Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • DAX

    18.163,52
    -90,66 (-0,50%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.907,30
    -40,43 (-0,82%)
     
  • Dow Jones 30

    39.150,33
    +15,57 (+0,04%)
     
  • Gold

    2.334,70
    -34,30 (-1,45%)
     
  • EUR/USD

    1,0697
    -0,0009 (-0,09%)
     
  • Bitcoin EUR

    60.202,86
    +126,03 (+0,21%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.351,71
    -8,62 (-0,63%)
     
  • Öl (Brent)

    82,34
    +0,17 (+0,21%)
     
  • MDAX

    25.296,18
    -419,58 (-1,63%)
     
  • TecDAX

    3.286,63
    -24,79 (-0,75%)
     
  • SDAX

    14.473,71
    -125,85 (-0,86%)
     
  • Nikkei 225

    38.596,47
    -36,55 (-0,09%)
     
  • FTSE 100

    8.237,72
    -34,74 (-0,42%)
     
  • CAC 40

    7.628,57
    -42,77 (-0,56%)
     
  • Nasdaq Compositive

    17.689,36
    -32,23 (-0,18%)
     

Wir haben zwei Kinder und sind mit 35 in Rente gegangen – so haben wir es die finanzielle Freiheit geschafft

 Sam Dogen und seine Frau gingen beide mit 35 Jahren in den Ruhestand. - Copyright: Sam Dogen
Sam Dogen und seine Frau gingen beide mit 35 Jahren in den Ruhestand. - Copyright: Sam Dogen

Sam Dogen begann seine Karriere vor 25 Jahren mit einem Einkommen von 40.000 US-Dollar (etwa 37.000 Euro) pro Jahr in New York City. 13 Jahre später ging er mit einem Nettovermögen von über drei Millionen Dollar (etwa 2,8 Millionen Euro) in San Francisco in den Ruhestand. Seiner Frau gelang das drei Jahre nach ihm, da war sie 35 Jahre alt.

Und wie hat das funktioniert? Jahrelang sparten die beiden einen Großteil ihres Einkommens, investierten das Geld in passive Anlagen und arbeiteten lange, um finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen. Das ist der Punkt, an dem sie nicht mehr arbeiten müssen, um ihre langfristigen Ausgaben zu decken.

"Es ist eine Reise, auf der man seine Finanzen ins Gleichgewicht bringt, passives Einkommen versteht, seine Ausgaben deckt, die Dinge kauft, die man haben möchte, um die Lebensqualität zu verbessern, wie zum Beispiel ein Haus, und dann auch bereit ist, wieder zu arbeiten, entweder in Teilzeit oder in Vollzeit, wenn man diese Lücke füllen will", sagte Dogen.

WERBUNG

Dogen und seine Frau sind FIREs (Financial Independence, Retire Early), die es mit zwei Kindern in einer der teuersten Städte der USA geschafft haben. Er sagte, es sei ungewöhnlich, dass beide Personen eines Paares etwa zur gleichen Zeit dieses Niveau erreichen. Die Erziehung ihrer Kinder war für beide ein Vollzeitjob. Aber beide haben ihren Frieden darin gefunden, ihren Leidenschaften nachzugehen – und sie zu Geld zu machen –, während sie sich auf ein passives Einkommen verlassen, um ihren Urlaub und ihre Freizeitgestaltung zu finanzieren.

In gewisser Weise haben beide das "RE" im FIRE-Akronym verworfen, obwohl keiner von ihnen plant, in einen Bürojob zurückzukehren.

Die Entdeckung von FIRE

Im Jahr 1999 bekam Dogen seinen ersten Job im Investmentbanking in New York und teilte sich eine Einzimmerwohnung mit einem Mitbewohner, um Geld zu sparen. Er sagte, dass er lange gearbeitet habe, um kostenloses Kantinenessen zu bekommen, das er für den nächsten Tag aufhob. Er gab also nur selten Geld für Lebensmittel aus.

"Ich dachte mir, wenn ich jedes zweite Gehalt zu 100 Prozent sparen könnte, würde ich 50 Prozent meines Gehalts sparen. Und jedes Jahr, in dem ich 50 Prozent meines Gehalts sparte, war ein Jahr zum Leben", sagte Dogen. "Ich ging noch einen Schritt weiter: Ich sparte jeden zweiten Gehaltsscheck, und ich sparte und investierte 90 Prozent jedes freiwilligen Jahresendbonus. Das habe ich im Wesentlichen 13 Jahre lang gemacht."

Er zog nach San Francisco, um eine andere Stelle anzunehmen, und stieg in den 2000er Jahren in der Firma auf. Im Jahr 2003 kaufte er eine Eigentumswohnung mit zwei Schlafzimmern, die es ihm ermöglichte, seine Lebenshaltungskosten für die nächsten Jahre zu decken. Er sagte, dies sei einer der Schlüssel zum Erreichen finanzieller Unabhängigkeit gewesen.

Im Jahr 2009 schätzt er jedoch, dass er innerhalb von sechs Monaten 35 bis 40 Prozent seines Nettovermögens verloren habe. In diesem Jahr startete er seinen Blog "Financial Samurai", in dem er seinen Weg in die finanzielle Unabhängigkeit beschrieb. Gleichzeitig arbeitete er weiter und baute einen Teil seines Nettovermögens wieder auf. Nachdem er sieben Entlassungsrunden überstanden hatte, erkannte er, dass er genug Geld auf dem Konto hatte, um seinen 250.000-Dollar-Job (etwa 232.000 Euro) an den Nagel zu hängen, ohne sich in einen neuen Job zu stürzen.

