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Frankreichs Wirtschaftsminister Sapin ist „fuchsteufelswild“

Frankreichs Wirtschafts- und Finanzminister Michel Sapin ist „fuchsteufelswild“ auf den Automobilkonzern PSA, der seit Monaten mit General Motors über die Opel-Übernahme verhandelt. Wie eine Sprecherin des Ministers dem Handelsblatt am Mittwochabend sagte, wusste er nichts von den laufenden Gesprächen zwischen PSA und GM.

Er habe am Mittwoch mit seiner deutschen Kollegin Brigitte Zypries telefoniert, die sich unzufrieden darüber geäußert habe, dass der französische Premierminister während seines Besuchs am Montag und Dienstag in Berlin nichts über die Pläne bezüglich Opel gesagt hatte. Der Grund dafür sei einfach: Der Premier selber sei nicht im Bilde gewesen.

Wie die Sprecherin des Ministers weiter erläuterte, hat Sapin versucht, von der Unternehmensführung Einzelheiten über die Pläne und den Stand der Gespräche zu erfahren. Das sei ihm bislang nicht gelungen. Es habe lediglich eine vage Information des Unternehmens an die staatliche Beteiligungsagentur gegeben. Genaues wisse die Regierung nach wie vor nicht, sie sei deshalb sehr zornig auf PSA.

Die laufenden Gespräche des Unternehmens mit General Motors erscheinen deshalb in einem schlechten Licht: Ohne die Unterstützung der Politik dürfte der Kauf von Opel durch das Unternehmen PSA, an dem der Staat mit 13,7 Prozent beteiligt ist, kaum zustande kommen.

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KONTEXT

Die Opel-Produktionsstandorte in Europa

Rüsselsheim

Am Opel-Hauptstandort arbeiten 15.040 Beschäftigte, davon gut die Hälfte im Entwicklungszentrum. Die Produktion hat rund 4000 Arbeitnehmer. Sie bauen den Mittelklassewagen Insignia in mehreren Varianten, den Zafira sowie Getriebe und Komponenten.

Kaiserslautern

Der Standort in Rheinland-Pfalz hat 2140 Beschäftigte. Sie produzieren Motoren und Fahrwerkskomponenten.

Eisenach

In Thüringen laufen die Kleinwagen Corsa und Adam vom Band. Im Werk Eisenach arbeiten 1850 Menschen.

Polen

Im polnischen Gliwice sind knapp 3270 Mitarbeiter beschäftigt. Sie bauen den Kompaktwagen Astra und das Cabrio Cascada und den Sportwagen Opel GTC. In Tychy stellen 410 Beschäftigte Motoren her.

Spanien

In Figueruelas bei Saragossa laufen Corsa, der SUV Mokka und bald auch der Stadt-SUV Crossland X vom Band. Der Standort hat 5080 Arbeitsplätze.

Großbritannien

Im Werk Ellesmere Port arbeiten 1830 Beschäftigte. Hier werden ebenfalls Astra-Modelle produziert.

Der Standort Luton nördlich von London hat 1530 Arbeitnehmer und baut den Kleintransporter Vivaro.

Österreich

Im Werk Aspern nahe Wien arbeiten 1390 Menschen. Dort werden Motoren und Getriebe hergestellt.

Ungarn

Motoren und Komponenten produziert auch die Fabrik in Szentgotthard mit 1210 Arbeitnehmern.

Italien

In Turin gibt es noch ein Zentrum zur Entwicklung von Dieselmotoren mit 700 Mitarbeitern.