Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • DAX

    18.430,05
    +254,84 (+1,40%)
     
  • Euro Stoxx 50

    5.016,10
    +59,14 (+1,19%)
     
  • Dow Jones 30

    38.904,68
    +52,41 (+0,13%)
     
  • Gold

    2.321,60
    -9,60 (-0,41%)
     
  • EUR/USD

    1,0771
    -0,0002 (-0,02%)
     
  • Bitcoin EUR

    59.207,18
    +155,36 (+0,26%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.320,92
    -44,20 (-3,24%)
     
  • Öl (Brent)

    78,26
    -0,22 (-0,28%)
     
  • MDAX

    26.561,47
    -5,97 (-0,02%)
     
  • TecDAX

    3.359,21
    +67,47 (+2,05%)
     
  • SDAX

    14.772,72
    +250,14 (+1,72%)
     
  • Nikkei 225

    38.835,10
    +599,03 (+1,57%)
     
  • FTSE 100

    8.313,67
    +100,18 (+1,22%)
     
  • CAC 40

    8.075,68
    +79,04 (+0,99%)
     
  • Nasdaq Compositive

    16.386,65
    +37,41 (+0,23%)
     

Deutsche Inflationsrate fällt deutlich auf 1,6 Prozent

Gestiegene Preise für Energie und Urlaubsreisen haben die Inflation in Deutschland im Ferienmonat April nach oben getrieben. Das dürfte den Druck auf die Europäische Zentralbank und deren Zinspolitik erhöhen.

Die Inflationsrate in Deutschland ist im März erstmals seit knapp einem Jahr gesunken. Die Verbraucherpreise stiegen nur noch um 1,6 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Dafür sorgten langsamer steigende Preise für Energie und Lebensmittel. Im Februar hatte die Teuerungsrate mit 2,2 Prozent noch den höchsten Wert seit Mitte 2012 erreicht. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten für den März mit einem Rückgang auf 1,9 Prozent gerechnet.

Mit den neuen Zahlen sinkt der Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB), ihre Geldpolitik zu straffen. Die EZB spricht nur bei Werten von knapp unter zwei Prozent von stabilen Preisen. Sie hat den Leitzins auf null Prozent gesenkt, um die Gefahr einer Deflation – eines Preisverfalls auf breiter Front – zu verhindern. Außerdem pumpt sie jeden Monat über Staatsanleihenkäufe Milliarden in die Wirtschaft.

Grund für die gesunkene Inflationsrate ist der in den vergangenen Wochen gefallene Ölpreis. Dadurch kostete Heizöl etwa in Hessen 5,4 Prozent weniger als im Vormonat, während Kraftstoffe wie Benzin um 2,6 Prozent günstiger zu haben waren. Die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) hatte sich Ende 2016 angesichts niedriger Preise mit anderen Förderländern auf eine Drosselung der Produktion verständigt, was den Preis nach oben trieb. Dadurch ist die kostspieligere Förderung von US-Schieferöl durch Fracking-Technik wieder attraktiver geworden, weshalb die dortigen Lagertanks gut gefüllt sind. Das drückt den Ölpreis wieder.

Im Februar hatte die Nachricht von 2,2 Prozent Inflation in Deutschland die Beobachter bewegt. Die Zahl lag über den von EZB-Präsident Mario Draghi herbeigesehnten zwei Prozent. Steigende Energie- und Lebensmittelpreise hatten die Inflation in Deutschland erstmals seit viereinhalb Jahren über die wichtige Marke getrieben. Eine solch hohe Inflationsrate wurde zuletzt im August 2012 gemessen.

WERBUNG

Vor allem Energie hatte sich im Februar mit 7,2 Prozent besonders stark verteuert. Dieser Preistreiber fiel nun geringer aus. Die EU-Kommission sagt Deutschland für 2017 eine durchschnittliche Inflationsrate von 1,9 Prozent voraus, was fast viermal so viel wäre wie 2016.

KONTEXT

Zentralbanken und Negativzinsen

Japan

Satz der Hauptrefinanzierungsgeschäfte (Leitzins): 0,0 Prozent

Einlagenzinssatz für Banken: -0,1 Prozent

Schweiz

Satz der Hauptrefinanzierungsgeschäfte (Leitzins): -0,75 Prozent (15.01.2016)

Einlagenzinssatz für Banken: gestaffelt -0,75 Prozent

Dänemark

Satz der Hauptrefinanzierungsgeschäfte (Leitzins): 0,05 Prozent

Einlagenzinssatz für Banken: -0,65 Prozent

Schweden

Satz der Hauptrefinanzierungsgeschäfte (Leitzins): -0,5 Prozent

Einlagenzinssatz für Banken: -0,5 Prozent

Euro-Zone

Satz der Hauptrefinanzierungsgeschäfte (Leitzins): 0,0 Prozent

Einlagenzinssatz für Banken: -0,4 Prozent