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Dax schließt unverändert – Thyssen-Krupp-Aktien verlieren bis zu 12 Prozent

Der Dax beendet den Tag neutral, so sieht es auch auf Wochensicht aus. Massive Verluste bei Thyssen-Krupp machen andere Kursgewinne wieder wett.

Ordentliche Kursgewinne auf der einen Seite, mächtige Verluste auf der anderen Seite. So lässt sich der letzte Börsentag dieser Woche gut zusammenfassen. Zahleiche Dax-Konzerne wie Lufthansa und Infineon konnten am Freitag ein deutliches Kursplus vorweisen, das letztlich aber durch überdeutliche Verluste, etwa bei Thyssen-Krupp und Volkswagen, aufgezehrt wurde.

Letztlich schloss der Dax unverändert bei 11.529 Punkten. Das ist kein schlechtes Zeichen, schließlich ging es auch in dieser Börsenwoche mehrfach auf und ab bei der Frankfurter Benchmark – wenn auch nicht derart turbulent wie noch im Oktober. Auch die Wochenbilanz ist gänzlich neutral.

Der MDax, in dem sich die mittelgroßen Unternehmen versammeln, schloss 0,7 Prozent schwäche bei 24.178. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,3 Prozent auf 3228 Zähler nach unten.

Auch an der Wall Street ging es abwärts, vor allem Technologiewerte ließen Federn. Die US-Notenbank Fed hatte die Leitzinsen zwar unverändert in der Spanne von 2,0 bis 2,25 Prozent gelassen, sich jedoch die Tür für eine weitere Anhebung im Dezember offengelassen. Das macht Anleihen und andere festverzinsliche Wertpapiere tendenziell interessanter als Aktien und dämpft die Risikolust der Investoren.

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„Recht schnell ist Ernüchterung auf dem Frankfurter Börsenparkett eingekehrt“, sagte Analyst Christian Henke vom Brokerhaus IG. „Die derzeitigen Probleme haben sich nicht in Luft aufgelöst.“ Sorgen bereiten den Investoren etwa der anhaltende Handelsstreit zwischen China und den USA, die Schuldenprobleme Italiens und die Unklarheit über den geplanten Ausstieg Großbritanniens aus der EU.

Im Fokus der Anleger stand am Freitag eine italienische Traditionsbank: Monte dei Paschi aus Siena legte vergleichsweise starke Neunmonatszahlen vor. Vor einem Jahr wurde Monte dei Paschi nach einem langen Hin und Her mit der EU-Kommission vom italienischen Staat mit 6,9 Milliarden Euro vor der Pleite gerettet. Dann kam die neue Regierung mit ihrem Anti-Europa-Kurs und schickte die Bankaktien auf eine Talfahrt.

Blick auf Einzelwerte

Thyssen-Krupp: Unter die Räder gerieten Aktien von Thyssen-Krupp, sie brachen in der Spitze um zwölf Prozent ein und waren damit mit Abstand größter Verlierer in der ersten Börsenliga. Der Konzern kappte wegen einer drohenden Kartellstrafe überraschend seine Prognosen für das Geschäftsjahr 2017/2018 (per Ende September).

Allianz: Die Titel des Münchner Konzerns schlossen 2,7 Prozent fester. Der Versicherungskonzern sieht sich nach neun Monaten auf Kurs zu einem operativen Jahresgewinn von mehr als elf Milliarden Euro und erfüllte die Erwartungen der Analysten. Die Allianz bestätigte damit wieder: Der Münchener Versicherer zählt zu den bestverdienenden Konzernen in Deutschland überhaupt.

Zugute kam dem Versicherer in diesem Jahr, dass die Schäden aus Naturkatastrophen seit dem Spätsommer weit geringer ausfielen als 2017. Analysten rechnen deswegen im Schnitt damit, dass der Gewinn je Aktie in den Monaten Juli bis September um 25 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum ausfallen könnte.

Lufthansa: Die Fluggesellschaft beförderte im Oktober rund neun Prozent mehr Passagiere als im Vorjahresmonat. Die Papiere setzten sich mit einem Plus von vier Prozent an die Dax-Spitze.

Was die Charttechnik sagt

Aus Sicht von technischen Analysten sind zwei Marken beim Dax-Chart aktuell wichtig: Auf der Oberseite der Bereich von 11.800 Punkten und auf der Unterseite der Bereich von rund 11.400 Zählern. Die obere Marke war rund anderthalb Jahre eine wichtige Unterstützung und ist nach dem Bruch im vergangenen Monat zu einem wichtigen Widerstand geworden – und dürfte vermutlich nicht einfach zu überwinden sein. Davon gehen auch viele technische Analysten aus.

Auch Verhaltensökonom Joachim Goldberg sieht das ähnlich mit seinem skeptischen Ausblick. „Man muss einerseits davon ausgehen, dass einem eventuellen weiteren Anstieg des Börsenbarometers (in Richtung 11.800?) zunehmend Gewinnmitnahmen entgegenstehen werden“, schrieb er am vergangenen Mittwoch, als der Dax bei rund 11.600 Zähler gehandelt wurde.

Für den Sentimentexperten ist gravierender, dass „im Falle von größeren Rückschlägen (etwa unter 11.400 Dax-Zähler) ein Großteil der heimischen Nachfrage nunmehr ausbleiben dürfte“, da diese bereits gesättigt sei. „Ob dann ausgerechnet ausländisches Kaufinteresse dem Dax zu Hilfe eilen wird, scheint aus heutiger Sicht allerdings fraglich“.

Für die Chartexperten der Düsseldorfer Bank HSBC steht: „Ein Abgleiten unter das jüngste Verlaufstief bei 11.437 Punkten dürfte die Erholungsrally dann endgültig im Sand verlaufen lassen“. Dann rückt das bisherige Jahrestief von 11.051 Zählern wieder in den Blick der Anleger.

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Die US-Bank JPMorgan hat LafargeHolcim von „Neutral“ auf „Overweight“ hochgestuft und das Kursziel von 50 auf 55 Franken angehoben. Das dritte Quartal dürfte zum Umkehrpunkt für den Baustoffhersteller werden, schrieb Analystin Elodie Rall in einer am Freitag vorliegenden Studie. Von nun an gebe es Potenzial für wieder steigende Ergebnisschätzungen. Hinzu komme die Aussicht auf deutliche Steigerungen bei den Barmitteln.

Weitere Analysen finden Sie im Handelsblatt-Analystencheck.

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