Werbung
Deutsche Märkte öffnen in 6 Stunden 32 Minuten
  • Nikkei 225

    38.005,01
    -269,04 (-0,70%)
     
  • Dow Jones 30

    37.903,29
    +87,37 (+0,23%)
     
  • Bitcoin EUR

    54.197,21
    -2.240,82 (-3,97%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.278,42
    -60,65 (-4,53%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.605,48
    -52,34 (-0,33%)
     
  • S&P 500

    5.018,39
    -17,30 (-0,34%)
     

Dax scheitert an der Marke von 11.200 Punkten – Osram-Aktie steigt um mehr als 14 Prozent

Der positive Trend im Dax setzt sich zum Handelsstart am Mittwoch fort. Analysten bleiben dennoch vorsichtig und verweisen auf geringe Handelsumsätze. Erneute Negativschlagzeilen belasten den Wirecard-Kurs.

Allen Pessimisten zum Trotz hält sich das deutsche Börsenbarometer in dieser Woche wacker. Doch der Ausflug über die Marke von 11.200 Punkten war nur von kurzer Dauer. Zum Handelsschluss notierte der Index nur noch bei 11.167 Zählern – 0,4 Prozent höher als zum Börsenschluss am Dienstagabend.

Dennoch setzt der Dax damit seinen am Montag begonnenen Erholungskurs fort. Am Dienstag ließ er die umkämpfte Marke von 11.000 Punkten hinter sich und beendete den Handelstag mit einem Plus von einem Prozent bei 11.126 Punkten.

Anleger beruhigt vor allem die Hoffnung auf eine Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China. US-Präsident Donald Trump erwägt wohl eine Verlängerung der Frist bis zum Eintreten neuer Importzölle. Sollte man in den Gesprächen einer Einigung nahe kommen, könne man überlegen, die Frist etwas über den 1. März hinaus zu schieben, hatte Trump erklärt. US-Finanzminister Steven Mnuchin sagte in Peking, er hoffe während seines China-Aufenthalts in dieser Woche auf „produktive Treffen“. Mnuchin war gemeinsam mit dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer am Dienstag in der chinesischen Hauptstadt eingetroffen.

Wenig Neues gibt es indes in Sachen Brexit: Großbritanniens Premierministerin Theresa May hofft weiterhin auf Zugeständnisse seitens der Europäischen Union (EU). Am Mittwoch wird sie sich im britischen Unterhaus erneut zum Brexit äußern. Am 21. März soll May auf dem EU-Gipfel noch einmal die Gelegenheit haben, im Streit über ihren Brexit-Kurs um Zugeständnisse der anderen 27 EU-Staats- und Regierungschefs zu werben.

WERBUNG

Am 29. März will Großbritannien aus der Staatengemeinschaft ausscheiden. Zu welchen Bedingungen dies geschieht, ist bislang nicht geklärt, daher droht ein Brexit ohne Abkommen. Dieser würde viele Unternehmen auch in Deutschland unvorbereitet treffen, warnte Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling im Handelsblatt.

Eher für Verunsicherung dürften Nachrichten aus Spanien sorgen: Dort rechnet Ministerpräsident Pedro Sanchez mit einer Niederlage im Parlament bei der Abstimmung über den Haushalt 2019 am Mittwoch und dürfte Neuwahlen ankündigen – im Gespräch als Termine sind der 14. oder der 28. April.

Analysten bleiben vor diesem Hintergrund insgesamt vorsichtig: „Die Handelsumsätze waren wiederholt unterdurchschnittlich und fielen damit nicht idealtypisch aus“, kommentiert etwa Christian Schmidt von der Helaba die Erholung zu Wochenbeginn. Er verweist zudem darauf, dass der Schlusskurs von Mittwoch relativ deutlich unter dem Tageshoch bei 11.164 Punkten lag.

Zudem fielen viele der Unternehmensausblicke aus den vergangenen Tagen eher verhalten aus: Autobauer Daimler, Automobilzulieferer Leoni und Maschinenbauer Gea etwa enttäuschten die Erwartungen der Anleger. So lange pessimistische Prognosen überwiegen, dürften Börsianer daher eher abwartend bleiben.

