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Stahlfirma aus Abu Dhabi greift nach Thyssens Stahlsparte

(Bloomberg) -- Die Emirates Steel Arkan aus Abu Dhabi erwägt informierten Kreisen zufolge den Einstieg bei der Stahlsparte der Thyssenkrupp AG. Die Verhandlungen über den Kauf kommen damit just zu dem Zeitpunkt in eine heiße Phase, da der Essener Mischkonzern einen neuen Chef bekommt.

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Der staatlich kontrollierte Stahlproduzent zeichnet sich als der ernsthafteste Bieter für einen Anteil an dem Thyssenkrupp-Geschäft ab, berichten mit dem Deal vertraute Personen. Ein formelles Angebot könnte in den kommenden Monaten abgegeben werden.

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Eine mögliche Option sehe vor, dass Emirates Steel Arkan die Beteiligung als Teil einer Geschäftspartnerschaft übernimmt, hieß es. Das Unternehmen aus dem Nahen Osten würde energieintensive Produkte in den Vereinigten Arabischen Emiraten mit Hilfe erneuerbarer Energien herstellen, bevor es sie nach Deutschland verschifft, wo Thyssenkrupp sie zu Fertigprodukten für die Automobilindustrie verarbeiten könnte.

Thyssenkrupp stiegen auf Xetra um bis zu 5,7%, der stärkste Anstieg seit mehr als einer Woche. Die Aktien sind in diesem Jahr um rund 12% gestiegen und bewerten das Unternehmen mit etwa 4 Milliarden Euro.

Andere Interessenten waren in den letzten Monaten etwa die indische JSW Steel Ltd. und die Buyout-Firma CVC Capital Partners. Die Gespräche mit diesen Interessenten verliefen derzeit jedoch weniger aktiv, hieß es.

Der designierte Vorstandsvorsitzende Miguel Ángel López Borrego erbt die Aufgabe, Thyssenkrupp zu sanieren, wobei die Aufgabe, das Stahlgeschäft zu veräußern, die dringlichste sein dürfte. López Borrego tritt am 1. Juni die Nachfolge von Martina Merz an. Ebenso wie sie wird er mit dem Widerstand der Gewerkschaften, hohen Pensionsverpflichtungen und schwankenden Gewinnen zu kämpfen haben.

Frühere Versuche, die Sparte mit einem Konkurrenten zu fusionieren, scheiterten ebenfalls an Meinungsverschiedenheiten über die Bewertung und an kartellrechtlichen Bedenken.

Thyssenkrupp habe auch Vorgespräche mit Finanzinvestoren über den Verkauf einer Minderheitsbeteiligung an seiner Werft geführt, die unter anderem U-Boote baut, so die Personen weiter. Unter Merz hatte das Unternehmen Börsenpläne für seine Wasserstoff-Elektrolyse-Sparte auf Eis gelegt.

Die Ernennung von López Borrego, derzeit Chef der Norma Group SE, könnte den Verkauf von Unternehmensteilen allerdings auch bremsen. Neue CEOs brauchen in der Regel Zeit, um die Strategie zu überprüfen, und López Borrego ist nicht dafür bekannt, dass er schnell verkauft. Als der in Deutschland geborene Spanier zu Beginn dieses Jahres an die Spitze von Norma vorrückte, lehnte er dem Vernehmen nach ein Übernahmeangebot der Carlyle Group ab, die Norma mit einem erheblichen Aufschlag kaufen wollte.

Ein Vertreter von Emirates Steel Arkan reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme. Vertreter von CVC, JSW Group und Thyssenkrupp lehnten eine Stellungnahme ab.

Emirates Steel Arkan, das größte Stahl- und Baustoffunternehmen der Vereinigten Arabischen Emirate, ging im Jahr 2021 aus der Fusion von Emirates Steel Industries und Arkan Building Materials hervor. Das Unternehmen hat laut seiner Website Bauprojekte wie den Burj Khalifa in Dubai, das höchste Gebäude der Welt, und den Emirates Palace beliefert.

Überschrift des Artikels im Original:Emirates Steel Arkan Said to Weigh Thyssenkrupp Steel Investment

--Mit Hilfe von Baiju Kalesh, Swansy Afonso, P R Sanjai und Paul Wallace.

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