Werbung
Deutsche Märkte öffnen in 6 Stunden 3 Minuten
  • Nikkei 225

    37.643,16
    +14,68 (+0,04%)
     
  • Dow Jones 30

    38.085,80
    -375,12 (-0,98%)
     
  • Bitcoin EUR

    59.936,72
    -232,37 (-0,39%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.388,69
    +6,12 (+0,44%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.611,76
    -100,99 (-0,64%)
     
  • S&P 500

    5.048,42
    -23,21 (-0,46%)
     

Inflation geht im Mai zurück: Diese Grafiken machen Hoffnung, dass sich die Teuerung in Deutschland nun langsam normalisiert

Der Höhepunkt der Inflationswelle ist vorüber. Die Inflationsrate geht zurück. Aber werden die Preise auch sinken? - Copyright: Getty Images
Der Höhepunkt der Inflationswelle ist vorüber. Die Inflationsrate geht zurück. Aber werden die Preise auch sinken? - Copyright: Getty Images

Die Verbraucher in Deutschland erleben – und erleiden – eine historische Inflationswelle. Seit vielen Monaten steigen die Preise in Geschäften oder bei Dienstleistern so stark und so lange wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Im Mai lag die Inflationsrate mit 6,1 Prozent noch immer nur wenig unter ihrem Höhepunkt von 8,8 Prozent im Herbst. Jetzt aber mehren sich endlich die Anzeichen: Die Inflation geht zurück.

Das zeigt die Entwicklung der Preise auf vorgelagerten Stufen in der Wirtschaft. Bei den Herstellern steigen die Preise deutlich langsamer, bei den Importeuren und im Großhandel sind sie im April sogar erstmals gefallen. Diese Entwicklung dürfte nun auch bald bei den Verbraucherpreisen ankommen. Wir zeigen die wichtige Entwicklung bei den einzelnen Stufen.

1. Die Importpreise liegen unter dem Vorjahr

Die Importpreise gehen bereits seit einem halben Jahr Monat für Monat zurück. Das liegt besonders an den Preisen für Energieimporte. Die waren nach Russlands Überfall auf die Ukraine auch am stärksten gestiegen. Im April 2023 lagen die Importpreise sogar wieder unter dem Vorjahr, insgesamt um kräftige 7,0 Prozent. Dies war der zweite Preisrückgang im Jahresvergleich in Folge.

WERBUNG

Energieimporte waren im März sogar 31,8 Prozent billiger als vor einem Jahr und um 6,6 Prozent günstiger als im Februar. Hier spielt der Basiseffekt eine große Rolle, weil die Energiepreise vor einem Jahr nach Russlands Überfall auf die Ukraine stark gestiegen waren.

Doch auch ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im April 2023 erstmals wieder niedriger als vor einem Jahr, um 0,7 Prozent. Die Grafik zeigt, dass der große Druck durch die Preisschocks bei den Importpreisen vorbei ist.

2. Die Erzeugerpreise steigen langsamer

Für die Unternehmen, die in Deutschland produzieren, lässt insgesamt der Preisdruck nach. Zwar waren die Erzeugerpreise für gewerbliche Produkte im April noch um 4,1 Prozent höher als vor einem Jahr. Im Jahresvergleich war das aber der langsamste Anstieg seit zwei Jahren. Das zeigt unsere Grafik deutlich. Der Anstieg der Erzeugerpreise ist nun geringer als die allgemeine Inflationsrate.

3. Im Großhandel sinken die Preise

Noch ein Stück näher an den Verbrauchern ist der Großhandel. Hier liegen Preisdaten bereits für April vor. Die Verkaufspreise im Großhandel lagen um 0,5 Prozent niedriger als vor einem Jahr, teilte das Statistische Bundesamt am Montag mit. Auf dieser Stufe war dies der erste Preisrückgang im Jahresvergleich seit Ende 2020. Im Vergleich zum Vormonat März fielen die Großhandelspreise im April um 0,4 Prozent. Auch im Großhandel sorgen vor allem sinkende Energiepreise für Entspannung, während Nahrungsmittel zu den größten Preistreibern geworden sind. Das spüren auch die Verbraucher bei den Preisen im Einzelhandel.

4. Die Inflation geht zurück – aber nur langsam

Der Scheitelpunkt der Inflationswelle ist vorbei. In Teilen der Wirtschaft lässt nicht nur die Teuerung nach, sondern die Preise sinken sogar. Mindestens gilt das im Vergleich zum Vormonat. Einige Preise sind in diesem Frühjahr sogar niedriger als vor einem Jahr, besonders bei Energie.

Die vierte Grafik deutet an, was dies für die allgemeine Inflationsrate bedeutet, also für die Entwicklung der Verbraucherpreise bedeutet. Sie folgt den Preisen auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen wie den Importen, den Erzeugerpreisen und dem Großhandel. Die Preise für die Konsumenten schwanken dabei nicht so stark. Nach den Preisschocks infolge der Lieferengpässe in der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges sind die Verbraucherpreise nicht so schnell und stark gestiegen wie die Preise in der gewerblichen Wirtschaft. Dafür gehen sie jetzt auch nicht so schnell und stark wieder zurück.

Fazit: Die allgemeine Inflationsrate dürfe nun Monat für Monat zurückgehen. Dies wird allerdings nicht so steil gehen wie in anderen Bereichen der Wirtschaft. Für die Verbraucher können einzelne Produkte durchaus billiger werden. Insgesamt dürfte der Preisauftrieb aber noch einige Zeit anhalten, wenn auch gedämpft.

Die Aussichten für das Wirtschaftswachstum in Deutschland haben sich in den jüngsten Wochen wieder deutlich verschlechtert.
Die Aussichten für das Wirtschaftswachstum in Deutschland haben sich in den jüngsten Wochen wieder deutlich verschlechtert.