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Brexit-Sorgen belasten den Dax – Thyssen-Krupp-Aktie ist Tagesverlierer

Die Eskalation im Brexit-Streit dämpft die Stimmung an den Märkten. Eine Achterbahnfahrt macht der britische Pfund-Kurs mit.

Noch am Vortag befand sich der Dax auf dem Kurs Richtung 12.000-Punkte-Marke. Foto: dpa
Noch am Vortag befand sich der Dax auf dem Kurs Richtung 12.000-Punkte-Marke. Foto: dpa

Der Dax hat sich an diesem Dienstag nur in einer engen Handelsspanne bewegt: Zum Handelsende notiert der deutsche Leitindex bei 11.910 Punkten und damit etwa 0,4 Prozent leichter. Zwischen Tageshoch und -tief liegen weniger als 80 Punkte.

Bereits am Montag startete der deutsche Leitindex mit einem Zuwachs von 0,1 Prozent und einem Stand von 11.953 Punkten eher verhalten in den neuen Börsenmonat. Doch die Auswertung der Handelsblatt-Umfrage Dax-Sentiment zeigt, die Kurse dürften in den kommenden Handelstagen steigen.

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Politische Entscheidungen im Vordergrund

Italien rückt an diesem Dienstag einen Schritt näher an die Formierung einer neuen Regierung heran. Die Mitglieder der Fünf-Sterne-Bewegung können bis zum Abend abstimmen, ob ihre Partei gemeinsam mit den Sozialdemokraten (PD) eine neue Regierung unter dem amtierenden italienischen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte bilden soll. Doch es gibt Kritik an der Online-Plattform zur Abstimmung: Datenschutzbeauftragte kritisieren, sie garantiere weder Sicherheit noch Vertraulichkeit, da das System von Administratoren heimlich manipuliert werden könne.

In Großbritannien wird die Brexit-Problematik ernster denn je. Das Land steuert auf einen No-Deal-Brexit zu, Premierminister Boris Johnson hatte unlängst mit der Zustimmung der Queen eine Parlamentspause verhängt. Die Opposition versucht, dagegen zu steuern – und prompt verliert Johnson seine Parlamentsmehrheit.

Zunächst rutschte das Pfund Sterling deutlich ab und fiel 1,1957 auf ein neues Dreijahrestief. Doch mit dem Wechsel eines weiteren Tory-Abgeordneten zu den proeuropäischen Liberaldemokraten und dem damit einhergehenden Verlust von Johnsons rechnerischer Mehrheit zog auch die Landeswährung wieder an: Die nachlassende Angst vor einem Chaos-Brexit schob das Pfund Sterling an. Es verteuerte sich wieder auf 1,2084 US-Dollar.

Auch der Euro hatte an diesem Dienstag einen neuen Tiefstand erreicht. Zwischenzeitlich kostete die Gemeinschaftswährung 1,0924 Dollar, so wenig wie zuletzt im Mai 2017. Grund für den schwachen Euro ist die allgemeine Stärke des amerikanischen Dollars. Doch kurz vor Börsenschluss stieg die europäische Gemeinschaftswährung wieder auf 1,0961 Dollar.

Am zweiten Tag nach Einführung von Kapitalkontrollen setzt die argentinische Währung ihren Erholungskurs fort. Der Dollar verbilligt sich im Gegenzug um 2,5 Prozent auf 56,05 Peso. Der Aktienmarkt in Buenos Aires bricht dagegen um 5,2 Prozent ein. Ein börsennotierter Fonds (ETF) auf argentinische Werte verliert ein Prozent.

Blick auf die Einzelwerte

Deutsche Börse: Die Aktie des größten deutschen Börsenbetreibers hat in den letzten Tagen ordentlich zugelegt und ihr Allzeithoch erreicht – trotz des Aufstiegs in den Euro Stoxx 50 verliert das Papier zunächst, lag aber zum Handelsschluss unverändert zum Vortag bei 137,20 Euro.

Thyssen-Krupp: Ein negativer Analystenkommentar belastet die Aktien des Stahlkonzerns Thyssen-Krupp. Die Experten der Credit Suisse stuften die Aktie als „underperform“ ein und begründeten das mit Bilanzrisiken sowie der langsamen Restrukturierung. Der Titel liegt 3,8 Prozent im Minus und führt die Dax-Verliererliste an.

Varta: Der Batteriehersteller Varta investiert in den Ausbau seiner Kapazitäten und will 2022 mehr als 150 Millionen Lithium-Ionen-Akkus herstellen. Das Unternehmen investiert dazu 130 Millionen Euro und erweitert seine Standorte in Ellwangen und Nördlingen. An der Börse kam das gut an, die Aktien legen starke 15,6 Prozent zu.

Klöckner & Co.: Die Credit Suisse bewertet den Stahlhändler Klöckner & Co. positiv und stuft die Aktien mit „outperform“ ein. Um 0,3 Prozent legt das Papier zu.

Nordex: Ein Auftrag aus Schottland über zehn Turbinen gibt den Aktien des Windkraftanlagen-Herstellers Nordex Auftrieb. Die Titel gewannen zunächst bis zu drei Prozent, gingen aber mit einem Minus von 0,3 Prozent aus dem Handel.

Was die Charttechnik sagt

Dass der deutsche Leitindex in solch einer engen Spanne bleibt, liegt auch an der charttechnischen Situation. Auf der Oberseite war der Index bislang gescheitert, die Hürde bei 11.983 Punkten nachhaltig zu durchbrechen. Wichtiger ist jedoch der Widerstandsbereich von 12.034 bis 12.129 Punkten, dort befindet sich die Anfang August entstandene Abwärtskurslücke, die es zu schließen gilt. Solch eine Abwärtskurslücke entsteht, wenn der tiefste Stand des Tages über der höchsten Notierung des Folgetages liegt.

Als erste Unterstützung für kurzfristig agierende Anleger ist der Bereich um 11.850 Punkte zu nennen, der am Ende vergangener Woche noch als Widerstand galt und dann überwunden wurde. Strategische Anleger sollten die 200-Tage-Linie als Stopp-Los-Marke nehmen. Diese Linie steigt täglich um rund einen Punkt und notiert derzeit bei 11.667 Zählern.

Analystencheck: Bankhaus Lampe empfiehlt Bechtle

Die Experten des Bankhauses Lampe erhöhen das Kursziel für die Bechtle-Aktie deutlich auf 87 Euro, bleiben aber bei ihrer Empfehlung „halten“. Sie glauben, der IT-Spezialist werde im zweiten Halbjahr die ersten Belastungen einer sich abkühlenden Konjunktur in Deutschland und Europa spüren. Die Erwartungen der meisten Analysten anderer Häuser für die kommenden Jahre seien zu optimistisch. Die Bechtle-Aktie ist Mitglied im deutschen MDax.

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