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Ex-Marineoffizier: Titan-Erfinder Rush habe alle Warnungen zu seinem U-Boot ignoriert, aber es gebe "keine internationale Polizei auf hoher See"

Der CEO des Titan-Unternehemens Stockton Rush. - Copyright: Wilfredo Lee/AP
Der CEO des Titan-Unternehemens Stockton Rush. - Copyright: Wilfredo Lee/AP

Ein ehemaliger Marineoffizier, der dafür bekannt ist, einige der gefährlichsten Tiefen des Ozeans zu erforschen, sagte: Die Unterwasserindustrie "als Ganzes" habe Stockton Rush vor seinem U-Boot Titan gewarnt. Aber niemand habe den CEO von OceanGate aufhalten können, weil er in internationalen Gewässern operierte.

"Stockton dachte, er würde der Elon Musk des Ozeans werden", sagte Victor Vescovo, ein pensionierter Geheimdienstoffizier der Navy, dem Outdoor-Magazin "Outside Online".

"Sie können tun, was sie wollen"

"Und er ignorierte nicht nur eine Warnung hier und da, sondern die gesamte Branche sagte: 'Alter, du musst damit aufhören'", so Vescovo zu dem Magazin. "Die Leute fragen mich immer wieder: 'Warum hast du ihn nicht gestoppt?' Weil es auf hoher See keine internationale Polizei gibt. Sie können tun, was sie wollen."

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Vescovo, der 2018 als erster Mensch den tiefsten Punkt des Atlantiks erreichte, war einer von mehreren Tiefseeforschern, die sich weigerten, Rushs Ausflüge zur Titanic zu unterstützen, berichtete das Magazin "The New Yorker".

"Ich wollte nicht einmal den Anschein erwecken, dass ich seine Operation gutheiße", sagte Vescovo.

Leitender Angestellter warnte vor U-Boot

OceanGate baute ein Fünf-Mann-Tauchboot namens Titan aus Kohlefaser und Titan. Eine untypische und unerprobte Mischung von Materialien, die dem Unterwasserdruck standhalten. Mit der Titan führte Rush Touren zum Schiffswrack der Titanic durch, das etwa 13.000 Fuß (etwa vier Kilometer) unter Wasser liegt.

Immer wieder tauchen Berichte auf, in denen dokumentiert wird, wie er die Ermahnungen von Tauchbootexperten und erfahrenen Abenteurern wie Vescovo ignorierte.

Mindestens ein leitender Angestellter von OceanGate, der U-Boot-Pilot David Lochridge, warnte Rush im Jahr 2018 vor dem Sicherheitssystem, das um den Rumpf des Titan herumkonstruiert wurde. Er sagte, es könne einen Bruch nur "Millisekunden" vor einer Katastrophe erkennen.

Lochridge sagte jedoch in einer Klage, dass er sofort entlassen wurde, nachdem er seinen Bericht eingereicht hatte. Nach Angaben von "The New Yorker" teilte er den Bericht der OSHA mit, die wiederum seine Warnungen an die US-Küstenwache weiterleitete.

Die US-Küstenwache reagierte nicht auf die Anfrage von Business Insider nach einem Kommentar zu Lochridges Bericht.

Touren außerhalb der US-Gerichtbarkeit

Während Rush zumindest einen Teil der Titan in einer Werkstatt in Seattle herstellte, fanden die Titanic-Touren von OceanGate ohnehin außerhalb der US-Gerichtsbarkeit statt.

Stefan B. Williams, Professor am australischen Centre for Field Robotics an der Universität Sydney, erklärte Business Insider, dass OceanGate die strengen Sicherheitsbestimmungen umgehen konnte, indem es in internationalen Gewässern operierte.

Während Rush seit Jahren die Warnungen von Experten vor der Titan ignoriert, wird der CEO von seinen Kollegen und engen Freunden verteidigt. Sie beschreiben ihn als ehrgeizigen, aber fürsorglichen Mann beschreiben, der die Sicherheit in den Vordergrund stelle.

Die Titan war seit dem 18. Juni vermisst und ist vermutlich implodiert, als die Retter die Trümmer des Schiffes auf dem Meeresboden fanden. Alle fünf Passagiere, einschließlich Rush, wurden für tot erklärt.

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