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Deutsche Anleger wollen mehr Aktien und weniger Anleihen

Die meisten deutschen Anleger wollen ihre Depots in diesem Jahr spürbar von Anleihen hin zu Aktien umschichten. Und immer mehr Deutsche vertrauen auf Finanzberater bei ihrer Geldanlage. Das (Other OTC: DASX - Nachrichten) zeigen die Ergebnisse einer aktuellen Studie.

Glaubt man den Ergebnissen des aktuellen Legg Mason Global Investment Survey, kommt langsam Bewegung in deutsche Portfolios. „Nach der Schockstarre im vergangenen Jahr scheinen sich die Anleger nun an die veränderten Bedingungen an den Märkten gewöhnt zu haben und gehen mit neuem Elan (Berlin: 25E.BE - Nachrichten) ihre Portfoliozusammensetzung an“, kommentiert Klaus Dahmann, Niederlassungsleiter und Country Head Germany & Austria bei Legg Mason (NYSE: LM - Nachrichten) , die diesjährigen Studienergebnisse. „Sehr erfreulich ist auch, dass gerade die jüngere Generation flexibler und handlungsbereiter zu sein scheint und auch neuen Lösungen für das ungewöhnliche Marktumfeld offener gegenüber steht.“

Auffällig ist den Umfrageergebnissen zufolge insbesondere der Umschichtungswillen bei deutschen Anlegern – und zwar weg von Anleihen, hin zu Aktien. Immerhin 60 Prozent der befragten deutschen Investoren gaben an, ihre Fixed Income Allokation verändern zu wollen. Das ist eine echte Trendwende. Denn im vergangenen Jahr hielten 61 Prozent der Anleger an ihrer bisherigen Strategie fest.

In diesem Jahr sagten 21 Prozent der Befragten, sie würden ihr Anleiheengagement zugunsten von Aktien runterfahren. Noch offener sind die in diesem Jahr erstmals befragten Millennials, Anleger die in den Achtzigern oder Anfang der Neunziger geboren sind. Lediglich 17 Prozent aus dieser Gruppe gaben an, keine Veränderungen an ihrem Portfolio vornehmen zu wollen. Hier findet sich auch die größte Anzahl an Verfechtern von flexiblen, Benchmark-unabhängigen Anleihefonds. Ein Drittel (32 Prozent) der Millennials erkennen den Mehrwert solcher Produkte.

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Es lebe die Aktie

Überraschend ist der Optimismus der Deutschen für die Anlageklasse Aktien. 83 Prozent der Befragten sind davon überzeugt, dass Aktien in 2016 die attraktivste Anlageklasse sein werden. Insbesondere auf den Dax werden große Stücke gehalten. Für 66 Prozent landen heimische Aktien unter den Top Drei Investments für die nächsten zwölf Monate. Aber auch internationale Aktien mit 59 Prozent der Stimmen schneiden gut ab.

Immobilien erfreuen sich auch in diesem Jahr der Gunst der Anleger. Mit 27 Prozent stellen sie den größten Portfoliobestandteil dar und im internationalen Vergleich (17 Prozent) den höchsten Wert. Laut der BVI Fondsstatistik 2015 gehörten offene Immobilienfonds zu den Anlageklassen mit den höchsten Mittelzuflüssen im letzten Jahr. Befragt nach den besten Anlegemöglichkeiten in 2016 nimmt das sogenannte Betongold hinter Aktien sowie Gold (Other OTC: GDCWF - Nachrichten) und Edelmetallen den vierten Rang ein.

Das Glas ist halb voll

Turbulent scheint für deutsche Investoren das neue Normal: Denn trotz ungewöhnlicher Märkte sind Anleger hierzulande optimistisch für die kommenden zwölf Investmentmonate – Millennials (78 Prozent) wie ältere Investoren (66 Prozent) gleichermaßen.

Dabei ist man dennoch realistisch und macht sich beispielsweise über die instabile gesamtwirtschaftliche Lage deutlich mehr Sorgen als noch im vergangenem Jahr (46 Prozent 2016 zu 39 Prozent 2015). Die Zentralbankpolitik scheint dabei auch nicht gerade hilfreich. Mögliche Zinsschritte haben für 43 Prozent der Befragten einen großen Einfluss auf den Entscheidungsprozess beim Investieren. Hut ab, AmerikaNach den Top Ten der Investmentmärkte befragt, landeten die USA mit 43 Prozent der Stimmen auf Platz 1 bei den Investoren über 40 Jahren. Etwas anders sehen das die Millennials. Für sie ist China der attraktivste Markt (43 Prozent), gefolgt von den USA mit 38 Prozent, Indien (37 Prozent) und Großbritannien (30 Prozent).

Insgesamt haben deutsche Investoren ein größeres Vertrauen in Schwellenländer wie China (40 Prozent) und Indien (32 Prozent) als in die europäischen Märkte. Wenn überhaupt in Europa, dann sehen sie in Großbritannien Chancen (27 Prozent).

