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EU will ‘Ausgleichszölle’ auf China-EVs: Fünf Themen des Tages

(Bloomberg) -- Christoph Rauwald über Wirtschaftshändel. — Abonnieren Sie unseren Newsletter Fünf Themen des Tages und erhalten Sie sonntags das Hauptstadtgeflüster direkt in Ihre Mailbox.

Weitere Artikel von Bloomberg auf Deutsch:

Drohender Handelskonflikt

Nun ist die Einführung “vorläufiger Ausgleichszölle” auf chinesische Elektroauto-Importe beschlossene Sache, nachdem EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im September eine Untersuchung eingeleitet hatte. Die sollte klären, ob China gegen die Regeln der Welthandelsorganisation verstößt und heimische Hersteller durch übermäßige Subventionen bevorteilt.

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“Auf der Grundlage der Untersuchung kam die Kommission zu dem Schluss, dass die BEV-Wertschöpfungskette in China von einer unfairen Subventionierung profitiert, die eine wirtschaftliche Schädigung der BEV-Hersteller in der EU zu verursachen droht”, so die EU-Kommission am Donnerstag.

Die Gespräche mit der chinesischen Regierung wurden in den letzten Wochen nach einem Meinungsaustausch zwischen dem Kommissionsvizepräsidenten Valdis Dombrovskis und dem chinesischen Handelsminister Wang Wentao intensiviert. “Die Kontakte auf fachlicher Ebene werden fortgesetzt, um zu einer WTO-kompatiblen Lösung zu gelangen, die den von der EU geäußerten Bedenken angemessen Rechnung trägt.” Die vorläufigen Zölle gelten ab morgen für höchstens vier Monate.

Der Verband der Automobilindustrie und seine Mitgliedsunternehmen wie BMW und Mercedes-Benz hatten wiederholt vor einem Handelskonflikt gewarnt, der insbesondere die deutschen Hersteller mit ihrer starken Präsenz in China hart treffen könnte. Nach Angaben des VDA werden jährlich rund 300.000 Fahrzeuge nach China exportiert. Daher richtet sich das Augenmerk der Industrie nun auf mögliche Gegenmaßnahmen, die China als Reaktion auf die Strafzölle ergreifen könnte.

Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Rainer Bürgin, Alexander Kell und Celine Imensek: Bankdeals, nicht gut, sprudelnde Geldquellen, Schweizer Sprünge, und stabile Achse.

Bankdeals

Barclays verkauft ihre deutsche Konsumentenkredit-Sparte an die Bawag. Bloomberg hatte bereits im Dezember berichtet, dass die Österreicher im Rennen um den früher unter dem Namen “Barclaycard” bekannten Geschäftsbereich in Deutschland vorn liegen. Die französische Axa erwägt dem Vernehmen nach, ihre Vermögensverwaltungssparte mit der von BNP Paribas zusammen zulegen. Gespräche beider Seiten dazu konzentrieren sich auf die Schaffung eines Joint Ventures, hieß es. Ebenfalls geprüft werden indessen aber auch Verhandlungen mit anderen Wettbewerbern aus Frankreich, wie darüber informierte Personen sagen. Italien könnte laut einem Bericht von Il Messaggero noch in diesem Jahr eine Beteiligung von 10%-16% an der Bank Monte dei Paschi abstoßen. Interesse könnte UniCredit haben, hieß es.

Nicht gut

Nach vier monatlichen Rückgängen bei den Aufträgen in der deutschen Industrie hatten Volkswirte für Mai mit einer Erholung gerechnet. Stattdessen berichtete Destatis heute ein Minus, das mit 1,6% auch noch deutlicher ausfiel als die drei zuletzt gemeldeten Werte. Druck brachte besonders der Flugzeugbau. In dem Statistiksegment, das daneben auch noch Schiffe und Züge umfasst, ging es gegenüber dem April fast ein Fünftel abwärts. Im Jahresvergleich fiel der Auftragseingang um insgesamt fast 9%. “Erst im Zuge der weiteren Erholung des Welthandels und der allmählichen Belebung der Nachfrage nach Industrieerzeugnissen dürften sich die Auftragseingänge stabilisieren”, hieß es vom Bundeswirtschaftsministerium. Was Konjunkturhilfe seitens niedrigerer Leitzinsen angeht, könnte das in Kürze anstehende Protokoll der EZB-Sitzung im Juni neue Einblicke geben. Das gestern vorgelegte Fed-Protokoll zeigt, dass Bedenken zum US-Arbeitsmarkt bei den Währungshütern an Gewicht gewinnen.

