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Franken-Rally scheint laut Wall Street bedroht: Drei Charts

(Bloomberg) -- Das Schweizer Experiment, die importierte Inflation mithilfe der Frankenstärke zu bekämpfen, war in vielerlei Hinsicht ein Erfolg. Für Händler stellt sich nun die Frage, ob der Aufschwung der Währung anhält.

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Der Wechselkurs des Frankens ist in die Höhe geschnellt, nachdem die Währungshüter zur Inflationsbekämpfung die Zinssätze erhöhten und auf dem Devisenmarkt intervenierten.

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Nun warnen Strategen von Wells Fargo & Co. bis Barclays Plc, dass die Frankenstärke ihren Höhepunkt erreichen könnte, wenn die Schweizerische Nationalbank ihre Käufe auf dem Devisenmarkt verlangsamt oder gar einstellt. Händler sind ebenfalls pessimistischer geworden.

Makrostratege Erik Nelson von Wells Fargo sieht in der Bemerkung von Zentralbankchef Thomas Jordan vom Juni, dass das restriktive Finanzumfeld einen “dämpfenden Effekt” verursache, ein frühes Signal, dass die SNB ihre Devisenmarktinterventionen zurückfahren könnte. “Für einen längerfristig orientierten Vermögensverwalter macht es Sinn, in die Frankenstärke hinein zu verkaufen.”

Zur Eindämmung der Inflation hat die Nationalbank eine beispiellose Straffungskampagne durchgeführt. Zwischen dem zweiten Quartal 2022 und dem ersten Quartal 2023 verkaufte sie mehr als 60 Milliarden Franken (62,5 Milliarden Euro) an Devisenreserven, um die Landeswährung zu stärken und ihre Bilanz zu verringern.

Diese Bemühungen trugen dazu bei, dass die Inflation im Juli auf nur 1,6% sank. Die SNB geht allerdings davon aus, dass der Preisdruck zurückkehren wird.

Dennoch fragen sich die Strategen an der Wall Street, wie lange die SNB den Franken noch stützen wird. Die Währung hat sich in diesem Jahr unter denen der G10-Währungen bisher am besten entwickelt — sowohl gegenüber dem Dollar als auch gegenüber dem Euro. Zu den Währungen der wichtigsten Handelspartner der Schweiz verzeichnet der Franken das siebte Jahr in Folge Kursgewinne.

Laut den Daten der US-Terminmarktaufsicht Commodity Futures Trading Commission für die Woche bis zum 8. August haben Spekulanten ihre Netto-Short-Positionen gegenüber dem Franken seit Ende Mai um mehr als das Zehnfache erhöht.

Institutionelle Anleger halten nach Angaben der State Street Bank and Trust Co. eine ihrer größten Short-Positionen in der Währung in den vergangenen fünf Jahren.

Wann die SNB umschwenkt, ist noch unklar. Ökonomen erwarten, dass sie die Zinssätze im September ein letztes Mal anheben wird, obgleich sich die Inflation schneller verlangsamen dürfte als von der Zentralbank angenommen.

Noch haben sich die Währungshüter nicht zu weiteren Plänen in Bezug auf Devisenverkäufe geäußert, obwohl sie am 30. September die Daten zum zweiten Quartal veröffentlichen werden.

Für Lefteris Farmakis, Devisenstratege bei Barclays, tickt jedoch die Uhr. Ein Ende der direkten Unterstützung des Frankens durch die Zentralbank sei absehbar, da die Inflation in den offiziellen Zielbereich zurückgekehrt ist.

“Die Währung wird ein bisschen zu teuer, und die Schweizerische Nationalbank muss sie nicht mehr kaufen”, sagte er. Farmakis führt die jüngsten Kursgewinne des Frankens auf Zufluchtsuchende zurück, die angesichts der sich verschlechternden Wirtschaftsdaten in der Eurozone misstrauisch geworden sind, und meint, dass die Aufwertung “wahrscheinlich nicht auf aktive Devisenmarktinterventionen zurückzuführen ist”.

Überschrift des Artikels im Original:Wall Street Warns of Fading Swiss Support for Soaring Franc

--Mit Hilfe von Bastian Benrath.

©2023 Bloomberg L.P.