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Die schlimmsten Betrüger: Ivan Boesky

Ivan Boesky in seinem Büro in New York (Bild: Getty Images)
Ivan Boesky in seinem Büro in New York (Bild: Getty Images)

Von “Ivan, der Schnorrer” zu “Ivan, dem Schrecklichen”: Wie Ivan Boesky durch Insidergeschäfte Millionen verdiente – und bis heute als Wall-Street-Legende bewundert wird.

Sein Schwiegervater, ein reicher Bauunternehmer, nannte ihn “Ivan, der Schnorrer” – weil er dem damals 29-jährigen Arbitragehändler noch immer mit einer monatlichen Finanzspritze für die Miete unter die Arme greifen musste. Ende der 1960er Jahre dachte sicher noch niemand, dass der junge Mann bereits wenige Jahre später mehrfacher Millionär sein würde – mit stetig steigenden Einnahmen.

Ivan Boesky war schon immer für Überraschungen gut: Vom Buchhalter in einer Anwaltskanzlei arbeitete sich der Sohn eines russischen Barbesitzers aus Detroit zum Arbitragehändler an der Wall Street hoch. Mithilfe von großzügigen 700.000 Dollar aus dem Vermögen seiner Schwiegermutter machte er sich Anfang der 1970er Jahre selbstständig – und er war gut in seinem Beruf.

Aufstieg zu einer Wall-Street-Legende

Er beherrschte den Markt, hatte ein untrügliches Gespür für den richtigen Zeitpunkt von Kauf und Verkauf und genoss das unbedingte Vertrauen seiner Investoren. Innerhalb weniger Jahre machte er aus seinem Startkapital 200 Millionen US-Dollar. Ende des Jahrzehnts war Ivan Boesky eine echte Wall-Street-Legende, die an jedem vielversprechenden Geschäft beteiligt war.

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Privat hatte er einen Hang zur Verschwendung: Im Restaurant bestellte Boesky, jetzt schon “Ivan der Schreckliche“ genannt, immer gleich mehrere Hauptspeisen – von denen probierte er jeweils einen Bissen, entschied sich für einen Favoriten und ließ den Rest einfach stehen.

Ivan Boesky wurde “Ivan, der Schreckliche” genannt (Bild: Getty Images)
Ivan Boesky wurde “Ivan, der Schreckliche” genannt (Bild: Getty Images)

Es ist gut, wenn man habgierig ist. Ich glaube sogar, dass es gesund ist, habgierig zu sein. Sie können geldgierig und trotzdem mit sich im Reinen sein.”

Das bekannteste Zitat Boeskys stammt von einer Rede, die er 1986 vor Diplomanden der Universität Berkeley hielt – zu einer Zeit, in der die U.S. Security and Exchange Commission (SEC) bereits gegen ihn ermittelt haben dürfte. Was war geschehen? Dennis Levine, Investment-Banker und aus ähnlichem Holz geschnitzt wie Boesky, war wegen Insiderhandels verhaftet worden und sagte gegen seinen eigenen Geschäftspartner aus.

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Die beiden hatten einfach ein zu gutes Duo abgegeben: Boesky hatte von Levines Insiderinformationen profitiert, während Levine dank Boeskys Kapitalkraft seinen Einsatz erhöhen und seine Gewinne vervielfachen konnte. Mit ausgesprochen großem Erfolg: Levine konnte durch das Insiderwissen 11 Millionen US-Dollar erwirtschaften, Boesky verdiente innerhalb weniger Monate gleich 50 Millionen Dollar.

Drei Jahre Haft und 100 Millionen Dollar Strafe

Die illegalen Machenschaften flogen durch einen anonymen Brief auf, woraufhin die SEC auf Levines geheimes Konto auf den Bahamas stieß. Kurz darauf wurde der Geschäftsmann verhaftet. Vor dem Hintergrund, dass Insiderhandel bis zu 20 Jahre Haft nach sich ziehen kann, kamen sowohl Levine als auch Boesky mit einem blauen Auge davon, weil sie kluge Abkommen mit der Staatsanwalt schlossen.

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Während Levine mit zwei Jahren Haft und 326.000 Dollar Geldstrafe plus Einzug der Vermögenswerte belegt wurde, wurde Boesky zu drei Jahren Haft und 100 Millionen Dollar Strafe verurteilt. Vor dem Urteil wurde ihm noch eine letzte Transaktion gestattet und so verkaufte Boesky ein Aktienpaket im Wert von 440 Millionen Dollar – die Geldstrafe finanzierte sich dadurch ganz von selbst.

Heute soll Ivan Boesky, mittlerweile 81 Jahre alt, im kalifornischen La Jolla leben und sicherlich nicht am Hungertuch nagen: Bei seiner Scheidung 1991 wurden ihm laut “Westchester Magazine” monatlich 180.000 Dollar Unterhalt aus dem Familienvermögen seiner Frau zugesprochen – lebenslang natürlich.

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