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Das ist Deutschlands teuerstes Staatsprojekt im weltweiten Kostenvergleich

Die kostspieligsten Regierungsinitiativen der Welt im Ranking

<p>GEOFFROY VAN DER HASSELT/AFP via Getty Images</p>

GEOFFROY VAN DER HASSELT/AFP via Getty Images

Wenn es um Infrastruktur, Verteidigung und andere wichtige Ausgabenprioritäten geht, greifen Regierungen auf der ganzen Welt gerne mal ganz tief in die Steuergeld-Tasche. Einige der staatlichen Megaprojekte können locker mal Hunderte von Milliarden oder sogar Billionen verschlingen.

Von Wiederaufbaumaßnahmen nach Katastrophen bis hin zu Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnverbindungen: Klicken oder scrollen Sie sich hier durch 28 Langzeitprojekte der Superlative, die in verschiedenen Ländern der Welt ganz oder teilweise vom Staat finanziert wurden und noch werden. (Alle Fremdwährungen wurden in Euro umgerechnet.)

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Adaptiert von Martina Horrobin

Platz 28: Irland, Kinderkrankenhaus (€ 2,1 Mrd., geschätzt)

<p>BDP</p>

BDP

Das neue, noch namenlose Kinderkrankenhaus in Dublin ist das bislang teuerste Einzelprojekt der irischen Regierung. Und nach seiner Fertigstellung wohl auch die teuerste medizinische Einrichtung der Welt: Die ursprünglich veranschlagten Baukosten von 643 Millionen Euro sind inzwischen auf über 2,1 Milliarden Euro gestiegen.

Im August 2023 gab der irische Gesundheitsminister Stephen Donnelly bekannt, dass der Fertigstellungstermin des Krankenhauses verschoben werden müsse. Prompt hagelte es Kritik, die Regierung habe die Kontrolle über das Projekt verloren.

Laut der irischen Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG ist das Projekt integraler Bestandteil des größten nationalen Entwicklungsplans, den Irland je aufgestellt hat. Dieser sieht bis 2030 Investitionen in Höhe von 164 Milliarden Euro in Infrastruktur, grüne Technologien und andere Projekte vor.

Platz 27: Portugal, Hochgeschwindigkeitsstrecke Lissabon – Porto (€ 5 Mrd., geschätzt)

<p>Luis Elvas/Alamy</p>

Luis Elvas/Alamy

Die neue Hochgeschwindigkeitsstrecke, die Lissabon in nur 75 Minuten mit Porto verbinden soll, wird das wohl teuerste staatliche Projekt in der Geschichte Portugals.

Die Fertigstellung ist für 2030 geplant und die Gesamtkosten werden auf rund fünf Milliarden Euro geschätzt. Die Privatwirtschaft beteiligt sich an der Finanzierung des Projekts, die EU steuert eine Milliarde Euro bei.

Platz 26: Neuseeland, Wiederaufbau nach dem Erdbeben von Christchurch 2011 (€ 7,7 Mrd., geschätzt)

<p>Marty Melville/AFP via Getty Images</p>

Marty Melville/AFP via Getty Images

Bei dem verheerenden Erdbeben in Christchurch im Jahr 2011 kamen 185 Menschen ums Leben, Tausende wurden verletzt. Viele Gebäude der neuseeländischen Stadt sowie ein Großteil der Infrastruktur wurden zerstört oder schwer beschädigt.

Der Wiederaufbau, der bis heute nicht abgeschlossen ist, kostete bislang mehr als 7,7 Milliarden Euro. Es wird erwartet, dass die Kosten für den Aufbauprozess nach dem Zyklon Gabrielle, der das Land im Februar 2023 heimsuchte, ähnlich hoch sein werden.

Platz 25: Dänemark, Fehmarnbelttunnel (€ 9,3 Mrd., geschätzt)

<p>dpa picture alliance/Alamy</p>

dpa picture alliance/Alamy

Das teuerste öffentlich finanzierte Projekt Dänemarks ist der Fehmarnbelttunnel. Die knapp 18 Kilometer lange Straßen- und Eisenbahnverbindung zwischen der dänischen Insel Lolland und der deutschen Insel Fehmarn in Schleswig-Holstein wird nach ihrer Fertigstellung der längste Absenktunnel der Welt sein.

