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Der Einkaufswagen der Zukunft

Hat der Einkaufswagen, wie wir ihn kennen, bald ausgedient? Er soll durch eine zeitgemäße, digitalisierte Variante ersetzt werden.

Hat der Einkaufswagen, wie wir ihn kennen, bald ausgedient? (Symbolbild: Getty Images)
Hat der Einkaufswagen, wie wir ihn kennen, bald ausgedient? (Symbolbild: Getty Images)

Jeder kennt ihn, jeder nutzt ihn: den Einkaufswagen. Der Drahtkorb auf vier Rädern ist unser praktischer Begleiter durch den Supermarkt. Es gibt ihn als kleine sowie große Variante und sogar in Miniausführung für Kinder, manchmal sogar in Form eines Spielzeugautos.

Aber eine Sache haben fast alle Einkaufswagen gemein – um sie zu benutzen, muss ein Chip oder ein Geldstück eingesteckt werden, erst dann lassen Lebensmittelhändler den Einkaufshelfer von der Kette.

Die Anfänge des Einkaufswagens

Das war nicht immer so. Seinen Ursprung hat der Einkaufswagen in den USA. Der Geschäftsmann Sylvan Nathan Goldman stellte 1937 in seinem Humpty-Dumpty-Supermarkt in Oklahoma City erstmals einen faltbaren Einkaufswagen zur Verfügung. Der sollte seinen Kunden nicht nur mehr Komfort bieten, sondern sie auch dazu ermuntern, mehr einzukaufen.

1940 meldete Goldman seine Erfindung als Patent an, das machte den Sohn lettischer Einwanderer zum Multimillionär. Die Urversion des Einkaufswagens wurde schnell weiterentwickelt. Nur ein Jahr nach Erscheinen folgte ein Modell mit Kindersitz und 1947 erfand Goldman den sogenannten Nest Cart, ein Prototyp des Einkaufswagens, wie wir ihn heute kennen.

Mit der Selbstbedienung kamen die Einkaufswagen

„Es steht außer Frage, dass dies eine der wenigen Erfindungen war, die den Selbstbedienungsbetrieb in Supermärkten, Drogerien oder allgemeinen Warengeschäften ermöglichten“, sagte Goldman 1978 der LA Times.

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Mit Aufkommen des Selbstbedienungsbetriebs kamen die Einkaufswagen 1948 auch nach Deutschland. Hierzulande war es der Unternehmer Rudolf Wanzl, der die Entwicklung der Einkaufswagen vorantrieb. 1951 meldete er ein Patent für den Concentra an, ein Einkaufswagen mit festem Korb.

Wanzl gründete Niederlassungen in vielen Ländern innerhalb und außerhalb der EU und liefert heute seine Wagen weltweit an Supermärkte, auch in die USA.

Einkaufswagen mit Pfandsystem

Angekettet wurden die Einkaufswagen erst ab Mitte der 80er-Jahre. Grund: Immer mehr der praktischen Einkaufshelfer wurden gestohlen oder mussten mühsam im Umfeld der Märkte wieder eingesammelt werden. Seit Kunden einen Chip oder eine Münze zum Entriegeln benötigen, bleiben die meisten Wagen dort wo sie sollen.

Entriegeln per App

Doch auch das Pfandsystem hat bald ausgedient, wenn es nach Wanzl geht. Das Unternehmen arbeitet ständig an der Weiterentwicklung seiner Produkte und bereits seit Jahren an einem digitalen Einkaufswagen, dem Smart Trolley, der Münzen und Chips überflüssig macht. Wie das funktioniert, ließ sich das Portal Chip vor Ort bei Wanzl erklären.

Demnach sollen Einkaufswagen in der Zukunft mit einem Smartphone oder einer Smartwatch entriegelt werden können. Dazu ist es nötig, eine App des Supermarkts herunterzuladen. Dann müssen die Geräte einfach nur über das Pfandschloss gehalten werden, um es per NFC- oder Bluetooth-Signal zu entsperren.

Technik hat bereits Marktreife

Laut Chip funktioniert die Technik bereits tadellos und scheint marktreif zu sein. Doch trotz aller Euphorie gebe es auch Bedenken. Deshalb wolle man Kunden auch weiterhin zusätzlich die Möglichkeit geben, den Einkaufswagen mit Chip oder Münze zu entriegeln – auch im Hinblick auf ältere Menschen, die an die klassische Methode gewöhnt sind.

„Wir wollen mit Testphasen erste Markterfahrungen sammeln und schauen, wie das insgesamt ankommt“, erklärt ein Mitarbeiter von Wanzl gegenüber Chip. Auch seien die Kosten für Technik und Software derzeit noch hoch, was viele Händler abschrecken könne.

Bis es flächendeckend digitale Einkaufswagen gibt, dürfte es demnach wohl noch einige Jahre dauern.

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