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EZB drückt Pausetaste für Zinserhöhungen - wie erwartet

(Bloomberg) -- Die Europäische Zentralbank hat die Zinssätze zum ersten Mal seit mehr als einem Jahr unverändert belassen. Die Währungshüter wägen in nächster Zeit ab, ob ihre beispiellose Serie von Zinserhöhungen die Inflation erfolgreich eindämmt.

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Nachdem die Entscheidung, den Einlagensatz auf den Rekordwert von 4% anzuheben, im vergangenen Monat äußerst knapp ausgefallen war, ließ die EZB den Zinssatz am Donnerstag einstimmig unverändert und entsprach damit den Vorhersagen aller von Bloomberg befragten Wirtschaftsexperten.

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In seinen geldpolitischen Beschlüssen bekräftigte der EZB-Rat, dass das aktuelle Niveau der EZB-Leitzinsen sich auf einem Niveau befinde, “das – wenn es lange genug aufrechterhalten wird – einen erheblichen Beitrag” dazu leisten werde, die Inflation auf den Zielwert von 2% zurückzuführen.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde sagte in Athen, wo der EZB-Rat zu einer seiner regelmäßigen Auswärtssitzungen zusammenkam, dass die Währungshüter “beständig sein müssen”.

“Eine Diskussion über Zinssenkungen ist völlig verfrüht”, sagte sie bei ihrer Pressekonferenz nach der Sitzung und bekräftigte damit ihre bisherige Position. “Die Tatsache, dass wir eine Pause einlegen, bedeutet nicht, dass wir nie wieder die Zinsen erhöhen werden.”

Der Euro hielt seine Verluste gegenüber dem Dollar in Grenzen, während Bundesanleihen leicht zulegten. Italienische Staatsanleihen, die zu den Hauptnutznießern der EZB-Anleihekaufprogramme gehörten, legten zu, da Lagarde sagte, dass Änderungen an dem 1,7 Billionen Euro schweren Pandemie-Anleihenportfolio nicht diskutiert worden seien.

Nachdem die derzeitige Frist für die Beendigung der Wiederanlage von PEPP-Mitteln mit Ende 2024 bestätigt wurde, sank die Rendite 10-jähriger italienischer Anleihen um 10 Basispunkte, wodurch der Abstand zu Bundesanleihen auf unter 200 Basispunkte schrumpfte.

Das Erreichen des Zinsgipfels schürt Wetten darauf, wann die ersten Zinssenkungen kommen werden. Die Anleger setzen auf das EZB-Narrativ “höher für länger”, indem sie Senkungen erst ab dem nächsten Herbst einpreisen — selbst wenn die Eurozone Gefahr läuft, endgültig in eine Rezession zu geraten.

Die EZB lässt sich zum Zeitpunkt der Zinssenkungen nicht viel entlocken. Im Fokus stehen stattdessen andere Hebel — in erster Linie das PEPP. Ein Schritt in diesem Bereich könnte jedoch problematisch werden, wenn die Spannungen im Nahen Osten die Ölpreise in die Höhe treiben, die italienischen Staatsfinanzen die Anleger beunruhigen und die Wirtschaft des Euroraums stottert.

Noch seien nicht alle geldpolitischen Maßnahmen in der Realwirtschaft angekommen, sagte Lagarde. “Die Einschätzung unserer Mitarbeiter ist, dass noch mehr in der Pipeline ist, was die Realwirtschaft beeinflusst. Wir gehen davon aus, dass sich diese Entwicklung bis Ende 2023 und im ersten Quartal 2024 fortsetzen wird.”

Überschrift des Artikels im Original:ECB Presses Pause After Barrage of Rate Hikes to Tame Inflation

--Mit Hilfe von Harumi Ichikura, Barbara Sladkowska, Joel Rinneby, Christoph Rauwald, Angela Cullen, James Hirai, Alice Gledhill, Laura Malsch, Alexey Anishchuk, William Horobin, James Regan, Alessandra Migliaccio und Bastian Benrath.

(Neu: Weitere Aussagen von Lagarde)

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