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Deutscher Lohnanstieg zu Jahresbeginn birgt Inflationsrisiken

(Bloomberg) -- Die Löhne und Gehälter in Deutschland sind zu Beginn des Jahres 2024 stark gestiegen — ein Rückschlag für die Europäische Zentralbank bei ihrer anstehenden Entscheidung, ob die Inflation niedrig genug ist, um die Zinsen zu senken.

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Die Tariflöhne stiegen im ersten Quartal um 6,2%, wie die Bundesbank am Mittwoch in ihrem Monatsbericht mitgeteilt hat. Damit wurden die Schätzungen der Analysten von Bloomberg Economics, Citi und Morgan Stanley übertroffen. Die Zahl enthält allerdings Einmalzahlungen, mit denen die Arbeitnehmer für die steigenden Lebenshaltungskosten entschädigt wurden.

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Am Donnerstag werden die Zahlen für Eurozone insgesamt veröffentlicht. Über den Erwartungen liegende Lohnzuwächse könnten dafür sorgen, dass es länger dauert, bis die Inflation wieder auf das 2%-Ziel der EZB sinkt.

“Insgesamt bestehen weiterhin Risiken für den grundlegenden Disinflationsprozess”, so die Bundesbank. “So fiel das Lohnwachstum zuletzt kräftiger als erwartet aus. Dadurch könnte insbesondere der immer noch hohe Preisdruck bei Dienstleistungen länger anhalten.”

Die Währungshüter der EZB haben kaum Zweifel daran gelassen, dass die Zinsen am 6. Juni gesenkt werden, auch wenn sie sich nicht auf einen darüber hinausgehenden Kurs festlegen und sich von den Daten leiten lassen. Derzeit gehen sie davon aus, dass die Inflation in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 wieder ihr Ziel erreicht.

Die neuesten Daten aus Deutschland bedeuten jedoch, dass sich die Lohnentwicklung in der gesamten Eurozone beschleunigen wird. Damit steigt das Risiko, dass die Währungshüter nach Juni weniger Lockerungsmaßnahmen ergreifen, als derzeit prognostiziert, so Tomasz Wieladek, Ökonom bei T. Rowe Price.

“Dies wird die Vorstellung, dass die EZB die Zinsen sequentiell senken wird, erheblich in Frage stellen”, sagte er in einer Mitteilung. “Die Lohndaten werden es der EZB letztendlich erlauben, die Zinsen deutlich zu senken. Aber bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Daten für weitere Zinssenkungen sprechen, muss die EZB geduldig sein.”

Greg Fuzesi von JPMorgan sah das ähnlich und warnte: “Die Daten könnten einige Währungshüter an die Schwierigkeit der ‘letzten Meile’ erinnern, wobei auch die jüngsten Produktivitätsenttäuschungen eine Rolle spielen.”

Das Wachstum der Verbraucherpreise in Deutschland wird sich im Mai wahrscheinlich beschleunigen und in den kommenden Monaten auf einem etwas höheren Niveau schwanken, so die Bundesbank. Gleichzeitig wird die Wirtschaft an Fahrt gewinnen, da höhere Löhne den Konsum stützen und das Vertrauen in den angeschlagenen Industriesektor zurückkehrt.

Überschrift des Artikels im Original:German Wages Jump at Start of Year in Risk to Inflation Path (1)

--Mit Hilfe von Alexander Weber und Mark Schroers.

©2024 Bloomberg L.P.