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Deutsche Anleihen legen wegen Corona-Angst spürbar zu

FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Dienstag spürbar von neuer Corona-Furcht profitiert. Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future <DE0009652644> stieg bis zum Abend um 0,30 Prozent auf 172,45 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel auf minus 0,36 Prozent. Das ist der niedrigste Stand seit etwa zweieinhalb Monaten.

Marktbeobachter begründeten die neuerliche Suche nach Sicherheit mit Bemerkungen des Chefs des US-Pharmakonzerns Moderna, Stephane Bancel. In einem Zeitungsinterview äußerte Bancel die Erwartung, dass die Corona-Impfstoffe deutlich weniger wirksam gegen die neu entdeckte Omikron-Variante seien. Zudem dürfte es Monate dauern, bis die Produzenten angepasste Impfstoffe in nennenswertem Umfang herstellen könnten. Auch US-Notenbankchef Jerome Powell warnte, dass die neue Virus-Variante wirtschaftliche Risiken mit sich bringe.

Begrenzt wurden die Kursgewinne festverzinslicher Wertpapiere durch Äußerungen aus den Reihen der US-Notenbank Fed. Deren Chef Jerome Powell signalisierte die Möglichkeit einer rascheren Straffung der Geldpolitik. Zum einen sei ein schnelleres Ende der immensen Wertpapierkäufe denkbar. Zum anderen stellte Powell in Frage, ob das Wort "transitorisch", also übergangsweise, noch angebracht sei für die Umschreibung des aktuellen Inflationsschubs. Das Wort steht symbolisch dafür, dass die Fed auf eine deutliche Straffung ihrer Geldpolitik trotz hoher Inflation verzichtet.

Neue Inflationsdaten aus der Eurozone belegten ebenfalls den starken Preisauftrieb. Mit 4,9 Prozent markierte die Teuerung im November den höchsten Stand seit Beginn der Währungsunion. Analysten kommentierten, damit dürfte der Höhepunkt der Inflationswelle erreicht sein. Im kommenden Jahr dürfte sich die Inflation zurückbilden, wenn auch langsamer als bisher erwartet. Wirtschaftliche Risiken wegen der neuen Corona-Variante könnten den Prozess allerdings beschleunigen.