Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • DAX

    18.001,60
    +105,10 (+0,59%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.921,48
    +30,87 (+0,63%)
     
  • Dow Jones 30

    38.675,68
    +450,02 (+1,18%)
     
  • Gold

    2.310,10
    +0,50 (+0,02%)
     
  • EUR/USD

    1,0765
    +0,0038 (+0,36%)
     
  • Bitcoin EUR

    59.198,64
    +865,35 (+1,48%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.325,37
    +48,39 (+3,79%)
     
  • Öl (Brent)

    77,99
    -0,96 (-1,22%)
     
  • MDAX

    26.300,82
    +48,41 (+0,18%)
     
  • TecDAX

    3.266,22
    +26,40 (+0,81%)
     
  • SDAX

    14.431,24
    +63,12 (+0,44%)
     
  • Nikkei 225

    38.236,07
    -37,98 (-0,10%)
     
  • FTSE 100

    8.213,49
    +41,34 (+0,51%)
     
  • CAC 40

    7.957,57
    +42,92 (+0,54%)
     
  • Nasdaq Compositive

    16.156,33
    +315,37 (+1,99%)
     

Der Dax kämpft sich mit Mühe ins Plus

Die Fed bewertet das US-Geschäft der Deutschen Bank negativ, die Aktie stürzt ab. Dagegen lässt die Nervosität wegen der Entwicklung in Italien nach.

Der Dax kämpft weiter um eine stabilere Erholung. Wie schon tags zuvor gab der deutsche Leitindex am Dienstag seine anfänglichen Gewinne zunächst schnell wieder ab und drehte erst am Nachmittag in einem mühsamen Zickzackkurs wieder ins Plus. Zum Ende des Handelstages schloss das deutsche Börsenbarometer 0,8 Prozent im Plus bei 12.488 Punkten.

Als Dax-Stütze erwies sich der schwächelnde Euro-Kurs, der die Produkte deutscher Unternehmen für Käufer außerhalb des Währungsraums tendenziell verbilligt. Im Tief fiel die Gemeinschaftswährung bis auf 1,2320 Dollar. Am späten Nachmittag waren es dann 1,2345 Dollar. Das war rund ein halber Cent weniger als im asiatischen Handel.

Von der Wall Street indes kamen wenig positive Impulse. Nach dem Feiertag am Montag eröffneten die New Yorker Börse leicht im Minus. Belastend wirkte sich unter anderem der Anstieg der Renditen für kurzlaufende Staatsanleihen aus. Die Rendite der zweijährigen US-Staatspapiere erreicht mit 2,22 Prozent den höchsten Stand seit dem 12. September 2009. Damit liegt sie auf dem Stand kurz vor der Pleite der US-Bank Lehman Brothers. Das US-Schatzamt plant, über 250 Milliarden Dollar an Geldmarktpapieren und Treasuries an den Markt zu bringen.

Etwas besser als der Dax hielten sich am Dienstag die anderen deutschen Aktienindizes: Der MDax der mittelgroßen Unternehmen stieg um 0,9 Prozent auf 26.299 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDax gewann 1,1 Prozent auf 2.592 Punkte. Der Euro-Zonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,8 Prozent auf 3.436 Zähler.

WERBUNG

Neben einigen Unternehmenszahlen schauten die Anleger zunächst auf heimische Konjunkturdaten und den ZEW-Index. Börsianer blicken demnach zuversichtlicher als gedacht auf die deutsche Wirtschaft. Das Barometer für ihre Konjunkturerwartungen im kommenden halben Jahr sank im Februar nur leicht um 2,6 auf 17,8 Punkte, wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag zu seiner monatlichen Umfrage unter 211 Analysten und Anlegern mitteilte. Das ZEW sprach von einem „Rückgang auf hohem Niveau“. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem stärkeren Absinken auf 16,0 Zähler gerechnet.

Der Indikator für die Beurteilung der Konjunkturlage sank ebenfalls nur leicht um 2,9 auf 92,3 Zähler. „Die neuen Umfrageergebnisse zeigen für Deutschland weiterhin einen unverändert positiven Ausblick“, sagte ZEW-Präsident Achim Wambach. Die sehr gute Entwicklung der Weltkonjunktur sowie des privaten Konsums seien wichtige Stützpfeiler des deutschen Wirtschaftswachstums.

Der ZEW-Index könnte einen Vorgeschmack auf den am Mittwoch erwarteten Einkaufsmanager-Index und den am Donnerstag anstehenden Ifo-Geschäftsklima-Index geben.

