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Dax schließt kaum verändert – Ceconomy mehr als elf Prozent im Minus

Wegen der Entwicklungen rund um den Brexit-Vertrag haben sich Anleger am Freitag zurückgehalten. Für mehrere Einzelwerte ging es steil bergab.

Der Dax schließt am Freitag leicht im Minus. Foto: dpa
Der Dax schließt am Freitag leicht im Minus. Foto: dpa

Der deutsche Leitindex ist an diesem Freitag kaum verändert aus dem Handel gegangen. Er schloss 0,17 Prozent tiefer bei 12.633 Zählern. Die Anleger hielten sich angesichts der Parlamentsentscheidung in Großbritannien zum Brexit-Vertrag am morgigen Samstag bedeckt.

Noch am Donnerstag hatte die Nachricht über eine Einigung zwischen Großbritannien und der EU kurzzeitig für einen Anstieg im Dax auf ein neues Jahreshoch bei 12.813 Punkten gesorgt.

Der weitere Verlauf der Brexit-Verhandlungen ist aber so ungewiss, so dass auch Experten zur Zurückhaltung rieten. „Vor dem Wochenende noch Positionen einzugehen, käme dem Besuch eines Spielcasinos gleich,“ sagte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader. Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners sagte: „Für Johnson ist vom großen Sieg bis hin zur vernichtenden Niederlage alles möglich.“

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Im besonderen Fokus der Anleger stand am Freitagnachmittag zudem wieder einmal Wirecard. Der Konzern kündigte per Ad-hoc-Meldung ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von bis zu 200 Millionen Euro an.

Binnen zwölf Monaten will Wirecard das Geld ausgeben, wie der Dax-Konzern aus Aschheim bei München am Freitag mitteilte. Dies habe der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen.

Der Aktienrückkauf soll in den nächsten Tagen beginnen. Weitere Details will die Gesellschaft noch vor dem Start bekannt machen. Die Aktie verlor nach der Ankündigung mehr als sieben Prozent.

Asiatische Börsen verlieren

Schlechte Nachrichten gab es außerdem aus China: Das Wachstum in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hat sich unerwartet stark verlangsamt und ist auf den niedrigsten Stand seit fast drei Jahrzehnten gefallen. Im dritten Quartal legte die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt nur noch um 6,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu, wie das Statistikamt am Freitag in Peking mitteilte.

Als Ursachen nannten Experten den Handelskrieg zwischen China und den USA, die Verunsicherung von Investoren und die chinesischen Bemühungen, gegen die wachsende Verschuldung anzugehen.

Die schlechten Konjunkturdaten trübten auch die Stimmung an der Börse Schanghai. Der Leitindex verlor am Freitag 1,2 Prozent auf 2942 Punkte. Der japanische Nikkei-Index stieg dagegen um bis zu 0,9 Prozent auf ein Elf-Monats-Hoch von 22.649,85 Zählern.

Dieser profitierte Börsianern zufolge unter anderem von der Prognose der Regierung, der Handelsdeal mit den USA werde dem japanischen Wachstum ein Zusatzschub von 0,8 Prozent geben. Zudem seien Anleger erleichtert über den Kompromiss im Brexit-Streit.

Auch in der Türkei ging es für die Aktienkurse aufwärts: Anleger reagierten erleichtert auf die von den USA und der Türkei vereinbarte Waffenruhe in Nordsyrien.

Die Türkei werde ihren Militäreinsatz gegen die Kurdenmilizen 120 Stunden lang stoppen, sagte US-Vizepräsident Mike Pence in einer Pressekonferenz in Ankara am Donnerstagabend. Ziel sei, dass die Kämpfer der YPG-Miliz abziehen können. Diese Phase habe bereits begonnen.

Der Leitindex der Istanbuler Börse stieg zeitweise um knapp vier Prozent. Die Nachfrage nach türkischen Anleihen drückte die Rendite der zehnjährigen Titel um fast einen ganzen Prozentpunkt auf 14,1 Prozent.

Devisenanleger nahmen die Nachricht ebenfalls positiv auf und decken sich am heutigen Freitag wieder mit der türkischen Währung ein. Dadurch drücken sie den Kurs des Dollar um 0,4 Prozent auf 5,8035 Lira.

Blick auf die Einzelwerte

Ceconomy: An der Führungsspitze des Handelsunternehmens kommt es zu einem Wechsel. Außerdem geht der Minderheitsgesellschafter der Tochter Media Saturn Holding auf Konfrontation. Die Aktie verlor am Freitag mehr als elf Prozent an Wert.

Autobauer: Eine gesenkte Umsatzprognose des französischen Autobauers Renault schickte die Aktien der deutschen Konkurrenten auf Talfahrt. Die Papiere von Renault verloren bis zu 14 Prozent. Der europäische Branchenindex büßte 2,7 Prozent ein. BMW, Daimler und Volkswagen büßen bis zu 1,5 Prozent ein. Angesichts der jüngsten Rally nutzten einige Anleger die Gelegenheit für Gewinnmitnahmen, sagen Börsianer.

Osram: Die 4,6 Milliarden Euro schwere Übernahme von Osram durch den Sensor-Spezialisten AMS rückt näher. Die Österreicher kündigten ein neues Übernahmeangebot über erneut 41 Euro je Aktie an. Der Osram-Vorstand steht dem Übernahmeplan nun wohlwollender gegenüber als bislang. Gleichzeitig zogen sich die Finanzinvestoren Bain und Advent vorerst aus der Bieterschlacht zurück. Die Osram-Aktie schloss drei Prozent höher bei einem Kurs von 40,15 Euro.

Deutsche Post: Ein positiver Analystenkommentar hievte die Deutsche Post in die Riege der Gewinner im Dax. Die Aktie gewann 0,79 Prozent. Die Experten der Berenberg Bank stuften die Titel auf „Buy“ von „Hold“ hoch und hoben das Kursziel auf 38 von 33 Euro an.

Software AG: Ein positiver Analystenkommentar ermunterte Händlern zufolge Anleger zum Einstieg bei Software AG. Die Aktien gewannen mehr als drei Prozent. Die Experten von Goldman Sachs hätten die Titel auf „Buy“ von „Neutral“ hochgestuft, sagten Börsianer.

Munich Re: Fürs dritte Jahresquartal meldet der Versicherungskonzern ein Ergebnis in der Größenordnung von 850 Millionen Euro – trotz hoher Großschäden. Munich Re zeigt angesichts dessen optimistisch, das Konzernergebnis im kommenden Jahr von 2,5 Milliarden Euro zu übertreffen.

Die guten Zahlen stehen aber noch unter Vorbehalt. Der Quartalsbericht wird erst am 7. November vorgelegt. Die Aktien kletterten nach der Mitteilung um knapp zwei Prozent auf 249,60 Euro – den höchsten Stand seit gut 17 Jahren. Die Aktie stieg um 1,14 Prozent auf 247,90 Euro.

Analystencheck: Jefferies belässt Vivendi auf „Hold“

Das Analysehaus Jefferies hat die Einstufung für Vivendi nach Umsatzzahlen zum dritten Quartal auf „Hold“ mit einem Kursziel von 25 Euro belassen. Der französische Medienkonzern habe bei Randaktivitäten positiv überrascht, schrieb Analyst Jerry Dellis in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. In der Musiksparte Universal Music Group (UMG) aber habe sich das Wachstum im Streaming-Geschäft verlangsamt.

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