Sprudelnde Geldquellen

Die EZB will Banken die Nutzung einer beliebten Kreditversicherung erleichtern, damit diese letztlich mehr Kredite vergeben können. Zusammen mit der Eba arbeitet sie Kreisen zufolge an einem Vorschlag zur Vereinfachung der Meldepflichten für Geldhäuser, die eine Genehmigung für den sogenannten signifikanten Risikotransfer (SRT) beantragen. SRTs sollen regulatorisches Kapital freisetzen, indem Kreditausfallrisiken auf Investoren übertragen werden. Mehrere europäische Großbanken, darunter die Deutsche Bank, haben diese Möglichkeit bereits genutzt. Mehr Geld für ihre Mitarbeiter müssen die Privatbanken in Deutschland vorhalten. Um insgesamt 10,5% erhöht werden die Gehälter der rund 135.000 Beschäftigten in drei Stufen — ab August 2024 um 5,5%, August 2025 um 3,0% und Juli 2026 um weitere 2,0%. Verdi wollte ursprünglich 12,5% für 12 Monate, der Deutsche Bankangestellten-Verband 16% für 24 Monate. Vergütungsmillionäre mögen derartige Zahlen kalt lassen. In der DZ Bank Gruppe gab es von denen im vergangenen Jahr allerdings zwei weniger. Nur noch 12 Mitarbeiter gehörten zu solchen Spitzenverdienern, im Vorjahr waren es noch 14.

Schweizer Sprünge

Der Schweizer Personaldienstleister Adecco erwägt Kreisen zufolge den Verkauf seiner Technologieberatungstochter Akkodis. Das Zürcher Unternehmen arbeite mit Beratern zusammen, um das Interesse potenzieller Käufer zu prüfen, und könnte sich dafür entscheiden, bei einem Verkauf eine Beteiligung an Akkodis zu behalten, hieß es. Die Überlegungen seien noch im Gange und es könnte auch sein, dass keine Transaktion zustande kommt. Ein Adecco-Sprecher lehnte eine Stellungnahme ab. Adecco-Aktien stiegen im frühen Handel um bis zu 1,7% auf ein Wochenhoch, verloren später jedoch. Die Papiere von Landis+Gyr machen einen Kurssprung von bis zu 8%, den kräftigsten seit Oktober, nachdem das Schweizer Unternehmen für Energiemanagement-Lösungen bekannt gab, dass Spectrum Entrepreneurial Ownership die restlichen Anteile der Holdinggesellschaft Kirkbi übernommen hat. Baader begrüßte die Nachricht und erklärte, der Kursüberhang sei nun beseitigt. Die Aktie habe weiteres Kurspotenzial.

Stabile Achse

Die Beziehungen zwischen China und Russland sind laut Xi Jinping und Wladimir Putin “so gut wie nie zuvor”. Das erklärten die Präsidenten, als sie sich gestern zum zweiten Mal in weniger als zwei Monaten am Rande eines Sicherheitsgipfels trafen. Beide versprachen, gemeinsam für “regionalen Frieden und Stabilität” zu sorgen. Xi zufolge hat sein Land “immer auf der richtigen Seite der Geschichte” gestanden, was als Signal für die anhaltende Unterstützung Moskaus gedeutet werden kann. Der Westen drängt China seit geraumer Zeit, den russischen Krieg gegen die Ukraine nicht länger zu unterstützen. Das Weiße Haus hat ein neues Rüstungspaket im Wert von 2,3 Milliarden Dollar für die Ukraine angekündigt, das auch Ausrüstungsgegenstände aus den Beständen des Pentagons und langfristige Verträge über Luftabwehrwaffen mit Lockheed Martin und RTX umfasst. Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat gestern Beschaffungsaufträge über mehr als 6 Milliarden Euro auf den Weg gebracht, unter anderem für 105 Leopard 2A8 Kampfpanzer, vier Patriot Luftabwehrsysteme sowie Lenkflugkörper und Artilleriemunition.

Was sonst noch passiert ist

  • Beschlagnahmte Millionen

  • Persönliche Beziehungen

  • Biden unter Druck

--Mit Hilfe von Verena Sepp.

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