicher und effizienter sind als viele andere Heizmethoden.

Insbesondere in den vergangenen Monaten haben Wärmepumpen zudem noch einmal an Relevanz gewonnen, da private Haushalte und Politik angesichts der kriegsbedingten Energiekrise vermehrt auf alternative Energien setzen möchten.

Das müsst ihr über Wärmepumpen wissen:

Wie funktionieren Wärmepumpen?

Wärmepumpen arbeiten nach einem einfachen Grundprinzip: Sie nutzen Wärme aus der Umwelt – aus der Luft, der Erde oder dem Grundwasser –, um daraus Energie und damit mehr Wärme zu erzeugen, die sie dann an das jeweilige Heizsystem abgeben. Dafür benötigt die Pumpe vergleichsweise wenig elektrische Energie.

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Und so geht's: Die Wärmepumpe nimmt Wärme aus der Umwelt, beispielsweise aus dem Boden oder aus dem Grundwasser mithilfe einer speziellen Flüssigkeit auf. Durch das Erwärmen wird die Flüssigkeit gasförmig. In einem zweiten Schritt wird das Gas dann komprimiert. Dadurch wird es sehr heiß und gibt Wärmeenergie an Wasser ab, das dann zum Heizen genutzt wird. Weil das Gas bei diesem Vorgang abkühlt, wird es erneut flüssig und der Kreislauf kann von vorne beginnen.

Diese Wärmepumpen gibt es:

Je nach Art der Wärmepumpe werden unterschiedliche Wärmequellen genutzt. Die Grundwasserwärmepumpe gilt als effizienteste Wärmepumpe, weil das Grundwasser auch im Winter vergleichsweise warm bleibt. Allerdings ist die Installation dafür recht aufwendig, denn dafür müssen unter anderem zwei Brunnen gebohrt werden. Das wiederum ist genehmigungspflichtig und nicht überall erlaubt. Außerdem ist nicht jedes Grundwasser für Wärmepumpen geeignet.

Auch Erdwärmepumpen arbeiten recht energieeffizient, weil es im Boden kaum Temperaturschwankungen gibt. Damit der Boden nicht auf Dauer von der Wärmepumpe ausgekühlt wird, ist es allerdings ratsam, die Anlage recht weitläufig zu bauen. Entsprechende Bodenbohrungen sind allerdings nicht überall erlaubt.

Luftwärmepumpen sind beliebt, weil sie im Vergleich zu den anderen Systemen einfach aufzubauen und überall umgesetzt werden können. Allerdings sind Luftwärmepumpen weniger effizient, da es große Luftmengen benötigt, um die benötigte Wärme zu gewinnen. Diese Luft wird mithilfe von Ventilatoren transportiert. Das verbraucht – insbesondere im Winter, wenn die Luft kälter ist – relativ viel Strom verbraucht. Zudem erzeugen die Ventilatoren Lärm, weshalb Luftwärmepumpen einen Schallschutz benötigen oder nicht in der Nähe von Wohnräumen aufgebaut werden sollten.

Wärmepumpen ziehen ihre Energie aus der Umwelt – aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser. - Copyright: picture alliance/dpa/dpa-infografik GmbH/dpa-Themendienst | dpa-infografik GmbH
Wärmepumpen ziehen ihre Energie aus der Umwelt – aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser. - Copyright: picture alliance/dpa/dpa-infografik GmbH/dpa-Themendienst | dpa-infografik GmbH

Was kostet eine Wärmepumpe?

  • Laut Verbraucherzentrale kostet die Anschaffung einer Luftwärmepumpe zwischen 20.000 und 25.000 Euro.

  • Eine Erdwärmepumpe kostet laut Verbraucherzentrale zwischen 15.000 bis 20.000 Euro. Zusätzlich fallen Kosten für Sonden an, die in der Erde die Wärme aufnehmen. Hier gibt die Verbraucherzentrale Kosten zwischen 50 und 75 Euro pro Meter an. Vor allem in Gegenden, die viele Steine im Boden haben, müssen Sonden teilweise bis zu 100 Meter tief liegen.

    Alternativ können sogenannte Erdkollektoren auch in die Breite gebaut werden. Die Größe richtet sich dabei nach der zu beheizenden Wohnfläche. In der Regel wird etwa doppelt so viel Platz für die Flächenkollektoren benötigt, wie Wohnfläche beheizt werden soll. Bei einer Wohnfläche von 140 Quadratmetern entspricht das einer Kollektorfläche von circa 280 Quadratmetern. Laut Verbraucherzentrale fallen hier zusätzlich Kosten von rund 25 Euro pro Quadratmeter an.

  • Für eine Grundwasserwärmepumpe werden etwa 20.000 bis 25.000 Euro für das Gerät fällig sowie Erschließungskosten von 5.000 bis 10.000 Euro.

Zusätzlich verursachen Wärmepumpen – wie andere Heizungen auch – regelmäßige Wartungskosten. Die sind aber in der Regel niedriger, als bei anderen Systemen. Laut Verbraucherzentrale können Nutzer mit etwa 100 Euro jährlich rechnen. Schornsteinfegerkosten entfallen komplett.

Für den Betrieb der Wärmepumpe fallen außerdem Kosten für Strom an.

Welchen Stromverbrauch haben Wärmepumpen?

Wie effizient eine Wärmepumpe arbeitet, gibt die sogenannte Jahresarbeitszahl (Jaz) an: je effizienter, desto höher ist diese Zahl. Diese Zahl bekommt man vom jeweiligen Hersteller. Die Verbraucherzentrale weist allerdings darauf hin, dass diese Zahl meistens unter Laborbedingungen erhoben wird und daher häufig nicht ganz der Realität entspricht.

Um den eigenen voraussichtlichen Stromverbrauch mit der Wärmepumpe zu berechnen, teilt ihr euren aktuellen Verbrauch in kWh durch die erwartete Jahresarbeitszahl. Den Heizenergieverbrauch könnt ihr einfach eurer aktuellen Gasrechnung entnehmen. Dort ist dieser bereits in kWh angegeben. Solltet ihr mit Öl heizen, müsst ihr die Zahl der Liter vorher mit zehn multiplizieren.

Kosten von Wärmepumpen und Gasheizung im Vergleich

Ein Beispiel: Einfamilienhäuser mit Gasheizung verbrauchten 2021 laut Heizspiegel durchschnittlich 166 Kilowattstunden pro Quadratmeter. Bei einem Haus mit 140 Quadratmetern macht das 23.240 kWh.

23.240 kWh : 4 = 5810 (Wärmepumpen sollten mindestens Jaz 3 aufweisen, damit sie sich lohnen. In diesem Beispiel rechnen wir mit Jaz 4).

Für Wärmepumpen gibt es spezielle Heizstromtarife, die günstiger sind als Hausstromtarife. Im Schnitt werden 22 Cent statt der sonst üblichen 27 Cent pro Kilowattstunde fällig, schreibt die Verbraucherzentrale.

In diesem Beispiel hieße das, dass für die Wärmepumpe Stromkosten in Höhe von etwa 1280 Euro pro Jahr entstehen – zuzüglich des monatlichen Grundpreises.

Zum Vergleich: Die Durchschnittspreise für Gas liegen aktuell bei 9,34 Cent pro kWh. In unserem Beispiel ergibt das jährliche Heizkosten über 2170 Euro (zuzüglich des monatlichen Grundpreises).