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Wie gewonnen, so zerronnen

Kurz vor dem Ende einer überaus turbulenten Woche geht dem Dax auf der Zielgeraden etwas die Puste aus. Nachdem der Leitindex am Donnerstag mit einem leichten Minus geschlossen hatte, gibt er am Freitag im Handelsverlauf seine Gewinne wieder ab und pendelt am Nachmittag um die Marke von 10.676 Punkten.

„Zum Wochenausklang muss die ganze Aufregung rund um die US-Wahlen nun erst einmal verdaut werden“, sagte Händler Ludwig Donnert von der Maklerfirma Orca Capital. „Nach dem starken Anstieg konsolidieren die Kurse auf hohem Niveau.“

Dabei war der Leitindex eigentlich freundlich in den Tag gestartet. Vorbörslich stand ein Plus von 0,7 Prozent zu Buche, in den ersten Handelsstunden immerhin ein Zuwachs von 0,5 Prozent. Wie gewonnen, so zerronnen: Zur Mittagszeit sind die Gewinne wieder passé.

Der MDax trat am Nachmittag mit plus 0,07 Prozent auf 20.491 Punkte auf der Stelle. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor zuletzt 0,4 Prozent. Der deutsche Technologiewerte-Index TecDax fiel gar um knapp ein Prozent auf 1.699 Punkte. Bereits im US-Handel am Vortag hatten Tech-Werte deutlich nachgegeben. Marktteilnehmer sorgen sich, dass eine restriktive Handelspolitik des künftigen US-Präsidenten gerade die stark im Ausland engagierten Technologie- und Internetkonzerne treffen könnte.

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Die Vorzeichen aus Amerika hätten besser kaum sein können. Der US-Leitindex Dow Jones hatte nach Trumps Wahlerfolg spürbar zugelegt und am Donnerstag über der Marke von 18.800 Punkten geschlossen. „Im Moment sind die Märkte nur fokussiert auf die Aussicht auf geringere Steuern, Konjunkturprogramme und weniger Regulierung“, sagt Marktanalyst Craig Erlam von der Handelsplattform Oanda.

Auch der Dax hatte dank Spekulationen auf ein groß angelegtes Konjunkturprogramm des designierten US-Präsidenten im Wochenverlauf beeindruckende 3,7 Prozent gewonnen und am Donnerstag dann eine kleine Atempause eingelegt. Manch ein Experte rechnet mit einer Jahresendrally: Marktanalyst Arne Franke vom Vermögensverwalter Bayern Invest traut dem deutschen Leitindex bis zum Jahresende einen Anstieg um rund 800 Punkte auf 11.400 Zähler zu.

Nun richtet sich die Aufmerksamkeit auf neue Konjunkturdaten. Analysten erhoffen sich von dem von der Uni Michigan ermittelten Stimmungsbarometer der US-Verbraucher Hinweise auf Zeitpunkt und Tempo der geplanten Zinserhöhungen der Notenbank Fed.


Allianz stark, Innogy enttäuscht

In Deutschland geht die Berichtssaison weiter: Allianz und Innogy haben am Freitag neue Quartalszahlen präsentiert. Europas größter Versicherer verzeichnete dank geringer Katastrophenschäden und einem starken Geschäft mit Lebensversicherungen einen kräftigen Gewinnsprung – unterm Strich stand im dritten Quartal ein Überschuss von knapp 1,9 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern am Freitag in München mitteilte. Das waren rund 37 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Dank der guten Zahlen gewann der Versicherungsriese in der Spitze drei Prozent.

Derweil setzt die Deutsche Bank ihren Aufwärtstrend der vergangenen Tage unbeirrt fort. Deutschlands größtes Geldhaus gehört mit einem Plus von vier Prozent zu den großen Dax-Gewinnern. Volkswagen erfährt ein kräftiges Absatzplus in China und legt 2,5 Prozent zu. BMW gewann nach der Bekanntgabe neuer Absatzzahlen gut vier Prozent und setzte sich damit am Nachmittag an die Spitze des Dax.

Die RWE-Ökostromtochter Innogy kämpft einen Monat nach ihrem Börsengang mit schwindenden Gewinnen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ging in den ersten neun Monaten um 7,3 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro zurück. Gründe seien unter anderem höhere Instandhaltungskosten bei den Stromnetzen gewesen.

Auch die britische Problemtochter N-Power belastete erneut das Ergebnis. Unter dem Strich fiel der Gewinn in den ersten neun Monaten um etwa 30 Prozent auf eine Milliarde Euro. RWE-Papiere gaben in der Spitze vier Prozent nach, die Innogy-Aktie rutschte bis zu 6,5 Prozent auf ein neues Tief ab.

Unter den zahlreichen SDax-Unternehmen, die ihre Quartalsbilanzen präsentierten, stachen Zeal Network positiv hervor. Die Papiere der Online-Lotterie zogen um gut zwei Prozent an.