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Die EZB-Tauben auf der Verliererstraße: Der Tag mit Bloomberg

(Bloomberg) -- Die Ratsmitglieder der Europäischen Zentralbank haben nur noch heute die Gelegenheit, sich zur Geldpolitik zu äußern, dann beginnt die selbstauferlegte Schweigephase vor ihrer zinsentscheidenden Sitzung nächste Woche. Die Bühne für eine intensive Diskussion ist auch ohne neue Wortspenden bereitet. Nach dem überraschend starken Anstieg der Kerninflation im Februar dürften die Währungshüter sicher nicht mehr über den halben Prozentpunkt diskutieren, der für den 16. März in Stein gemeißelt scheint, sondern nur noch darüber, wie es danach weitergeht.

Weitere Artikel von Bloomberg auf Deutsch:

Der österreichische Gouverneur und Erz-Falke Robert Holzmann ging wie so oft beherzt in die Vollen und schlug gleich drei weitere Schritte in dieser Höhe vor, was eine völlig neue Ära der Straffung einläuten würde. Chefvolkswirt Philip Lane und andere betonen dagegen den Ansatz “von Sitzung zu Sitzung” und sprechen sich gegen Festlegungen zu weiteren Zinsschritten aus. Auf dem taubenhaften Flügel des Rats argumentiert man auch damit, dass sich die Gesamtinflation wahrscheinlich rasch verlangsamen wird, und dass dieses Maß für die EZB entscheidend sei, nicht die Kerninflation.

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Bislang scheinen die Tauben die Debatte nicht zu gewinnen — wieder einmal, wie man sagen muss. Die Geldmärkte preisen bereits 150 Basispunkte Erhöhung des derzeitigen Einlagensatzes von 2,5% fest ein. Die Volkswirte von Nomura sehen den Zinsgipfel sogar noch um einen Viertelpunkt höher. Das wäre dann schon knapp unter dem Holzmann-Gipfel.

AKTUELLE MELDUNGEN:

  • Für die geplante Chipfabrik in Magdeburg will Intel €4-5 Mrd Nachschlag bei den Subventionen. Der US-Konzern verweist dabei auf die Kosteninflation am Bau.

  • Adidas kürzt seine Dividende deutlich auf €0,70 je Aktie, nachdem der Gewinn für 2022 wie bereits berichtet eingebrochen ist.

  • VW legt ein geplantes Batteriewerk in Osteuropa auf Eis und will stattdessen eine Anlage in Nordamerika bauen, berichtet die Financial Times.

  • Die Schweizerische Nationalbank hat laut Präsident Thomas Jordan noch nicht genug getan, um die Inflation wieder auf das Zielniveau zu bringen.

  • Der Chemikalienhändler Brenntag hat bestätigt, einen Aktienrückkauf von bis zu €750 Mio zu planen, über den Bloomberg in Bezug auf informierte Kreise berichtet hatte.

  • BMW will laut Handelsblatt Geländewagen der X-Reihe bis weit ins kommende Jahrzehnt auch mit Benzin- und Dieselantrieb bauen.

  • Milliardär Ken Griffin verhandelt für seinen Hedgefonds Citadel über eine Lizenz für den auf künstlicher Intelligenz basierenden Bot ChatGPT. Er soll den Softwareentwicklern ebenso helfen wie den Finanzanalysten

ANALYSEN:

  • Geld macht doch glücklicher, zumindest bis zu einem Jahreseinkommen von $500.000, wie eine neue Studie des Psychologen Daniel Kahneman zeigt

AKTIENMÄRKTE | An der Börse Hongkong und in geringerem Maße in Schanghai fallen am Mittwoch die Kurse, nachdem Falkentöne von US-Notenbankchef Powell den Risikoappetit dämpften. Ein Index chinesischer Technologiewerte in Hongkong rutschte mehr als 3% ab. An der Wall Street schloss der S&P 500 1,5% im Minus. Powell signalisierte die Bereitschaft der Fed, die Zinsen zur Eindämmung der hartnäckigen Inflation womöglich schneller zu erhöhen als zuvor angenommen. Für Europa signalisieren die Futures einen etwas leichteren Handelsauftakt.

RENTENMÄRKTE | Der europäische Rentenmarkt erholte sich am Dienstag zunächst sehr deutlich angesichts der EZB-Verbraucherumfrage, die einen erheblichen Rückgang der Inflationserwartungen auf 2% binnen drei Jahren belegte. Zeitweise steuerte der BTP-Bund-Spread auf die größte Schrumpfung seit über einem Monat zu. Später ging ein Großteil der Kurserholung verloren, als der Text der Ausführungen vorlag, die Fed-Chef Powell vor dem Senat machte. Die Rendite 2j Treasuries kletterte am Dienstag 12 Bp und überwand die Marke von 5%. Heute steigt sie weiter.

ROHSTOFFMÄRKTE | Mit der Aussicht auf weitere und womöglich schnellere US-Leitzinserhöhungen kam es am Ölmarkt am Dienstag zu einem Kursrutsch. Der WTI-Preis fiel um 3,6%. Am Mittwoch-Morgen trat er erst einmal auf der Stelle. Der Goldpreis fiel angesichts der Falken-Aussagen des US-Notenbankchefs am Dienstag um 1,8%. im frühen Mittwochshandel tendiert der Bullionmarkt etwas leichter.

TERMINE AM MITTWOCH

  • Quartalszahlen Europa: Brenntag, Fuchs Petrolub, Adidas, Symrise, Andritz, Continental, LBBW, Vivendi

  • Konjunkturdaten Europa: Produktion Deutschland, BIP Europa,

  • EZB-Präsidentin Lagarde spricht bei WTO-Panel in Genf zum Internationalen Frauentag (11:00), EZB-Direktor Panetta spricht zu Cyber-Risiken

  • Konjunkturdaten USA: Arbeitsmarktbericht, Handelsbilanz

  • 16:00 Fed-Chairman Powell spricht vor dem Finanzdienstleistungsausschuss des Repräsentantenhauses

  • Deutsche Post, Ende der von Verdi initiierten Urabstimmung über Streik nach Scheitern der Tarifverhandlungen

  • Fortsetzung Jahrestagung des chinesischen Volkskongresses

--Mit Hilfe von Boris Groendahl.

©2023 Bloomberg L.P.