Auch die Volkswirte der Bundesbank bescheinigen der Wirtschaft weiterhin ein hohes Wachstumstempo. Sie verweisen auf die ausgezeichnete Auftragslage der Industriebetriebe sowie die anhaltend gute Stimmung. „Der Kampf zwischen Bullen und Bären ist noch nicht entschieden“, sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. „In welche Richtung es von hier aus geht, ist aktuell nicht vorhersehbar.“ An der Börse stehen die Bullen für die Optimisten und die Bären für die Pessimisten.

Im Fokus der Anleger standen einige Unternehmenszahlen. Heidelberg Cement-Aktien profitierten vom Lob einiger Beobachter über das operative Ergebnis (Ebitda) des Baustoffproduzenten im vierten Quartal sowie das angehobene Ziel für die Synergieeffekte nach der Übernahme von Konkurrent Italcementi.

Gefragt waren zunächst auch die Papiere von Pro Sieben Sat 1: Insidern zufolge will der Finanzinvestor General Atlantic eine Minderheitsbeteiligung an der Digital-Sparte der TV-Senderkette übernehmen. Der veranschlagte Gesamtwert des Geschäftsbereichs sei mit 1,7 Milliarden Euro höher als gedacht, sagte ein Aktienhändler. Im Verlauf des Tages gaben die Papiere ihre Gewinne aber weitgehend wieder ab.

Im MDax, dem Index der mittelgroßen Unternehmen, zählte Covestro zu den Favoriten unter den Aktienwerten. Der Kurs legte zeitweise um mehr als drei Prozent zu. Der Kunststoff-Hersteller steigerte den operativen Gewinn überraschend stark auf 879 Millionen Euro. Positiv sei außerdem der Ausblick, sagte ein Börsianer. Covestro stellt ein stabiles Ergebnis in Aussicht. Analysten hatten bislang mit einem Rückgang gerechnet.

Auf der Verliererseite standen am Dienstag insbesondere Autowerte. Die negativen Schlagzeilen zum Thema Diesel und die am Donnerstag anstehende Entscheidung des Leipziger Bundesverwaltungsgerichts über die Zulässigkeit von Fahrverboten drückten auf die Stimmung. Anleger verkauften Aktien der großen deutschen Hersteller. So avancierten Volkswagen, Daimler und BMW zu den Tagesverlierern im Dax und im Euro Stoxx 50.

Milliardenschwere Börsengänge sind in Deutschland selten, auch weil viele Bundesbürger Aktien misstrauen. Nun stehen erstmals seit langem wieder große Erstnotizen an. Zwei deutsche Großkonzerne wollen mit Geschäftsteilen aufs Börsenparkett.

So will die Deutsche Bank eine Minderheit ihrer Fondstochter DWS für geschätzt rund zwei Milliarden Euro an die Börse bringen. Und Siemens hat beschlossen, einen Teil der Medizintechnik-Sparte zu platzieren. Noch im März könnte es so weit sein. Mit sechs bis zehn Milliarden Euro Erlös könnte der Börsengang zum größten seit jenem der Telekom werden, der 1996 beim ersten Schritt umgerechnet zehn Milliarden Euro einspielte.

Die Vorzeichen stehen gut. Mit der Flut des billigen Geldes, seit Jahren steigenden Aktienkursen und der starken Weltwirtschaft ist der Risikohunger der Investoren immens. Im vergangenen Jahr schafften weltweit so viele Firmen den Sprung aufs Parkett wie seit 2007 nicht mehr.

Nach drei Gewinntagen in Folge haben Anleger in Asien die Bremse gezogen. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index gab am Dienstag ein Prozent auf 21.925 Zähler nach. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 0,7 Prozent. Auch andernorts in Asien zogen sich Anleger zurück. „Ob die Börsen in Asien und Europa ihre Erholung fortsetzen können, hängt vor allem davon ab, wie die US-Märkte sich entwickeln“, sagte Analyst Masahiro Ichikawa vom Vermögensverwalter Sumitomo Mitsui Asset Management.

Am Montag war der Dax noch zurückgefallen – mit einem Minus von 0,5 Prozent auf 12.386. In der vergangenen Woche hatte der Leitindex dagegen mit Gewinnen von fast drei Prozent einen Teil der vorangegangenen Verluste aufgeholt.

Hier geht es zur Seite mit dem Dax-Kurs, hier gibt es die aktuellen Tops & Flops im Dax. Aktuelle Leerverkäufe von Investoren finden Sie in unserer Datenbank zu Leerverkäufen.