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Deutsche Bank düpiert: Nur Nebenrolle bei Porsche-Rekord-IPO

(Bloomberg) -- Der Börsengang des legendären Sportwagenherstellers Porsche könnte einer der größten deutschen IPOs aller Zeiten werden. Die größte deutsche Bank muss sich allerdings mit einer Nebenrolle abfinden.

Die Konzernmutter Volkswagen AG legt den Deal in die Hände eines reinen Wall-Street-Teams - und düpiert damit Platzhirsch Deutsche Bank AG, aber auch alle anderen europäischen Geldhäuser, berichten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Der geplante Aktienverkauf könnte Porsche mit bis zu 90 Milliarden Euro bewerten.

VWs Entscheidung für Goldman Sachs Group Inc, Bank of America Corp, JPMorgan Chase & Co und Citigroup Inc als globale Koordinatoren zeigt einmal mehr, wie sehr die Wall Street die europäischen Märkte im Griff hat. Nach von Bloomberg zusammengetragenen Daten belegten US-Banken in den letzten beiden Jahren die ersten fünf Plätze bei Aktienemissionen in der Region Europa, Naher Osten und Afrika.

Das Fehlen der Deutschen Bank, lange Zeit eine feste Größe bei den Unternehmen der Deutschland AG, überraschte sowohl die Berater, die sich die begehrten Mandate sichern konnten, als auch die erfolglosen Mitbewerber, heißt es.

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Videobotschaft

Vorstandschef Christian Sewing hatte im Zuge der Bewerbung sein Gewicht persönlich in die Waagschale geworfen und sich mit einer Videobotschaft an VW gewendet, heißt es. Bei den großen Investmentbanken ist ein solches Engagement der Chefetage nicht ungewöhnlich und auch Sewing ist dafür bekannt, dass er seine Top-Banker persönlich unterstützt, wenn es um Großmandate geht.

Zu den weiteren Verlierern gehört die französische BNP Paribas SA, einer der großen Kreditgeber der Wolfsburger. Auch die Londoner Barclays Plc ist nicht vertreten. Von den Wall-Street-Riesen hatte sich auch Morgan Stanley um eine Rolle bemüht.

Auch wenn die Deutsche Bank wahrscheinlich eine Rolle als Joint Bookrunner erhalten wird, dürfte das nur ein schwacher Trost für die Frankfurter sein. Angesichts des schwierigen Marktes in Europa war die Aussicht auf einen Teil der Gebühren für den Porsche-Börsengang besonders begehrt.

Personelle Verbindungen

Mehrere amerikanische Häuser, die an der Ausschreibung teilnahmen, waren überzeugt, dass eine Börsennotierung einer so bekannten Marke ohne eine deutsche Bank nicht möglich wäre. Die Deutsche Bank ist die letzte verbliebene heimische Investmentbank mit globalem Anspruch.

In ihrem Aufsichtsrat sitzen unter anderem der ehemalige VW-Vorstand Frank Witter und Sigmar Gabriel, der ehemalige Ministerpräsident von Niedersachsen, der zweitgrößte Aktionär des Autobauers.

Vertreter von BNP, Deutscher Bank, Morgan Stanley und VW wollten sich zu den Informationen nicht äußern. Barclays reagierte nicht sofort auf eine Anfrage.

VW plant den Börsengang für das vierte Quartal und will ein Minderheitsbeteiligung an Porsche verkaufen. Mit dem Erlös soll die Wende hin zur Elektromobilität mitfinanziert werden. Außerdem soll die Bewertung von VW dadurch erhöht werden.

Überschrift des Artikels im Original:

Germany’s Biggest IPO Is Missing One Thing: Its Biggest Bank

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©2022 Bloomberg L.P.