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Eon warnt vor Entwarnung bei Erdgas: Fünf Themen des Tages

(Bloomberg) -- Petra Sorge über ein trügerisches Energiesicherheitsgefühl. — Fünf Themen des Tages ist auch als Gratis-Newsletter erhältlich. Zum Abo bitte hier entlang.

Weitere Artikel von Bloomberg auf Deutsch:

Der Waschlappen hat nicht ausgedient

Die Gasspeicher sind voll, die LNG-Terminals laufen — und trotzdem können die Energiemanager für den Winter keine Entwarnung geben. Der Strukturwandel aufgrund des Kriegs in der Ukraine werde andauern, der Wegfall des russischen Gases von Dauer sein, warnt Eon-Chef Leonhard Birnbaum im Bloomberg-TV-Interview: “Die Krise ist daher nicht vorbei.”

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Für Verbraucher heißt das: weiter Gas sparen, für Haushalte: weniger heizen und Warmwasser sparen. Eine genaue Analyse dürfte am morgigen Donnerstag vorliegen, wenn die Betreiber der deutschen Gasspeicher ihre aktuellen Winterszenarien vorstellen. Zuletzt hatte deren Verband Ines gewarnt, dass die üppigen Reserven bei sehr kalten Temperaturen und gleichbleibendem Gasverbrauch bereits im Januar leer sein dürften.

Obwohl Eon die gesunkenen Gas-Großhandelspreise weitergeben will, werden die Verbraucher sich langfristig dennoch auf deutlich höhere Tarife einstellen müssen. Denn das Flüssiggas, das in Wilhelmshaven, Brunsbüttel oder Lubmin in Tankschiffen anlandet, ist in der Regel teurer als das Pipelinegas aus Russland, warnte Birnbaum. Vergleicht man die heutigen Preise mit dem Vor-Covid-Jahr 2019, sind Gas und Strom mehr als doppelt so teuer. Die Zeitenwende im Energiebereich ist noch in vollem Gange.

Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Rainer Bürgin und Boris Groendahl: Austro-Milliardär wägt L’Occitane-Pläne, Italien rudert etwas zurück, Reiseflughöhe erreicht, China stürzt in Deflation, und Füllhorn Klimafonds.

Austro-Milliardär wägt L’Occitane-Pläne

Der fast 2 Milliarden Dollar schwere Mehrheitsaktionär von L’Occitane will die Kosmetikkette informierten Kreisen zufolge womöglich von der Börse nehmen. Dazu befindet sich der gebürtige Vorarlberger Reinold Geiger inzwischen in fortgeschrittenen Gesprächen, wie zu hören ist. Ein Deal könnte den Händler mit Naturprodukt-Schwerpunkt mit rund 6,5 Milliarden Dollar bewerten. In die entgegengesetzte Richtung läuft es gerade bei der Parfümeriekette Douglas. CVC Capital Partners prüft Kreisen zufolge erneut die Möglichkeit, das Düsseldorfer Unternehmen an die Börse zu bringen. Dabei könnte eine Bewertung von rund 7 Milliarden Euro angestrebt werden. Douglas betreibt europaweit mehr als 1.800 Filialen und erwirtschaftete 2021/22 einen Umsatz von rund 3,7 Milliarden Euro. Ob es letztlich grünes Licht gibt, sei noch unklar.

Rom rudert zurück

Der Banken-Schocker des stellvertretenden Ministerpräsidenten Matteo Salvini hat gestern offenbar nicht nur die Märkte ordentlich durcheinandergewirbelt, sondern kurz vor Ferragosto auch hektische Betriebsamkeit im Finanzministerium von Giancarlo Giorgetti ausgelöst. Salvini hatte vollmundig eine 40-prozentige Sondersteuer auf Zugewinne beim Zinsertrag der Banken angekündigt und damit die Mailänder Börse auf Talfahrt geschickt. Die Beamten im Palazzo delle Finanze beeilten sich daraufhin den ganzen Dienstag, dem Plan die Zähne zu ziehen. Zunächst wurde die Schwelle hochgesetzt, ab der sie greift, dann gab es noch einen Deckel obendrauf — wobei auch dessen Niveau bis zuletzt unklar blieb. Salvini hatte die Maßnahme im Alleingang bekanntgegeben, sowohl sein Lega-Parteifreund Giorgetti, als auch Ministerpräsidentin Giorgia Meloni waren aufällig abwesend. Möglicherweise ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Jedenfalls ist die Episode eine Erinnerung an das politische Risiko bei europäischen Bankaktien.

Reiseflughöhe erreicht

Der Reisesommer 2023 könnte der Höhepunkt des Booms nach der Pandemie sein. Der Touristikkonzern Tui, der zum ersten Mal seit der Pandemie in die Gewinnzone zurückgekehrt ist, hat ein Buchungsplus für diesen Sommer gegenüber 2022 um 6% gemeldet. Auch wenn Kunden weiter mehr für ihren Urlaub ausgeben, ist dies eine Halbierung des Tempos vom zweiten Quartal. Airbnb hat für das zweite Quartal die schwächste Expansion seit den Pandemie-Lockdowns gemeldet. Laut Destination Analysts geraten die Reisebudgets unter Druck.

China stürzt in Deflation

In China waren sowohl die Verbraucher- als auch die Erzeugerpreise im Juli niedriger als vor einem Jahr. Dies erhöht den Druck auf die Politik, die geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen zu verstärken, auch wenn der deflationäre Impuls bei den Verbraucherpreisen von begrenzter Dauer sein dürfte. “China befindet sich mit Sicherheit in einer Deflation”, sagte Robin Xing, China-Chefökonom bei Morgan Stanley. Die Politik müsse “eine koordinierte geld- und fiskalpolitische Lockerung vornehmen, um diese Schulden-Deflationsfalle zu durchbrechen”. Den inflationsgeplagten Zentralbanken in Europa und den USA könnte der Trend die Arbeit etwas erleichtern, auch wenn der disinflationäre Effekt auf ihre Volkswirtschaften überschaubar bleiben dürfte. Was auch an der schwindenden Rolle Chinas als der Fabrik der Welt liegt.

Füllhorn Klimafonds

Einer der drei Nebenhaushalte der Berliner Fortschrittskoalition, der Klima- und Transformationsfonds, wird um mehr als 30 Milliarden auf rund 212 Milliarden Euro aufgestockt. Dies geht aus einem Entwurf des Finanzplans bis 2027 hervor, der Bloomberg News vorliegt. Finanziert werden sollen aus dem Füllhorn unter anderem die Teilkompensation von Bürgern und Unternehmen für energiepolitische Entscheidungen der Regierung, der Umstieg auf eine Wasserstoffwirtschaft, die Subventionierung von Elektroautos und der Ausbau der Schieneninfrastruktur, aber auch sachfremde Ausgaben wie Lockprämien für Halbleiterproduzenten. Der Fonds verfügt über rund 90 Milliarden Euro an Rücklagen und finanziert sich zum Teil aus den Einnahmen des europäischen Emissionshandels und der nationalen CO2-Bepreisung. Die Union sieht in der Geldverschiebung der Ampel einen Verstoß gegen die Schuldenbremse und hat in Karlsruhe geklagt.

Was sonst noch so passiert ist

  • WhatsApp-Strafen

  • WeWork wackelt

  • Tankkarten-IPO

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