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Continental verschiebt Abspaltung von Antriebssparte Vitesco

Eigentlich wollte Continental die Antriebssparte bis Ende des Jahres abspalten. Doch die Corona-Pandemie macht die Pläne des Konzerns zunichte.

Die Corona-Pandemie bringt Continentals Zeitplan für die geplante Abspaltung der Antriebssparte Vitesco durcheinander. Angesichts des derzeitigen wirtschaftlichen Umfelds habe der Vorstand beschlossen, den geplanten Spin-off der Hauptversammlung nicht vorzulegen, heißt es in der Pflichtmitteilung des Dax-Konzerns.

Eigentlich hätte die Continental-Hauptversammlung an diesem Donnerstag stattfinden sollen. Wegen der Pandemie wird sie nun virtuell am 14. Juli nachgeholt.

„Die Auswirkungen der Coronavirus-Krise haben zwar den Markt vorübergehend angehalten, aber die Grundlagen künftigen Marktwachstums nicht verändert“, wird Konzernchef Elmar Degenhart in einer Mitteilung des Unternehmens zitiert. Der Spin-off sei dennoch zweifelsfrei der richtige Weg, den Continental und Vitesco Technologies gemeinsam und entschlossen zu Ende gehen werden, so Degenhart weiter.

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Zustimmung bekommt das Management von Konzernbetriebsrat Hasan Allak. „Der Konzernbetriebsrat von Continental begrüßt den Vorstandsbeschluss, den Spin-off Vitesco Technologies bis auf weiteres zu verschieben“, teilt Allak mit. Es sei vernünftig, ein so ambitioniertes Vorhaben nicht inmitten einer weltweiten Krise um jeden Preis umzusetzen. „Wir sind erleichtert, dass wir angesichts der ungewissen Zukunft mit den Kolleginnen und Kollegen von Vitesco Technologies verbunden bleiben.“

Die Abspaltung von Vitesco ist ein zentrales Element der Umbaupläne von Continental, die 2018 begonnen haben. Ursprünglich sollte die Antriebssparte bereits Mitte 2019 eigenständig werden. Dann wurde dieser Plan auf Ende 2019 verschoben. Auch dieser Zeitplan konnte nicht eingehalten werden. Zuletzt wurde Ende 2020 ins Spiel gebracht, doch auch dieser Termin reiht sich nun in die lange Geschichte der bislang nicht gelungenen Vitesco-Abspaltung.

Zwar werde die Durchführung des Spin-offs weiterverfolgt, heißt es vom Konzern. Auch die Vorbereitungen für die Abspaltung werden fortgeführt. Doch der Vollzug bleibt unklar. Dieser werde erst realisiert, sobald sich geeignete Marktbedingungen ergeben.

Ein anderes Motiv für die Verschiebung neben den schwierigen Marktbedingungen könnten auch die Kosten für die Abspaltung sein. Denn diese und weitere Investitionserfordernisse fallen erst an, wenn der Spin-off vollzogen wird. In diesem Fall würde der finanzielle Aufwand erst im kommenden Geschäftsjahr anfallen.

Wie es mit Vitesco unter dem Dach von Continental weitergeht, bleibt ungewiss. Vom Konzern heißt es dazu lediglich: „Continental wird Vitesco Technologies bis zur Umsetzung des Spin-offs als Geschäftsfeld Powertrain weiterhin konsolidieren.“

Details zum Sparprogramm erwartet

Weitere Personalmaßnahmen bei Vitesco hat Conti noch nicht angekündigt. Allerdings wird das Management noch im Mai weitere Details zum Sparprogramm veröffentlichen, das im September 2019 eingeleitet wurde und das besonders die Mitarbeiter aus der Antriebssparte betrifft. Am Mittwoch hatte Konzernchef Degenhart in einem internen Webcast allerdings erklärt, dass weiterhin versucht werde zumindest bis Jahresende alle Conti-Arbeitsplätze zu sichern.

Für Vitesco-Chef Andreas Wolf bleiben daher nur Durchhalteparolen. „Die aktuelle Covid-19-Pandemie trübt vorübergehend die Marktaussichten, nicht jedoch unsere hohe Motivation für die Eigenständigkeit“, wird Wolf in der Konzernmitteilung zitiert. „Wir schaffen jetzt die organisatorischen und prozessualen Voraussetzungen dafür, dass Continental und Vitesco Technologies bei passendem Marktumfeld jederzeit in der Lage sind, den Spin-Off inklusive Börsennotierung kurzfristig durchzuführen.“

Die entscheidenden Vorbereitungen dafür würden bis zum Jahresende vollzogen sein. Dann komme es Wolf zufolge nur noch auf das passende Timing im Marktumfeld an. Doch je länger dieses „Timing“ auf sich warten lässt, desto kostspieliger dürfte es für Continental werden. Denn der Zulieferer wollte mithilfe der Abspaltung in das Kerngeschäft mit Software und Fahrerassistenzsysteme seine volle Energie und Finanzkraft konzentrieren.

Vor allem Letzteres dürfte entscheidend sein: die Finanzkraft. Denn Contis Antriebssparte bindet Kapital, das für das Kerngeschäft fehlt. Zwar sind die Auftragsbücher Vitesco zufolge gut gefüllt.

Doch bei einem Umsatz von 1,8 Milliarden Euro im ersten Quartal kam Vitesco gerade einmal auf eine Gewinnmarge von 0,7 Prozent. Die mageren Margen bei Vitesco sind nicht coronabedingt. Bereits seit mehreren Geschäftsquartalen lässt die Profitabilität zu Wünschen übrig.