"Einzigartiger Einbruch": Fast zehn Prozent weniger Ausbildungsverträge in 2020 als im Vorjahr
Das statistische Bundesamt hat am Mittwoch vorläufige Ergebnisse zum Ausbildungsmarkt in Deutschland veröffentlicht. Demnach wurden 2020 9,4 Prozent weniger neue Ausbildungsverträge abgeschlossen als im Vorjahr. Zwar seien die Ausbildungszahlen seit Jahren tendenziell rückläufig, der "aktuelle Einbruch ist in seiner Höhe aber bislang einzigartig", so das Statistische Bundesamt.
Im vergangenen Jahr haben rund 465 200 Personen in Deutschland einen neuen Ausbildungsvertrag in der dualen Berufsausbildung abgeschlossen. Bei den Frauen sank die Zahl der Neuverträge mit 10,2 Prozent um 19.100 Verträge. Die Männer verzeichneten 29.000 weniger Neuverträge, ein Rückgang um rund neun Prozent. Etwa ein Drittel (36,2 Prozent) aller neuen Verträge wurden von Frauen abgeschlossen, knapp zwei Drittel von Männern.
Unterschiede zeigen sich auch in den Bundesländern. So verzeichneten Hamburg (minus 13,5 Prozent) und das Saarland (minus 12,4 Prozent) die stärksten Rückgänge. In Brandenburg (minus 2,8 Prozent) und Sachsen (minus 4,8 Prozent) war der Rückgang hingegen weniger stark zu spüren.
In beinahe allen Ausbildungsbereichen sank die Zahl der neu abgeschlossenen Verträge. Der Bereich Industrie und Handel verzeichnete ein Minus von 11,9 Prozent, gerade in diesem Bereich seien, so das Statistische Bundesamt, "viele der besonders durch die Corona-Krise betroffenen Berufsgruppen angesiedelt". Auch das Handwerk war mit Minus 6,6 Prozent rückläufig. Lediglich die Landwirtschaft verzeichnete ein Plus von 3,6 Prozent.
rw