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Elektronikhersteller hoffen auf eine Wende bei Ceconomy

Kopfhörer, Waschmaschine, Smartphone: Wenn die Menschen in Deutschland neue Elektrogeräte oder moderne Unterhaltungselektronik wollen, dann gehen sie bevorzugt zu Media-Markt und Saturn.

Die beiden Marken der börsennotierten Ceconomy setzen doppelt so viel um auf diesem Feld wie der zweitgrößte Anbieter, das amerikanische Internetkaufhaus Amazon. Der Abstand auf die Fachmärkte Expert, Conrad und Euronics ist gewaltig.

Trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Muttergesellschaft Ceconomy ist Media-Saturn deshalb ein enorm wichtiger Partner für die Hersteller, für viele sogar der wichtigste Abnehmer in Deutschland überhaupt. Die Konzerne hoffen daher inständig, dass der Filialist aus Ingolstadt überlebt.

Dazu kommt: Die Elektronikfirmen sind daran interessiert, möglichst viele Abnehmer zu erhalten. Sie fürchten vor allem die Marktmacht von Amazon. „Bei aller Kritik an Media-Saturn: Das Aus für die Gruppe wäre eine Katastrophe“, sagt der Deutschland-Chef einer großen internationalen Marke, der nicht genannt werden möchte.

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Ohnehin geht den Herstellern in diesen Tagen schon ein großer Kunde in Deutschland verloren angesichts der Fusion der beiden Warenhausketten Karstadt und Kaufhof. Gleichzeitig sind sich die Produzenten aber bewusst, dass es eng werden könnte. Die Lieferanten schauen sich nach neuen Partnern um. Beispiel Wearables: Die tragbare Elektronik bieten viele Marken inzwischen auch bei Sportfachhändlern an.

Welch unangenehmen Folgen es für die Produzenten hat, wenn große Ketten aufgeben müssen, zeigte sich vergangenes Jahr in der Spielwarenbranche. In Großbritannien brach der Spielzeugumsatz den Marktforschern der NPD Group zufolge um zwölf Prozent ein – nicht zuletzt, weil Toys “R“ Us Insolvenz anmelden musste. Die Amerikaner waren stark vertreten auf der Insel.

Auch in Benelux, Skandinavien und Frankreich fielen die Umsätze, weil große Filialisten pleitegingen. Die Kunden sind im wichtigen Weihnachtsgeschäft nicht auf andere Spielwarenhändler ausgewichen, sondern haben einfach einen Bogen um Modellautos, Puppen und Legosteine gemacht.

Es fehlt in den Filialen an Beratung

So richtig zufrieden sind die Produzenten aber nicht mit Media-Saturn, viele kritisieren hinter vorgehaltener Hand das Management der Düsseldorfer Mutter Ceconomy. „Es war ein riesiger Fehler, beide Marken preisaggressiv zu positionieren“, sagt ein hochrangiger Manager eines Lieferanten.

Viel sinnvoller wäre es gewesen, eine Kette eher auf Service und Einkaufserlebnis als auf Rabatte auszurichten. Denn das sei eines der größten Probleme der Hersteller bei Media-Saturn: Es gebe viel zu wenig qualifiziertes Personal, das die Produkte erklären könne. Daher müssten die Marken sich selbst behelfen, zum Beispiel durch interaktive Displays in den Läden.

Abschreiben will der Manager die Kette allerdings noch nicht. Mit guter Beratung seien auch bei Media-Saturn ordentliche Umsätze zu erzielen. Das zeige sich überall dort, wo es sogenannte Shop-in-Shop-Lösungen gebe, also spezielle Bereiche für einzelne Marken. „Das funktioniert ausgezeichnet.“ Hier stehen speziell ausgebildete Mitarbeiter den Kunden zur Seite.

Einfacher wird es in Zukunft nicht, weder für Hersteller noch für Händler. Der Markt in Deutschland stagniert. Der Branchenverband GfU erwartete zuletzt für 2018 einen Umsatz mit Unterhaltungselektronik von 27,5 Milliarden Euro, das entspricht dem Niveau des Vorjahres. Überraschend ist das nicht. Im Schnitt besitzt jeder Haushalt bereits drei Telefone, zwei PCs und 1,7 Fernseher