Dänemark trägt den Großteil der Projektkosten in Höhe von etwa 9,3 Milliarden Euro. Die Ausgaben sollen aber durch eine geplante Maut wieder hereingeholt werden. Die Überquerung soll 2029 eröffnet werden – trotz jahrelanger Proteste auf deutscher Seite.

Platz 24: Österreich, Brennerbasistunnel (€ 10,7 Mrd., geschätzt)

<p>dpa picture alliance/Alamy</p>

dpa picture alliance/Alamy

Der Brennerbasistunnel ist zweifellos das teuerste Infrastrukturprojekt in der Geschichte Österreichs. Glücklicherweise werden die auf 10,7 Milliarden Euro geschätzten Kosten des Gemeinschaftsprojekts mit der italienischen Regierung und der EU geteilt.

Der Alpentunnel, dessen Fertigstellung für 2032 geplant ist, soll Innsbruck mit der italienischen Stadt Fortezza verbinden. Mit einer Länge von 55 Kilometer wird es wohl der drittlängste Eisenbahntunnel der Welt sein.

Platz 23: Spanien, Madrid Nuevo Norte (€ 11,4 Mrd., geschätzt)

<p>Diario de Madrid, CC BY 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by/4.0>, via Wikimedia Commons</p>

Diario de Madrid, CC BY 4.0 , via Wikimedia Commons

Die Stadterneuerungspläne „Madrid Nuevo Norte“ (zu Deutsch: „Madrids neuer Norden“), die den vernachlässigten Norden der spanischen Hauptstadt umgestalten wollen, gelten als das größte Sanierungsprojekt Europas.

Die Kosten für das auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Projekt werden auf bis zu 11,4 Milliarden Euro geschätzt. Ein Großteil davon sollen aus dem Privatsektor in den neuen Stadtteil fließen. Auf einer Fläche von rund 330 Hektar soll neuer Wohnraum, Bürogebäude, ein ICE-Bahnhof und zahlreiche Parks entstehen.

Die Realisierung des Projekts wird aufgrund seiner Dimension mehr als zwei Jahrzehnte in Anspruch nehmen und voraussichtlich im Jahr 2045 abgeschlossen sein.

Platz 22: Malaysia, Planstadt Putrajaya (€ 12 Mrd., geschätzt)

<p>IZZ HAZEL/Shutterstock</p>

IZZ HAZEL/Shutterstock

Die 1995 gegründete Planstadt Putrajaya liegt rund 25 Kilometer südlich von der Hauptstadt Kuala Lumpur und ist das neue Verwaltungszentrum der föderalen parlamentarischen Wahlmonarchie Malaysia. Sie wurde nach dem ersten Premierminister des Landes benannt und 2001 zum Bundesterritorium erklärt.

Die Kosten für das Projekt beliefen sich auf rund 8,1 Milliarden US-Dollar, was heute etwa zwölf Milliarden Euro entspricht. Putrajaya ist bis heute das teuerste Projekt der Regierung.

Platz 21: Singapur, Hafen in Tuas (€ 14 Mrd., geschätzt)

<p>Marine and Port Authority of Singapore</p>

Marine and Port Authority of Singapore

Mit dem Bau eines riesigen, hochmodernen Containerhafens will die Regierung von Singapur die Umschlagskapazität des Stadtstaates verdoppeln und seine Position als eine der weltweit führenden Seehandel-Drehkreuze festigen. Dafür investiert sie umgerechnet rund 14 Milliarden Euro.

Die Fertigstellung des Projekts wird voraussichtlich zwei Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Die erste Bauphase soll 2027 abgeschlossen sein.

Platz 20: Philippinen, Neuer internationaler Flughafen von Manila (€ 14,2 Mrd., geschätzt)

<p>San Miguel Corporation</p>

San Miguel Corporation

Die Philippinen wollen mit dem auf 14,2 Milliarden Euro veranschlagten Bau eines neuen Flughafens für ihre Hauptstadt Manila richtig durchstarten.

Gebaut wird das internationale Drehkreuz in der Provinz Bulacan nördlich der Hauptstadt von der philippinischen San Miguel Corporation des Milliardärs Ramon Ang. Der neue Airport – mit einer Abfertigungskapazität von 100 Millionen Passagieren pro Jahr – soll voraussichtlich 2027 in Betrieb genommen werden.