Einzelwerte im Überblick

Thyssen-Krupp: Guido Kerkhoff, Chef des Stahlkonzerns, gerät bei der geplanten Stahlfusion mit Tata Steel immer stärker unter Druck. Die IG Metall warnte ihn am Mittwoch vor zu großen Zugeständnissen an die EU-Wettbewerbshüter auf Kosten der Beschäftigten. „Eine Fusion um jeden Preis ist mit uns nicht zu machen“, sagte der IG Metall-Sekretär und Vize-Chef des Thyssen-Krupp-Aufsichtsrats, Markus Grolms. Die Aktien des Konzerns weiteten ihre Verluste am Mittwoch zeitweise auf ein Minus von fünf Prozent aus und lagen mit 13,62 Euro so tief wie seit drei Jahren nicht mehr. Zum Schluss lag die Aktie 4,5 Prozent im Minus. Thyssen und Tata wollen den zweitgrößten europäischen Stahlkonzern nach Arcelor Mittal schmieden. Doch die EU-Wettbewerbsbehörden haben Bedenken angemeldet.

Osram: Unter den Einzelwerten am deutschen Markt zündeten am Nachmittag die Osram-Aktien nach neuen Übernahmegerüchten ein Kursfeuerwerk. Der Lichttechnikkonzern steht im Visier der Finanzinvestoren Bain Capital und Carlyle, die sich für ein Übernahmenagebot zusammengeschlossen haben und bis zu 100 Prozent der Osram-Aktien übernehmen wollen. Die Papiere gewinnen 14,3 Prozent auf 40 Euro.

Deutsche Telekom: Kurz vor einer Anhörung zur geplanten Fusion der Telekom-Tochter T-Mobile US mit dem Rivalen Sprint haben mehrere US-Senatoren ein Verbot des Vorhabens gefordert. In einem Brief an das Justizministerium und die Telekom-Aufsicht schrieben die insgesamt acht Politiker unter anderem, ein Zusammenschluss würde wohl steigende Preise für Kunden bedeuten. Im US-Repräsentantenhaus ist für Mittwoch eine Anhörung zu der geplanten Fusion der Nummer drei und vier auf dem US-Mobilfunkmarkt angesetzt. Der Kurs der Aktie steigt um 0,1 Prozent.

Wirecard: Der Zahlungsdienstleister sorgt auch am Mittwoch für Schlagzeilen. In den USA prüfen mehrere Kanzleien Sammelklagen gegen das Münchener Unternehmen, dessen Aktie aufgrund von Ermittlungen gegen Mitarbeiter in Singapur unter Druck steht. Der Kurs der im Dax notierten Wirecard-Papiere gab am zum Schluss 4,8 Prozent nach und waren der größte Verlierer im Dax.

Aurubis: Europas größte Kupferhütte hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2018/19 ihren operativen Gewinn nahezu halbiert. Allerdings bestätigte der Konzern seine Gesamtjahresprognose aufgrund des guten Marktumfeldes und positiver Effekte aus einem Effizienzsteigerungsprogramm. Der Kurs stieg um 3,1 Prozent.

Analystencheck: DZ Bank senkt Gewinnschätzung für Thyssen-Krupp

Die DZ Bank hat den fairen Wert für die Thyssen-Krupp-Aktie nach Zahlen zum ersten Geschäftsquartal von 17,50 auf 15,00 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf „Halten“ belassen. Der Stahl- und Industriekonzern sei mit Blick auf das Ergebnis erwartungsgemäß schwach in das neue Geschäftsjahr gestartet, schrieb Analyst Dirk Schlamp. Angesichts der Konjunkturabschwächung senkte Schlamp seine Gewinnschätzungen etwas.

Damit liegt der DZ-Experte deutlich unter dem gewichteten Kursziel von 22,85 Euro, in das 37 Analystenschätzungen einflossen, wobei neuere Analysen höher gewichtet werden. Kauf- und Halteempfehlungen liegen etwa gleichauf: 18 Analysten empfehlen, Thyssen-Krupp-Papiere zu kaufen, 16 raten, sie zu halten und drei würden verkaufen.

Hier geht es zur Seite mit dem Dax-Kurs, hier gibt es die aktuellen Tops & Flops im Dax. Aktuelle Leerverkäufe von Investoren finden Sie in unserer Datenbank zu Leerverkäufen.

Erstellt mit Agenturmaterial von dpa und Reuters.