Schwierig bewerten deutsche Anleger nach wie vor die Situation in Russland. 45 Prozent sehen hier das größte Risiko. Wobei das schon ein deutlicher Rückgang zum Vorjahr ist. Bei der Legg Mason Global Investment Survey 2015 hielten noch 68 Prozent der Befragten Russland für den risikoreichsten Markt. Trotz großer Chancen steht auch China auf der Risikoliste der Deutschen. 27 Prozent halten ein Engagement hier für riskant – ebenso viele wie eines in Mexiko. Dank politischer Turbulenzen ist auch Brasilien mit 26 Prozent der Stimmen auf der Liste.

Langfristig plant niemand mehr

Die ungewöhnlichen Bedingungen an den Märkten haben auch Einfluss auf die Haltedauer eines Investments, wie die Studienergebnisse von Legg Mason zeigen. Im Durchschnitt versteht der deutsche Anleger unter einem langfristigen Engagement einen Zeitraum von 9,4 Jahren. Interessant ist auch, dass sich trotz ihres jungen Alters der Großteil der Millennials bei Investments eher kurzfristig orientiert (42 Prozent). In der Elterngeneration setzt sich die langfristige Anlage mit 65 Prozent durch.

Mit ihrer größeren Flexibilität und der eher kurzfristigen Orientierung scheinen die jungen Wilden jedoch die erfolgreicheren Investoren zu sein. Im vergangenen Jahr gaben sie an, 6,8 Prozent Rendite erzielt zu haben – für 2016 rechnen sie sogar mit 8,5 Prozent. Deutsche Anleger insgesamt stapeln da lieber tief und erwarten lediglich eine jährliche Rendite von 6,6 Prozent – etwas mehr als die 5,8 Prozent Rendite, die deutsche Anleger den Aussagen zur Folge in 2015 erzielt haben. Weltweiter Durchschnitt bezüglich der erwarteten Rendite sind 10,6 Prozent.

Von wegen passiv versus aktiv

Rund die Hälfte (46 Prozent) der Befragten deutschen Investoren sind der Meinung, dass ein ausgewogenes Portfolio aus aktiven und passiven Produkten die besten Erträge bietet. Millennials hingegen scheinen kostensensitiver. 45 Prozent gaben an, dass Diversifikation wichtig und diese mit ETFs (Shenzhen: 395013.SZ - Nachrichten) gut zu erzielen sei.

51 Prozent der Befragten plant außerdem, einen Teil ihres Kapitals in alternative Investmentprodukte umzuschichten. Ausschlaggebend sei hier der höhere potenzielle Ertrag. Von den 51 Prozent gaben 27 Prozent an, Interesse an Immobilien zu haben. 19 Prozent haben Absolute Return-Produkte auf der Agenda.

Beim Thema Diversifikation braucht es aber wohl noch etwas Nachhilfe. 44 Prozent der Befragten gaben an, ihr Portfolio gleichmäßig auf Aktien und Anleihen verteilt zu haben. Nur 21 Prozent haben wirklich breit über verschiedene Anlageklassen gestreut – davon fast genauso viele konservative Anleger (19 Prozent) wie Opportunisten (16 Prozent).

Kaufen, wenn die Kanonen donnern

Dass sich ein Einstieg lohnt, wenn die Märkte unten sind, haben deutsche Anleger den Studienergebnissen zufolge erkannt. Die Mehrheit (60 Prozent) gab an, dass die beste Zeit zum Investieren in fallenden Märkten sei. Für 29 Prozent sei der ideale Zeitpunkt direkt nach einem großen Marktabsturz und für ein weiteres Drittel (31 Prozent) ein paar Monate nach einem Rückgang. Nur 16 Prozent möchten bei steigenden Märkten einsteigen.

Schwieriger scheint hingegen der Umgang mit Verlusten. Diese einzugestehen, fällt deutschen Anlegern nicht leicht. Die Mehrheit der deutschen Anleger (54 Prozent) hält mindestens sechs Monate an einem fallenden Anlageprodukt fest. International können Anleger besser mit Fehlentscheidungen umgehen. Hier sind es lediglich 34 Prozent, die so lange an eine Trendwende glauben.

Finanzberater sind gefragt: Immer mehr Anleger vertrauen auf professionelle Hilfe

Eine wichtige Erkenntnis der Umfrage: Immer mehr Deutsche nehmen bei ihrer Geldanlage professionelle Hilfe in Anspruch. 2015 waren es lediglich 15 Prozent, die sich einem Finanzberater anvertrauten, in 2016 waren es immerhin schon 35 Prozent. Das ist der größte Anstieg in der Zusammenarbeit mit einem Finanzberater in einer Region. Nur ihre Taschen öffnen will der Großteil (34 Prozent) der Befragten für diesen Service nicht. Rund ein Drittel (28 Prozent) würde immerhin bis 800 Euro pro Jahr auf den Tisch legen, 25 Prozent zwischen 800 und 1.500 Euro. Auch hier sind die Millennials wieder offener: Nur 12 Prozent sagten, sie seien nicht bereit für einen Berater zu zahlen.

Für die Investment-Umfrage 2016 wurden 5.370 vermögende Anleger im Alter zwischen 18-75 Jahren in 19 Ländern befragt.

(MvA)