Platz 19: Schweiz, Gotthard-Basistunnel (€ 14,2 Mrd., geschätzt)

<p>Pier Marco Tacca/Getty Images</p>

Pier Marco Tacca/Getty Images

Das bisher größte Infrastrukturprojekt der Schweiz ist zugleich der derzeit längste Eisenbahntunnel und der tiefste Verkehrstunnel der Welt.

Bei seiner Eröffnung 2016 wurde der 57 Kilometer lange Alpentunnel als Wunderwerk der Technik gefeiert. Doch auch Wunderwerke haben ihre Tücken. Im August 2023 kam es zu einer Entgleisung. Eine der beschädigten Röhren wird laut den Schweizerischen Bundesbahnen SBB erst im Herbst 2024 wieder in Betrieb genommen.

Platz 18: Mexiko, Tren Maya (bis zu € 19 Mrd., geschätzt)

<p>ELIZABETH RUIZ/AFP via Getty Images</p>

ELIZABETH RUIZ/AFP via Getty Images

Der Tren Maya (zu Deutsch: „Maya-Zug“) ist das Vorzeigeprojekt von Präsident Andrés Manuel López Obrador und soll nach seiner geplanten Fertigstellung Ende 2023 laut dem US-Medienunternehmen „Bloomberg“ umgerechnet 19 Milliarden Euro kosten – rund 70 Prozent mehr als bisher veranschlagt.

Die 1.500 Kilometer lange Bahnstrecke soll zahlreiche Badeorte auf der Halbinsel Yucatán mit alten Maya-Stätten verbinden und so Millionen Touristen ins Land locken – so der Plan.

Das Projekt ist sehr umstritten und wird wegen seiner negativen Auswirkungen auf die Umwelt stark kritisiert.

Platz 17: Kanada, Baie-James-Wasserkraftprojekt (€ 25 Mrd., geschätzt)

<p>Christopher J. Morris/CORBIS/Corbis via Getty Images</p>

Christopher J. Morris/CORBIS/Corbis via Getty Images

Besonders im Energiesektor blickt Kanada auf eine lange Geschichte von großen technischen Projekten zurück. Keines von ihnen war aber so teuer wie Phase 1 des Baie-James-Wasserkraftprojekts, das 1984 von dem staatlichen Energieversorger Hydro-Québéc und der kanadischen Provinzregierung fertiggestellt wurde.

Die erste Phase des umstrittenen Wasserkraftwerks an der Ostküste der James Bay, für das die Cree- und Inuit-Bevölkerung vertrieben wurde, kostete nach heutigem Wert insgesamt 25 Milliarden Euro.

Platz 16: Italien, Hochgeschwindigkeitsstrecke Turin–Lyon (€ 25,6 Mrd., geschätzt)

<p>Andia/Alamy</p>

Andia/Alamy

Italien erlebt gerade einen Boom im Infrastrukturbau und hat 2022 einen neuen Rekord bei Großprojekten aufgestellt. Dabei gilt die Hochgeschwindigkeitsstrecke Turin–Lyon als das teuerste.

Nach der geplanten Fertigstellung im Jahr 2032 soll die Hochgeschwindigkeitsstrecke auf rund 270 Kilometern die Alpen durchqueren. Das Projekt, dessen Herzstück der längste Eisenbahntunnel der Welt sein wird, ist allein schon wegen seiner Endkosten von 25,6 Milliarden Euro umstritten. Zum Glück teilt sich Italien die Kosten mit Frankreich und der EU.

Platz 15: Indonesien, Planstadt Nusantara (€ 30,8 Mrd., geschätzt)

<p>ADEK BERRY/AFP via Getty Images</p>

ADEK BERRY/AFP via Getty Images

Die teuersten Regierungsprojekte finden oft großen Anklang bei Privatinvestoren. So auch die geplante neue Hauptstadt Indonesiens, Nusantara. Denn 80 Prozent der umgerechnet 30,8 Milliarden Euro für den Bau werden von privaten Anlegern aufgebracht.

Da die aktuelle Hauptstadt Jakarta von der Grundabsenkung bedroht ist, plant die indonesische Regierung einen Umzug auf die Insel Borneo. Auf einer Fläche von 2561 Quadratkilometern tief im Dschungel soll die neue Hauptstadt Indonesiens als smarte Stadt angelegt werden.

Das Projekt soll im Jahr 2045 fertiggestellt werden, 100 Jahre nach der Unabhängigkeitserklärung Indonesiens von den Niederlanden.

