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Dax scheitert knapp an 13.000-Punkte-Marke – Commerzbank-Aktie legt kräftig zu

Nach dem rasanten Anstieg in den vergangenen Wochen ist der deutsche Leitindex aber reif für eine Korrektur. Und es stellt sich die Frage: Wird es eine Jahresendrally geben?

Der Dax hat mit 12.947 Zählern ein neues Jahreshoch erreicht. Foto: dpa
Der Dax hat mit 12.947 Zählern ein neues Jahreshoch erreicht. Foto: dpa

Der deutsche Leitindex hat am Montag seine deutlichen Gewinne der vergangenen Tage verteidigt: Der Dax schloss 0,4 Prozent höher bei 12.941,71 Zählern, nachdem er zeitweise ein neues Jahreshoch von 12.986 Punkten erreicht hatte. Das Frankfurter Börsenbarometer behält damit die Marke von 13.000 Zählern im Blick.

Auch an der Wall Street ging es bergauf: Der S & P 500 verzeichnete ein Rekordhoch.

Seit Jahresanfang ist der Dax um 22 Prozent nach oben geklettert, in der vergangenen Woche allein um zwei Prozent. Seit Anfang Oktober legt der deutsche Leitindex um rund 1000 Zähler zu. Nach solch einem rasanten Anstieg folgt (fast) immer eine Korrektur.

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Die Frage ist nur: Wann? Ein Blick in die vergangenen Handelsjahre zeigt, das vor einer Jahresendrally meistens eine Korrektur erfolgt. Was für mittelfristige Anleger bedeuten dürfte: Für einen Neueinstieg ist es eher zu spät, bei bestehenden Positionen dürften viele eher an erste Gewinnmitnahmen denken.

Diese Handelswoche könnte bei dem Zeitpunkt für eine Korrektur eine wichtige Rolle spielen: Nach Covestro am heutigen Tag legen mit Beiersdorf, Fresenius, Deutsche Bank, Bayer und Volkswagen fünf weitere Dax-Konzerne Zahlen vor und könnten die weitere Richtung vorgeben.

Im Rückspiegel betrachtet war es bislang ein eher typisches Handelsjahr: Die abgedroschene Börsenweisheit „Sell in May“ hat funktioniert. Gleich Anfang Mai setzte bei rund 12.400 Punkte die Korrektur ein, die den Index trotz eines neuen Zwischenhochs im Juli bis zum 15. August auf 11.266 Zähler sacken ließ.

Auch die Ergänzung dieser Börsenregel – „Remember to come back in September“ – erwies sich im Nachhinein als goldrichtig. Sein „echtes Tief“ markierte die Frankfurter Benchmark gleich zu Beginn des Oktobers bei 11.878 Punkten, im September lag die Einladung, in den Index zu investieren, bei 12.142 Zählern.

Was zwangsläufig zur Frage führt: Wird es 2019 eine Jahresendrally geben? Im vergangenen Jahr fiel diese komplett aus. Der Dax rutschte zum Jahresende 2018 auf 10.279 Zählern ab. Das war damals ein Mehrjahrestief, ein für den eigentlich starken Börsenmonat Dezember ungewöhnlicher Vorgang.

Doch in diesem Jahr sind die Vorzeichen anders. Denn ein Blick in die Statistik spricht klar für weiter steigende Kurse bis zum Jahresende.

Denn wenn der Dax so wie in diesem Jahr bis Ende September gestiegen ist, liegt die Wahrscheinlichkeit für ein positives Schlussquartal bei 94 Prozent. In solchen Fällen stieg der Dax durchschnittlich um 9,5 Prozent. Wetten, dass die Jahresendrally ausfällt, sollten Anleger lieber nicht.

Die Hoffnung auf eine Lockerung der Beschränkungen für Kryptowährungen in China beflügelt den Kurs des Bitcoin. Die älteste und wichtigste Cyber-Devise verteuerte sich am Montag um bis zu 16 Prozent auf 9948,80 Dollar. Damit summiert sich das Plus über das Wochenende auf gut 33 Prozent. Das ist die stärkste Rally seit eineinhalb Jahren.

Genährt wurde der Optimismus von den Plänen der Regierung in Peking, den Einsatz der den Kryptowährungen zugrunde liegenden Blockchain-Technologie für grenzüberschreitende Finanztransaktionen zu prüfen. „Vor dem Hintergrund der Enttäuschung über Facebooks Libra hatten die meisten Anleger mit weiter fallenden Kursen gerechnet“, sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. Es sei aber fraglich, ob die aktuelle Rally nachhaltig sei. In den vergangenen Wochen hatten sich mehrere Konzerne aus dem Konsortium für Libra, die geplante Kryptowährung des Online-Netzwerks, zurückgezogen.

Blick auf die Einzelwerte

Covestro: Der Kunststoffhersteller leidet weiter unter dem harten Preiswettbewerb in der Branche. Das zeigen die Zahlen für das dritte Quartal, die der Dax-Konzern am Montagmorgen vorgelegt hat. Der operative Gewinn (Ebitda) sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 50 Prozent auf 425 Millionen Euro. Damit lagen die Leverkusener innerhalb der Erwartungen der Analysten. Im Gesamtjahr wird Covestro auf das Niveau von 2015 fallen.