"Mir wurde klar, dass ich nach zehn Jahren keinen Spaß mehr hatte", sagte Dogen. "Es ist sehr stressig, und ich wollte raus. Aber ich wusste nicht, wie ich da herauskommen sollte, weil ich einfach nicht so weit geplant hatte."

Er handelte 2012 ein Abfindungspaket aus, das ihm erlaubte, seine aufgeschobenen Aktien und Barabfindungen zu behalten. Zu diesem Zeitpunkt betrug sein Nettovermögen drei Millionen Dollar (etwa 2,8 Millionen Euro). Und er hatte in den Jahren zuvor zwischen 75 und 80 Prozent seines Einkommens gespart.

"Ich habe mich nie von der 'Lifestyle-Inflation' anstecken lassen, bin alte Autos gefahren und habe in sehr bescheidenen Wohnungen gewohnt", sagte er.

Der Übergang in den Vorruhestand

Obwohl er über einen großen Notgroschen und passive Investitionen verfügte, habe er sich einige Jahre lang gefragt, ob er die richtige Entscheidung getroffen hatte. Seine Frau verdiente 120.000 Dollar (etwa 111.000 Euro) im Jahr, aber er war sich nicht sicher, ob sein Ruhestand nur vorübergehend sein würde. Doch schon kurz nach seinem Ausstieg verbesserte sich sein Gesundheitszustand, und er merkte, wie viel Druck auf ihm gelastet hatte, der nun von seinen Schultern genommen wurde.

"Ich habe mich gefragt: Was mache ich eigentlich? Ich bin erst 35 Jahre alt, lasse einen gut bezahlten Job hinter mir und verliere so viel Geld", sagte Dogen. "Aber im Laufe der Monate fühlte ich mich ruhiger, weil ich viel mehr Freiheit hatte, und ich war glücklicher. Die chronischen Rückenschmerzen, Ischiasbeschwerden und das Zähneknirschen verschwanden innerhalb von sechs Monaten."

Schon früh in seiner Karriere wusste er, dass er finanziell unabhängig werden und vorzeitig in Rente gehen wollte. Aber er wollte die Stadt nicht verlassen. Er sagte, dass es selten sei, dass Menschen, die FIRE erreichten, in teuren Küstenstädten lebten. Meist zögen sie in Vororte oder ländlichere Gebiete, wo die Lebenshaltungskosten niedriger seien. Er kenne Paare mit einem sechsstelligen Einkommen, die zwischen Lebenshaltungskosten und Ausgaben für ihre Kinder nur schwer sparen könnten.

"Wenn ihr in einer Gegend mit hohen Lebenshaltungskosten wohnen bleiben wollt, müsst ihr euch darauf konzentrieren, ein Vermögen aufzubauen, das die Lebenshaltungskosten übersteigt", so Dogen.

Zusätzlich zu den Einnahmen aus seinem Blog investierte er Geld in Aktien und Immobilien. Außerdem befolgte er verschiedene Haushaltsrichtlinien, wie etwa, dass er nicht mehr als zehn Prozent seines Bruttoeinkommens für Autos ausgibt. Auch für den Erwerb von Wohneigentum befolgt er die 30 Prozent-Regel.

"Ich habe das Gefühl, dass es eine ganze Welt da draußen gibt, die bei ihren persönlichen Finanzen einfach nur improvisiert. Und dann wachen sie zehn Jahre später auf und fragen sich, wo ihr ganzes Geld geblieben ist, weil es keine Disziplinen, Kennzahlen oder Richtlinien gibt, an die sie sich halten", so Dogen.

Als er in den Ruhestand ging, sagte er seiner Frau, wenn sie noch drei Jahre in ihrem Job bleiben könnte, bis sie 35 wird, könnten beide vorzeitig in den Ruhestand gehen und immer noch genug passives Einkommen erzielen, um bequem zu leben. Sie erhöhten also ihre Sparquote und versuchten, das passive Einkommen in diesen Jahren zu maximieren.

"Eines der interessanten Phänomene, die man im FIRE-Bereich beobachten kann, ist, dass ein Mann verkündet, er sei im Vorruhestand. Aber er hat eine berufstätige Frau", so Dogen. "Es ist ein Rätsel, denn ich kenne keine einzige Hausfrau, die sagt, sie sei im Vorruhestand. Sie sagt nur, dass sie eine Hausfrau ist, weil es ein Vollzeitjob ist. Es ist verrückt, wie viel Arbeit das ist."

Im Jahr 2015 handelte auch seine Frau eine großzügige Abfindung aus, nachdem ihr Unternehmen versucht hatte, sie in Teilzeit weiterarbeiten zu lassen. Nach ein paar Monaten kehrte sie in das Unternehmen zurück und verdiente in einer Teilzeitstelle mehr als in ihrem Vollzeitjob. Sie hörte 2016 auf, kurz bevor sie ihr erstes Kind bekam.

"Es geht wirklich darum, methodisch zu sparen und so viel wie möglich zu investieren, und das so lange wie möglich", sagte Dogen. "Zu viele Menschen verschulden sich mit ihren Kreditkarten, kaufen Dinge, die sie nicht brauchen, und machen teure Urlaube."

Lest den Originalartikel auf Business Insider.