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Deutsche Bank: Bund will CoBa-Fusion bis Mai – UPDATE: Scholz dementiert

Deutsche Bank: Hoffen auf die Trendwende
Nach tagelanger Talfahrt samt immer neuer Tiefststände ist der Aktie der Deutschen Bank am Dienstag ein kleiner Befreiungsschlag gelungen: Zum Handelsschluss stand ein Plus von rund 4,5 Prozent an der Kurstafel. Am Mittwochvormittag lässt die Dynamik der Gegenbewegung jedoch schon wieder nach. Die operativen Herausforderungen bleiben derweil groß.Erträge und Aktienkurs im Keller, das Image angekratzt: Die Deutsche Bank hat wahrlich schon bessere Zeiten gesehen. Um wieder auf Kurs zu kommen, hat Vorstandschef Christian Sewing bei der Hauptversammlung im Mai „harte Einschnitte“ in Aussicht gestellt. Rund ein Jahr nach seinem Amtsantritt und dem ersten Sparprogramm kündigte er damit weitere Kürzungen an. Im Fokus: das zuletzt verlustreiche Kapitalmarktgeschäft. Sewing will das Institut „konsequent auf die profitablen und wachsenden Bereiche ausrichten, die für unsere Kunden besonders relevant sind“.Was das genau bedeutet, ließ der Manager bislang noch offen. Allerdings soll das Investmentbanking, das vor der Finanzkrise mit Milliardengewinnen glänzte, nur noch solche Geschäfte machen, die ausreichend Gewinn abwerfen oder als Dienstleistung für andere Segmente wichtig sind.Die Abwicklung der verlustreichen Bereiche käme die Bank zunächst allerdings teuer zu stehen. Nachdem mehrere Medien berichtet hatten, dass das Management zu diesem Zweck eine Kapitalerhöhung durchspiele, meldete das Handelsblatt Ende Mai, dass die Bankführung lieber den Eigenkapitalpuffer verkleinern würde.Neue Strategie in den kommenden Wochen?Denn eine Kapitalerhöhung könnte das Verhältnis zu den gebeutelten Aktionären noch stärker vergiften. Bei der Hauptversammlung verpassten die Anteilseigner Aufsichtsratschef Paul Achleitner bereits einen Denkzettel, indem sie ihn nur mit knapp 72 Prozent entlasteten. Sewing schnitt kaum besser ab. Der Druck auf die Bankführung bleibt also hoch. Ein gewöhnlich gut informierter Branchenkenner geht davon aus, dass das Management schon in wenigen Wochen ein neues Konzept vorlegen wird.Analysten überwiegend skeptischDass Sewing ein Wundermittel findet, um die dahinsiechende Bank wieder auf die Beine zu bringt, erwarten Analysten kaum. Die meisten Experten scheinen den Glauben an die Deutsche Bank verloren zu haben und raten zum Verkauf der Aktie (DER AKTIONÄR berichtete).Aktie beobachten!Zwar konnte sich die Deutsche-Bank-Aktie zwischenzeitlich von ihrem neuen Allzeittief bei 5,80 Euro absetzen, das Chartbild bleibt jedoch schwer angeschlagen. Solange die künftige Marschrichtung unklar ist, sollten Anleger die Papiere weiterhin meiden.Mit Material von dpa-AFX.

Der Druck auf die Deutsche Bank und die Commerzbank steigt: Eine Fusion der beiden Institute könnte bereits in den kommenden Wochen auf den Weg gebracht werden, heißt es nun in einem Medienbericht. Grund für die Eile soll demnach auch die nahende Europawahl Ende Mai sein. Inzwischen hat sich Bundesfinanzminister Olaf Scholz dazu geäußert.

Dabei hat er die Berichte über einen staatlich verordneten Zusammenschluss als „Spekulation“ bezeichnet. Man diskutiere die Lage der Finanzindustrie und die Entwicklung des Bankensektors, so Scholz. Dabei bestätigte er frühere Äußerungen, wonach ein starkes Bankensystem für die deutsche Industrie unerlässlich sei. Berichte, wonach die Altlasten von Deutscher Bank und Commerzbank im Zuge einer Fusion bei einer Bad Bank abgeladen werden sollen, wies er ebenfalls zurück.

Medienbericht: Bund drückt aufs Tempo

Die Wirtschaftswoche (WiWo) hatte zuvor meldet, dass die Regierung den Druck auf die beiden Institute erhöht und als Grund auf die Europawahl im Mai verwiesen. Branchenkenner gehen davon aus, dass die Politik anschließend für längere Zeit mit sich selbst beschäftigt ist. Wegen der erforderlichen Zustimmung der EU-Behörden sei es daher sinnvoll, den Zusammenschluss vorher auf den Weg zu bringen. „Wenn es bis dahin keine Einigung gibt, ist das Thema durch“, sagte ein Insider dem Magazin.

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Darüber hinaus wächst offenbar die Angst, ein ausländischer Konkurrent könnte der Fusion zuvorkommen und die Deutsche Bank übernehmen. Im schlimmsten Fall drohe dann die Zerschlagung, denn die Einzelteile seien deutlich wertvoller als der gesamte Konzern. Alleine das Privatkundengeschäft und der fast 80-prozentige Anteil an der Fondstochter DWS sei derzeit 16 Milliarden Euro wert, was in etwa dem Börsenwert der Deutschen Bank entspricht. „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ein ausländischer Wettbewerber zuschlägt“, so ein Insider.

Einer der Gründe sei die Europawahl im Mai. Branchenkenner gehen davon aus, dass die Politik anschließend für längere Zeit mit sich selbst beschäftigt ist. Wegen der erforderlichen Zustimmung der EU-Behörden sei es daher sinnvoll, den Zusammenschluss vorher auf den Weg zu bringen. „Wenn es bis dahin keine Einigung gibt, ist das Thema durch“, sagte ein Insider dem Magazin.

Vor diesem Hintergrund hält man den Zusammenschluss mit der CoBa in Berlin ganz offensichtlich für die bessere Option. Die Deutsche Bank würde das Thema dagegen am liebsten wegschweigen – Vorstandschef Christian Sewing sagte bei der Vorlage der Zahlen am vergangenen Freitag keinen Ton zu den Fusionsgerüchten.

Risiken überwiegen

Nach Einschätzung des AKTIONÄR würde der Zusammenschluss allenfalls Kostenvorteile und Einsparpotenzial bieten. Im Gegenzug würden jedoch die Komplexität und die Risiken steigen. Zudem würde durch die Fusion der beiden angeschlagenen Institute nicht automatisch ein „nationaler Champion“ entstehen – bestehende Probleme wie die mangelnde Profitabilität würden sich dadurch wohl kaum in Wohlgefallen auflösen. Die bisherigen Äußerungen der EZB-Bankenaufsicht deuten außerdem darauf hin, dass die Banken ihre Investoren im Vorfeld erneut um frisches Kapital bitten müssten.

Auf der Watchlist

Entsprechend reserviert reagieren die Anleger am Freitagvormittag auf den WiWo-Bericht. Die Aktie der Deutschen Bank gehört erneut zu den größten Verlierern im DAX, die Commerzbank tritt mit moderaten Verlusten nahezu auf der Stelle. Bereits am Donnerstag hatten beide Bank-Aktien Federn lassen müssen und Rückschläge im Chart erlitten. DER AKTIONÄR rät dazu, die weitere Entwicklung beider Aktien an der Seitenlinie abzuwarten.