Platz 14: Südafrika, Kraftwerke Kusile und Medupi (€ 35 Mrd., geschätzt)

<p>PHILL MAGAKOE/AFP via Getty Images</p>

PHILL MAGAKOE/AFP via Getty Images

Die beiden Vorzeigeprojekte Südafrikas, die größten trockengekühlten Kohlekraftwerke der Welt – Kusile und Medupi –, konnten bis heute nicht fertiggestellt werden. Dabei leidet das Land unter einer lang anhaltenden Energiekrise.

2007 wurde mit dem Bau beider Kraftwerke begonnen. 2014 sollten sie in Betrieb gehen. Doch die Gründe für die Verzögerungen sind vielfältig und reichen von Korruption bis zu technischen Mängeln.

Kusile wird voraussichtlich erst dieses Jahr voll in Betrieb gehen, Medupi nach den notwendigen Korrekturen sogar erst 2027. Eine Studie aus dem Jahr 2020 beziffert die Endrechnung für beide Anlagen auf umgerechnet 35 Milliarden Euro.

Platz 13: Frankreich, Grand Paris Express (€ 38,9 Mrd., geschätzt)

<p>LUDOVIC MARIN/AFP via Getty Images</p>

LUDOVIC MARIN/AFP via Getty Images

Der Name ist Programm: Das Projekt „Grand Paris Express“ übertrifft mit seinen Kosten die großen französischen Infrastrukturprojekte wie die Maginot-Linie und den Eurotunnel.

Der Startschuss für das Mammutprojekt fiel 2007. Durch den Ausbau bestehender und den Bau von vier neuen Linien soll das Pariser Metro-Netz bis 2030 verdoppelt werden. Das um 200 Kilometer erweiterte System wird dann aus sechs fahrerlosen Metrolinien bestehen. Die Kosten für das Projekt sind im Laufe der Jahre explodiert und werden die französische Staatskasse voraussichtlich mit rund 38,9 Milliarden Euro belasten.

Platz 12: Deutschland, Kampfjet Future Combat Air System (FCAS) (€ 41 Mrd., geschätzt)

<p>GEOFFROY VAN DER HASSELT/AFP via Getty Images</p>

GEOFFROY VAN DER HASSELT/AFP via Getty Images

Der Krieg in der Ukraine lässt auch in vielen anderen Ländern der Welt die Militärausgaben steigen. So will auch die deutsche Regierung bis 2040 stolze 41 Milliarden Euro in die Entwicklung eines Kampfflugzeugs der nächsten Generation stecken. Future Combat Air System (FCAS) heißt das Waffensystem der Zukunft, an dem sich neben Deutschland auch Frankreich, Spanien und Belgien beteiligen.

Der Kampfjet, dessen Gesamtkosten insgesamt auf einen dreistelligen Milliardenbetrag geschätzt werden, gehört zu den größten europäischen Verteidigungsprojekten aller Zeiten.

Platz 11: Norwegen, Europastraße E-39 (bis zu € 44,6 Mrd., geschätzt)

<p>The Norwegian Public Roads Administration/Vianova</p>

The Norwegian Public Roads Administration/Vianova

Norwegens ehrgeiziges Projekt, entlang seiner Westküste sieben Fährverbindungen durch schwimmende Brücken und Unterwassertunnel zu ersetzen, wird Schätzungen zufolge rund 44,6 Milliarden Euro kosten.

Allerdings nur, wenn die insgesamt 1.100 Kilometer lange Küstenautobahn jemals fertiggestellt wird. Berichten zufolge soll das Projekt aufgrund der steigenden Kosten zurückgeschraubt werden.

Platz 10: Brasilien, Itaipú-Wasserkraftwerk (€ 55 Mrd., geschätzt)

<p>Jose Luis Stephens/Shutterstock</p>

Jose Luis Stephens/Shutterstock

Das teuerste staatliche Projekt in der brasilianischen Geschichte ist das zweitproduktivste Wasserkraftwerk der Welt. Das Wunderwerk der Ingenieurskunst wurde 1984 nahe der Grenze zu Paraguay in Betrieb genommen. Das Itaipú-Projekt kostete damals 19,6 Milliarden Dollar, was heute umgerechnet rund 55 Milliarden Euro entspricht.

