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DIW: So könnten die westlichen Sanktionen Russland und Putin zehnmal stärker treffen

Das Sanktionspotenzial wurde bei der Annexion der Krim nicht vollständig ausgeschöpft, zeigt die aktuelle DIW-Studie. - Copyright: MIKHAIL KLIMENTYEV/RIA NOVOSTI/AFP via Getty Images
Das Sanktionspotenzial wurde bei der Annexion der Krim nicht vollständig ausgeschöpft, zeigt die aktuelle DIW-Studie. - Copyright: MIKHAIL KLIMENTYEV/RIA NOVOSTI/AFP via Getty Images

Die Europäische Union hat weitere Sanktionen gegen Russland verhängt. Die neuen Maßnahmen sollen vornehmlich Firmen mit Sitz in der Türkei und in China sowie Beschaffungsnetzwerke für Drohnenteile treffen. Nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) sind die derzeitigen Maßnahmen gegen Russland effektiv. Allerdings gibt es bei den Sanktionen noch deutlich mehr Potenzial, wie eine aktuelle DIW-Studie zeigt.

Im Rahmen der Studie untersuchte das DIW in Zusammenarbeit mit dem Institut für Weltwirtschaft (IfW), welche Auswirkungen die Sanktionen gegen Russland als Reaktion auf die Annexion der Krim im Jahr 2014 hatten. Dabei analysierten die Forscher auch, wie sich die Wirkung der Sanktionen verstärkt hätte, wenn die Koalition größer gewesen oder die Sanktionen zu einem Handelsembargo gegen Russland ausgeweitet worden wären.

 - Copyright: DIW
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Laut Studienergebnissen senkten die Koalitionssanktionen 2014 die Wohlfahrt in Russland um 1,4 Prozent – gemessen an der Veränderung des realen Verbrauchs. Hätte es jedoch eine globale Koalition und ein vollständiges Handelsembargo gegen Russland gegeben, wäre der wirtschaftliche Schaden zehnmal so hoch gewesen. "Das Sanktionspotenzial ist 2014 also nicht vollständig ausgenutzt worden", resümierte DIW-Ökonomin Sonali Chowdhry.

Bei den Sanktionen gegen Russland besteht noch Potenzial

Die Studie lässt erahnen, wie groß das Sanktionspotenzial auch derzeit noch ist. Trotzdem zeigt sich Chowdhry zufrieden. "Die aktuellen Sanktionen, die Russlands Zugang zum internationalen Zahlungssystem SWIFT und den Energiehandel beschränken, nutzen das Sanktionspotenzial sicherlich besser aus als die Sanktionen 2014", kommentiert sie die Studie.

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Die Sanktionen 2014 hätten zwar auch kleine Volkswirtschaften mit geografischer Nähe zu Russland getroffen. Aber der Schaden für Russland sei letztendlich stärker als die Belastung von Schwellenländern gewesen. Zukünftig könnten speziell eingerichtete Fonds die Lastenverteilung zwischen den Koalitionspartnern wieder ausgleichen. Dadurch ließe sich auch "die Beteiligung weiterer Länder fördern", meint IfW-Forscher Joschka Wanner.

stm