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Dax schließt unter 13.000 Punkten – RWE-Aktie verliert mehr als fünf Prozent

Fehlstart in die Börsenwoche: Donald Trumps Ankündigung, neue Strafzölle auf Stahl aus Argentinien und Brasilien zu erheben, hat den Dax auf Talfahrt geschickt.

Blick auf die Dax-Kurve im Frankfurter Handelssaal. Foto: dpa
Blick auf die Dax-Kurve im Frankfurter Handelssaal. Foto: dpa

Zum Auftakt der Börsenwoche hat es am deutschen Aktienmarkt kräftige Verluste gegeben: Der Dax schließt 2,1 Prozent im Minus bei 12.965 Punkten.

Am Vormittag hatte der deutsche Leitindex noch deutlich zugelegt und zeitweise 0,7 Prozent im Plus notiert. Zwischen dem Tageshoch (bei 13.338 Punkten) und dem Tagestief (bei 12.964 Punkten) liegen somit mehr als 300 Zähler. Damit ist deutlich mehr Bewegung im Handel als in der vergangenen Woche.

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Das bestimmende Thema des Tages war der Zollstreit. US-Präsident Donald Trump kündigte am Mittag an, wieder Zölle auf Stahl und Aluminium aus Argentinien und Brasilien zu verhängen. Auf Twitter teilte er mit, die Zölle würden „unverzüglich“ eingeführt.

Als Grund für diese Entscheidung nennt er die aus seiner Sicht „massive“ Abwertung der brasilianischen und argentinischen Landeswährungen. Das sei nicht gut für die US-amerikanischen Landwirte.

Von der US-Notenbank Fed forderte Trump, sie solle die Zinsen senken und ihre Geldpolitik lockern, „sodass Länder – von denen es viele gibt – nicht länger Vorteile aus dem starken Dollar ziehen können, indem sie ihre Währungen weiter abwerten“.

Auch der Zollstreit zwischen den USA und China bewegt weiter die Anleger. China verhängt übereinstimmenden Medienberichten zufolge Sanktionen gegen die USA. Grund ist der Streit über die Proteste in Hongkong und die durch die USA erlassenen „Hongkong-Gesetze“.

US-Kriegsschiffe dürften nicht mehr in Hongkong Zwischenstation machen, erklärte das Außenamt in Peking. Zudem seien Strafmaßnahmen gegen US-Organisationen in Arbeit, berichteten die Nachrichtenagentur AFP und der chinesische Nachrichtensender CGTN am Montag.

Für einen weiteren Dämpfer sorgte ein Medienbericht über erneute Verzögerungen bei den Handelsgesprächen zwischen den USA und China. „Ein baldiges Teilabkommen zwischen beiden Staaten noch in diesem Jahr scheint erst einmal vom Tisch zu sein“, sagte Analyst Christian Henke vom Brokerhaus IG.

Am Vormittag hatten die Märkte noch von der positiven Stimmung der chinesischen Einkaufsmanager aus der Industrie profitiert. Das Barometer stieg überraschend auf 51,8 Punkte von 51,7 Zählern. Das verhalf auch den asiatischen Börsen zu Kursgewinnen: Der japanische Nikkei-Index legte um rund ein Prozent zu und notierte bei 23.530 Punkten.

Auch ähnliche Indikatoren aus Deutschland und der Euro-Zone legten stärker zu als zunächst erwartet. Sie erreichten 44,1 und 46,9 Stellen.

„Die Zahlen schüren Hoffnungen, dass die Konjunktur ihre Talsohle vorerst durchschritten hat“, sagte DZ-Bank-Anlagestratege René Albrecht. Thomas Altmann, Portfoliomanager beim Vermögensberater QC Partners, warnte vor überzogenen Erwartungen. Ob die verbesserten Einkaufsmanagerindizes in höheres Wachstum münden, müsse abgewartet werden.

Der zunehmende Konjunkturoptimismus spiegelte sich auch am Rohstoffmarkt wider: Die Ölpreise legten zu.