Den zweiten Platz bei den öffentlichen Ausgaben belegt die Bundeshauptstadt Brasília. Die auf dem Reißbrett entworfene Stadt wurde in den 1950er-Jahren für 1,5 Milliarden Dollar gebaut, was heute etwa 16,1 Milliarden Euro entspricht.

Platz 9: Russland, Olympische Winterspiele in Sotschi 2014 (€ 67,4 Mrd., geschätzt)

<p>ALEXEY DRUZHININ/AFP via Getty Images</p>

ALEXEY DRUZHININ/AFP via Getty Images

Die von Kontroversen und Korruption überschatteten Olympischen Winterspiele in Sotschi 2014 galten schon damals als das mit Abstand teuerste Sportereignis der Welt. Ihre Durchführung kostete nach heutiger inflationsbereinigter Umrechnung unglaubliche 67,4 Milliarden Euro.

Vor allem für den Bau des Olympischen Dorfes, der Wettkampfstätten, aber auch in Verkehrsnetze, Hotels und die Energieversorgung wurde sehr viel Geld gesteckt – in der Hoffnung, Sotschi zu einem Touristenziel zu machen.

Einen Teil der Kosten übernahmen russische Privatunternehmen – von manchen auch „Kreml-Kumpel“ genannt. Den Löwenanteil mussten jedoch die russischen Steuerzahler tragen, die laut einer Studie aus dem Jahr 2015 für gewisse Zeit rund 900.000 Euro pro Jahr aufbringen müssen, um die Schulden des Sportereignisses tilgen zu können.

Platz 8: Vereinigte Arabische Emirate, Flughafen Dubai-World Central (bis zu € 77,8 Mrd., geschätzt)

<p>MARWAN NAAMANI/AFP via Getty Images</p>

MARWAN NAAMANI/AFP via Getty Images

Der „Dubai World Central“-Masterplan sollte sich auf einer Fläche von 140 Quadratkilometern erstrecken. 2010 startete Phase 1, die sich zunächst auf den Frachtbetrieb konzentrierte und das Land bereits rund 30 Milliarden Euro kostete. Schon 2019 gab es Gerüchte über den Ausbau-Stopp des Dubai Al Maktoum International Airport, wie der Flughafen auch genannt wird. 2020 legte die Corona-Pandemie den Betrieb schließlich lahm.

Da der Tourismus aber wieder zunimmt, könnte das Projekt – das schätzungsweise rund 77,8 Milliarden Euro verschlingen würde – wieder in Fahrt kommen, berichtet das Magazin „Middle East Business Intelligence“.

Platz 7: Japan, Aufräumarbeiten nach der Fukushima-Katastrophe (€ 87,3 Mrd., geschätzt)

<p>Pallava Bagla/Corbis via Getty Images</p>

Pallava Bagla/Corbis via Getty Images

Japan hat im Laufe der Jahre – vom Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszug bis zur Honshu-Shikoku-Brücke – zahlreiche beeindruckende Infrastrukturprojekte realisiert.

Das teuerste und auch das beeindruckendste aber sind die Aufräumarbeiten nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima im Jahr 2011. Die Kosten dafür belaufen sich Schätzungen zufolge auf rund 87,3 Milliarden Euro.

Platz 6: Schweden, Umgestaltung von Göteborg (€ 102,5 Mrd., geschätzt)

<p>Henning Larsen Architects</p>

Henning Larsen Architects

Die zweitgrößte Stadt Schwedens erlebt derzeit einen Umbau der Superlative. Bis 2035 soll Göteborg 105.000 neue Wohnungen, zwei neue Tunnel, ein beeindruckendes Seilbahnsystem und eine neue Brücke im Zentrum erhalten – für unschlagbare 102,5 Milliarden Euro. Kein anderes Infrastrukturprogramm in der Geschichte Schwedens kommt kostenmäßig auch nur annähernd an dieses Vorhaben heran.

Platz 5: Großbritannien, Hochgeschwindigkeitsstrecke HS2 (€ 120 Mrd., geschätzt)

<p>Alex Daniels/Shutterstock</p>

Alex Daniels/Shutterstock

Die High Speed 2 – oder kurz HS2 – ist wohl eines der umstrittensten Eisenbahnprojekte in Europa. Die Hochgeschwindigkeitsstrecke, die ursprünglich den Londoner Fernbahnhof Euston mit den englischen Städten Birmingham, Manchester und Leeds verbinden sollte, erwies sich als teurer als geplant und aufwändiger als gedacht.