Die Bewertung der Zahlen ist offenbar schwierig: Zunächst fiel die Aktie um mehr als ein Prozent, um anschließend mit einem Plus von 1,2 Prozent plötzlich zu den größten Dax-Gewinnern zu zählen. Die Papiere gingen letztlich aber mit einem Minus von 2,5 Prozent aus dem Handel.

Commerzbank: Deutschlands zweitgrößtes Geldhaus legte am Montag kurz vor Börsenschluss seine Quartalsergebnisse vor. Im dritten Quartal stieg der operative Gewinn um fast ein Drittel auf 448 Millionen Euro. Der Zuwachs resultiere aus Kostensenkungen und niedrigeren Risiko-Rückstellungen, aber auch aus höheren Erträgen. Letztere seien um zwei Prozent auf 2,18 Milliarden Euro gestiegen, die operativen Kosten sanken zugleich um 2,5 Prozent auf 1,62 Milliarden Euro. Die im MDax gelistete Aktie der Commerzbank schloss 3,6 Prozent im Plus.

Philips: Der weltweit gestiegene Absatz von medizinischen Geräten hat dem niederländischen Medizintechnikkonzern einen höheren Gewinn eingebracht. Im dritten Quartal stieg das Ergebnis um 2,6 Prozent auf 583 Millionen Euro. Die gestiegene Nachfrage vor allem in China, Indien und Lateinamerika ließ den Umsatz um sechs Prozent auf 4,7 Milliarden Euro klettern. Die Aktie profitierte zunächst von den Zahlen, verlor zum Handelsende aber 1,7 Prozent.

HSBC: Der Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie die Unruhen in Hongkong und die Brexit-Wirren setzen der britischen Großbank zu. Im dritten Quartal fiel der Vorsteuergewinn überraschend stark um 18 Prozent auf 4,8 Milliarden Dollar. Angesichts der eingetrübten Geschäftsaussichten stellte der neue HSBC-Chef Noel Quinn weitere Einsparungen in Aussicht. Der Aktienkurs rutschte um fast vier Prozent ab.

TLG/Aroundtown: Die beiden Immobilienfirmen haben sich grundsätzlich auf eine Fusion geeinigt. TLG-Titel stiegen daraufhin um 3,9 Prozent, während sich die Papiere von Aroundtown knapp im Plus halten konnten. Letztere müssten schließlich für die Übernahme von TLG neue Aktien ausgeben, sagten Börsianer.

LVMH/Tiffany: Der französische Luxusgüter-Hersteller LVMH ist mit einer milliardenschweren Kaufofferte an den amerikanischen Edel-Juwelier Tiffany herangetreten. Der Konkurrent der Gucci-Mutter Kering hat den New Yorkern ein vorläufiges, nicht-bindendes Angebot unterbreitet.

Das Übernahmeangebot kommt an der Börse gut an: Die LVMH-Aktie verlor 0,3 Prozent, das Tiffany-Papier legte an den deutschen Aktienmärkten rund 28 Prozent zu.

Varta: Das Unternehmen hat einen der erfolgreichsten deutschen Börsengänge der letzten Jahre hingelegt, allein dieses Jahr hat sich der Börsenwert des im schwäbischen Ellwangen ansässigen Unternehmens mehr als verdreifacht. Der Grund: Vartas Mikrobatterien befeuern den Boom der drahtlosen Headsets, derzeit eines der beliebtesten Spielzeuge für Elektronikfans weltweit. Die Aktie stieg um fünf Prozent.

Was die Charttechnik sagt

Der Dax hat die Marke von 13.000 Punkten im Visier. Das Überwinden dieser psychologisch wichtigen Marke dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein. Am vergangenen Donnerstag konnte der Leitindex mit 12.914 Punkten ein neues Jahreshoch markieren. Diese Marke wurde heute durchbrochen, das neue Jahreshoch auf Schlusskursbasis liegt nun bei 12.947 Zählern.

Strategische Investoren sollten ihre Engagements mit einem Stopp auf Basis der alten Ausbruchsmarken bei knapp 12.500 Punkten versehen. Dieser Bereich gilt laut Charttechnik nun als wichtiger Widerstandsbereich. Darunter liegt die 200-Tagelinie, Gradmesser für den langfristigen Aufwärtstrend, die aktuell bei 11.934 Zählern notiert.

Analystencheck: Credit Suisse hebt das Kursziel für Intel-Aktie an

Die schweizerische Bank Credit Suisse hat das Kursziel für Intel nach Quartalszahlen von 58 auf 65 US-Dollar angehoben und die Einstufung auf „Outperform“ belassen. Sowohl die Angaben zum Umsatz als auch zum Gewinn je Aktie lägen über den Erwartungen, schrieb Analyst John Pitzer.

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