Blick auf die Einzelwerte

Lufthansa: Die Lufthansa hat kein Interesse an einem Einstieg des Konkurrenten Qatar Airways als Aktionär des Dax-Konzerns. „Wir haben die Lufthansa in Deutschland nicht privatisiert, um sie in Qatar wieder verstaatlichen zu lassen“, sagte ein Sprecher am Montag mit Blick auf Äußerungen von Qatar-Chef Akbar al-Baker am Wochenende.

Dieser hatte nach einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa am Rande eines Besuchs von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil in Doha erklärt, Qatar Airways würde gerne in Lufthansa investieren, wenn es eine Möglichkeit dazu gäbe. Auch prüfe der Golf-Carrier eine Partnerschaft.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr kritisiert häufig, dass die Fluggesellschaften der Golfstaaten, Qatar, Emirates oder Etihad, wegen staatlicher Subventionen den Airlines in Europa einen unfairen Wettbewerb bereiten können. Umgekehrt sieht die Lufthansa wegen der Dominanz der Golf-Airlines an ihrem Heimatmarkt keine Chancen, in den Emiraten eine Marktposition aufzubauen.

Aktien der Lufthansa legten durch das Interesse von Qatar zunächst zu, notierten am Nachmittag aber 1,3 Prozent im Minus.

RWE: Die Papiere des Energiekonzerns sind am Montag die größten Verlierer im Dax. Sie lagen zum Handelsschluss 5,4 Prozent im Minus. Händler vermuten, dass die neue SPD-Spitze bestehend aus Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken der Grund dafür sein könnte.

Die beiden hatten angekündigt, das Klimapaket nachbessern zu wollen. Sollte die Große Koalition zerbrechen und sollte die Union dann ein Bündnis mit den Grünen eingehen, dürfte das den Kohleausstieg beschleunigen, sagt ein Börsianer.

BMW: BMW investiert 400 Millionen Euro in sein größtes europäisches Werk im niederbayerischen Dingolfing. Damit soll der Standort für die Produktion des vollelektrisch und hochautonom fahrenden Luxus-SUVs iNext vorbereitet werden, wie der Autohersteller am Montag mitteilte. Die Fertigung soll 2021 anlaufen.

Der vollelektrische iNext werde in Dingolfing vom selben Band laufen wie schon jetzt Hybride und Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. „Mit den flexiblen Fertigungsstrukturen sind wir in unseren Werken bestmöglich für die unterschiedlichsten Marktanforderungen gerüstet“, betonte Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic. Die Papiere von BMW schlossen 1,9 Prozent im Minus.

Siemens: Konzernchef Joe Kaeser zeigt sich offen gegenüber einer Fusion der Zugsparte des Konzerns mit dem französischen Konkurrenten Alstom. Der „Rheinischen Post“ sagte er, eine solche Fusion würde weiter Sinn machen. „Vielleicht ergibt sich später ein neues Fenster, und die EU weitet ihren Blick aus“, sagte Kaeser. Siemens-Papiere legten zum Wochenstart zunächst leicht zu und lagen zum Handelsschluss 0,8 Prozent im Minus.

Pro Sieben Sat 1: Max Conze, Vorstandsvorsitzender von Pro Sieben Sat 1, lehnt eine Fusion oder ein Zusammengehen mit dem neuen Großaktionär Mediaset aus Italien ab. Er sei sehr skeptisch, was eine strukturelle Verschmelzung der Unternehmen angehe, sagte er gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“. Die Papiere lagen am Montag 1,4 Prozent im Plus.

Handelsblatt-Analystencheck: Deutsche Bank stuft Brenntag auf „hold“ herab

Die Deutsche Bank hat Brenntag von „buy“ auf „hold“ abgestuft und das Kursziel auf 50 Euro belassen. Der Chemikalienhändler habe ein herausforderndes Jahr hinter sich, aber die Aktie sei überdurchschnittlich gut gelaufen, schrieb Analyst Steve Goulden in einer am Montag vorgelegten Studie. Konjunkturdaten sowie Daten zu den Absatzmengen lieferten nun keine Hinweise für Optimismus. Zudem seien die Bewertungskennziffern zuletzt gestiegen und befänden sich nun im Bereich des langfristigen Durchschnitts.

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