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Dr. Oetker: Mogelpackung des Monats März

(Bild: Verbraucherzentrale Hamburg)
(Bild: Verbraucherzentrale Hamburg)


Wenn es um versteckte Preiserhöhungen bei Lebensmitteln geht, greifen manche Hersteller sehr tief in die Trickkiste. Damit das nicht unbemerkt bleibt, hat es sich die Verbraucherzentrale Hamburg zur Aufgabe gemacht, solche Schummeleien aufzudecken und regelmäßig besonders dreiste Abzock-Methoden zur Mogelpackung des Monats zu erklären. Im März darf sich Dr. Oetker mit dem unrühmlichen Titel schmücken. Noch zwei weitere Kandidaten schafften es auf die Mogelliste.

Starten Sie auch so gerne mit Müsli in den Tag? Dann heißt es künftig Augen auf beim Kauf – zumindest wenn Vitalis Früchtemüsli von Dr. Oetker regelmäßig auf Ihrem Einkaufszettel steht. Denn das ist seit neuestem um satte 20 Prozent teurer geworden.

„Statt bisher 600 Gramm stecken nur noch 500 Gramm in der Packung. Bei gleichem Preis von zum Beispiel 2,99 Euro bei Kaufland entspricht das einer versteckten Preiserhöhung von 20 Prozent. Wer das Kleingedruckte nicht beachtet, wird die Veränderung rein optisch gar nicht wahrnehmen, denn die geringere Menge ist in einem nahezu identischen Karton verpackt“, erklären die Marktbeobachter von der Verbraucherzentrale in Hamburg.

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Auf den ersten Blick sehen die Verpackungen identisch aus, denn die Schauseite der neuen Verpackung entspricht mit ihren Maßen denen der alten. Was Verbraucher nicht sehen können, wenn das Müsli im Regal steht: Die Verpackung wurde in der Tiefe um einen Zentimeter verschlankt. Auch der neue Hinweise vorne auf der Verpackung könne viele Konsumenten täuschen, so die Verbraucherschützer.

Verbesserte Rezeptur? Von wegen!
Dort steht nämlich nun zu lesen: „Verbesserte Rezeptur – schmeckt noch fruchtiger!“. Wer denkt, deshalb seien mehr Früchte im Müsli, liegt falsch. Denn schließlich steht da nur, dass das Müsli fruchtiger „schmeckt“ – warum das so ist, bleibt ungeklärt. Mehr Früchte bekommen Verbraucher nach der Preiserhöhung nicht auf den Frühstücksteller – im Gegenteil!

„Wir vermuten, dass der Fruchtanteil tatsächlich gesunken ist, weil der zugesetzte Zuckeranteil in den gezuckerten Früchten von Dr. Oetker nicht abgezogen wurde. Die absolute Menge an Früchten wurde auf jeden Fall reduziert – von 240 Gramm natürlichen Trockenfrüchten auf 200 Gramm gezuckerte in einer Packung“, so die Verbraucherzentrale.

Außerdem sollten kalorienbewusste Käufer Acht geben, denn der Hinweis „ohne Zuckerzusatz“ fehlt auf der neuen Verpackung. Die Experten stellten fest, dass die getrockneten Früchte zum Teil ausgetauscht wurden und die Mischung nun gezuckerte Papaya und Cranberrys enthält. Auf die sinnvollen und teuren Mandeln verzichtet Oetker in der neuen Mischung ganz und fuhr den Vollkornanteil von 52 Prozent auf 47 Prozent herunter.

(Bild: Verbraucherzentrale Hamburg)
(Bild: Verbraucherzentrale Hamburg)


Die Verbraucherzentrale fragte beim Hersteller nach: „Dr. Oetker hebt in einer Stellungnahme hervor, dass „Verbraucher in Befragungen und Sensoriktests signalisiert haben, dass sie das Müsli von der Konsistenz her weicher und mit einem intensiveren Fruchtgeschmack wollen. Wie so häufig hören wir auch hier aus dem Munde des Herstellers die Ausrede, dass die Verbraucher selbst schuld seien, an den versteckten Preiserhöhungen.“

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Fazit: Höherer Preis, „verschlimmbesserte“ Rezeptur, mehr Zucker, weniger Vollkorn – dafür gab es für Dr. Oetker Vitalis Früchtemüsli verdientermaßen den Titel „Mogelpackung des Monats März 201“ .

Im Vormonat schafften es zwei weitere Produkte auf die schwarze Liste der Verbraucherschützer: Beim „Costa Lachsfilet“ wurde die Füllmenge bei gleichem Preis von 11,99 Euro von 600 Gramm auf 450 Gramm reduziert. Das entspricht einer Preiserhöhung von 33,3 Prozent. Beim Waschmittel Ariel wurde der Inhalt von 1.050 Gramm auf 1.350 Gramm erhöht. Klar, da steigt meist auch der Preis. Bei Ariel aber leider überproportional. Die neue Packung kostet 4,95 Euro statt vorher 3,55 Euro. Das entspricht einer Preiserhöhung von immerhin 8,5 Prozent.

Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite der Verbraucherzentrale Hamburg und auf der Facebookseite der Verbraucherschützer.