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Credit Suisse verfehlt Ziele – und muss mehr sparen

Angesichts eines schwierigen Umfelds wird die Schweizer Großbank in diesem Jahr weniger verdienen. Das Institut will mit zusätzlichen Sparmaßnahmen reagieren.

Die Geschäfte der Credit Suisse laufen schlechter, als vom Management erhofft: Auf ihrem Investorentag in London senkte die zweitgrößte Bank der Schweiz ihre Gewinnziele für dieses und kommendes Jahr – und folgt damit anderen europäischen Instituten, denen das schwierige Umfeld zu schaffen macht. Die Credit Suisse will nun mit Sparmaßnahmen gegensteuern. Größere Umstrukturierungen aber planen die Schweizer nicht.

Bankchef Tidjane Thiam stellte Aktionären nun eine Rendite auf das materielle Eigenkapital (RotE) von acht Prozent und mehr in Aussicht. Bislang hatte die Bank noch eine Rendite von zehn bis elf Prozent angepeilt. Der Schritt war von Analysten bereits erwartet worden, nachdem auch andere Großbanken in den letzten Wochen die Erwartungen gedämpft hatten.

Thiam hatte der Credit Suisse ein dreijähriges Umbauprogramm verordnet und ambitionierte Wachstumsziele ausgerufen. Doch nun belasten die anhaltend negativen Zinsen und die durchwachsene Konjunktur das Geschäft. Die Schweizer sprechen von einem „herausfordernden geopolitischen Umfeld“. So soll die Eigenkapitalrendite auch im kommenden Jahr niedriger ausfallen als bislang erwartet. Credit Suisse peilt für 2020 einen Wert von rund zehn Prozent an – statt wie bisher von elf bis zwölf Prozent.

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Die Bank reagiert mit Sparmaßnahmen in begrenztem Umfang: Zusätzliche Einsparungen sollen bis zu einem halben Prozentpunkt beisteuern. In den kommenden zwei Jahren will das Institut rund 200 Millionen Franken sparen, erklärte Kommunikationschef Adam Gishen. Dabei soll es in erster Linie um Kosten im Bereich der Informatik und weniger um Personalkürzungen gehen. Es bleibe aber dabei, dass sich die Bank jedes Jahr von den fünf Prozent der Mitarbeiter mit der schwächsten Performance trennen wolle.

Europas Geldhäuser in schwierigen Zeiten

Im vierten Quartal sollen die Geschäfte bislang besser laufen als im Vorjahr, doch es gibt Licht und Schatten: Im Schweiz-Geschäft setzen die Negativzinsen dem Institut zu. Hier hofft die Credit Suisse im kommenden Jahr aber auf eine Besserung, zudem will sie sich von Immobilien in der Schweiz trennen, was für kurzfristige Entlastung sorgen soll.

Während sich das Geschäft in Asien und der Handelssparte Global Markets „deutlich besser“ als im Vorjahresquartal entwickeln soll, bereitet das Geschäft mit Übernahmen und Börsengängen der Credit Suisse wenig Freude: Die sogenannte IBCM-Sparte wird in diesem Jahr rote Zahlen schreiben, heißt es. Größere Umbauten hat Bankchef Thiam deshalb aber nicht geplant. Die Bank soll ein „führender Vermögensverwalter mit starken Investmentbankfähigkeiten“ bleiben.

Die Senkung des Eigenkapitalrenditeziels sei keine Überraschung, urteilt Vontobel-Analyst Andreas Venditti. Es bleibe aber eine erhebliche Lücke zwischen den Zielen der Bank – und den Erwartungen der Märkte.

Die Credit Suisse ist nicht die einzige Bank, die angesichts des schwierigen Umfelds ihre Ziele herunterschraubt. Europas größtes Geldhaus, die britische HSBC, kappte Ende Oktober seine Prognosen für das kommende Jahr. Bei der UBS scheint das Rendite-Ziel im laufenden Jahr außer Reichweite.

Und die in einem Dauerumbau steckende Deutsche Bank bezeichnete das Renditeziel von acht Prozent bis 2022 auf dem Investorentag vom Dienstag als „ambitionierter“. Unsicherheiten wegen des Handelsstreits und politische Spannungen hatten das Geschehen an den Kapitalmärkten in den vergangenen Monaten weltweit belastet.

Mit Agenturmaterial

Mehr: Die niedrigen Zinsen machen es dem Geldhaus schwerer, seine Ziele zu erreichen. In einzelnen Bereichen gibt sich das Institut nun bescheidener.