Die Strecke zwischen London und Birmingham wird voraussichtlich erst 2033 fertiggestellt werden – sieben Jahre später als eigentlich geplant.

Das teuerste Infrastrukturprojekt in der Geschichte Großbritanniens sollte ursprünglich 48 Milliarden Euro kosten, inzwischen wird mit 120 Milliarden Euro gerechnet.

Platz 4: Australien, Ringbahn von Melbourne (€ 121,5 Mrd., geschätzt)

<p>anek.soowannaphoom/Shutterstock</p>

anek.soowannaphoom/Shutterstock

Melbournes Suburban Rail Loop ist eine 90 Kilometer lange Ringbahn, die das zentrale Geschäftsviertel der Stadt mit den Außenbezirken verbinden soll. Kritiker haben Australiens größtes Infrastrukturprojekt als „Schienenschleife ins Nirgendwo“ verspottet. Erst 2084 soll die Strecke komplett fertig sein.

Und das Projekt wird immer teurer. Wohl auch wegen der gestiegenen Inflation liegen die geschätzten Kosten für die Verbindung inzwischen bei atemberaubenden 121,5 Milliarden Euro – deutlich mehr als die 43,2 Milliarden Euro, die 2018 veranschlagt waren.

Platz 3: Indien, Fernstraßennetz Bharatmala Pariyojana (€ 123,4 Mrd., geschätzt)

<p>INDRANIL MUKHERJEE/AFP via Getty Images</p>

INDRANIL MUKHERJEE/AFP via Getty Images

Bharatmala Pariyojana – auch bekannt als „India Garland Project“ – ist Indiens Antwort auf das amerikanische Fernstraßennetz Interstate Highway System. Das Projekt umfasst den Bau von Autobahnen, Grenzübergängen, Tunneln und Brücken auf einer Strecke von fast 84.000 Kilometern. Das neue nationale Netz spiegelt die rasante Entwicklung des Landes wider.

Wie bei vielen Projekten dieser Größenordnung kommt es auch bei dem 2017 begonnenen Bau zu Verzögerungen. Die erste Phase von Bharatmala Pariyojana sollte ursprünglich 2022 fertiggestellt werden, damit ist momentan aber eher 2027 zu rechnen.

Durch die Verzögerungen sind auch die Kosten in die Höhe geschnellt und liegen derzeit mit rund 123,4 Milliarden Euro fast doppelt so hoch wie ursprünglich veranschlagt.

Platz 2: USA, Kampfjet Lockheed Martin F-35 Lightning II (€ 950 Mrd., geschätzt)

<p>US Air Force Photo/Alamy</p>

US Air Force Photo/Alamy

Das teuerste Regierungsprojekt in der Geschichte der USA ist weder der Hoover-Damm, noch das Manhattan-Projekt oder das Apollo-Programm, sondern das Tarnkappen-Mehrzweckkampfflugzeug Lockheed Martin F-35 Lightning II.

Das Waffensystem liegt ein Jahrzehnt hinter dem Zeitplan und mit kolossalen Kosten in Höhe von 950 Milliarden Euro rund 80 Prozent über dem Budget.

Platz 1: China, Neue Seidenstraße (BRI) (bis zu € 7,6 Billionen, geschätzt)

<p>STR/AFP via Getty</p>

STR/AFP via Getty

Die Belt and Road Initiative (BRI), wie die Neue Seidenstraße auch genannt wird, wurde 2013 von der chinesischen Regierung initiiert und knüpft an die historischen Handelsrouten an. Parallel zu den Landwegen baut das Land den Seehandel über die maritime Seidenstraße aus. Inzwischen beteiligen sich 155 Länder an dem Handels- und Infrastrukturprojekt.

Umgerechnet 950 Milliarden Euro wurden unter anderem bereits für Straßen, Bahnstrecken, Häfen und Pipelines ausgegeben. Offizielle Schätzungen deuten allerdings darauf hin, dass sich die Kosten für das laufende Projekt eher auf bis zu 7,6 Billionen Euro belaufen.

Allerdings war die Neue Seidenstraße von Anfang an mit Problemen behaftet, sodass der Ausbau Gerüchten zufolge deutlich reduziert werden könnte.