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Chinas Covid-Strategie stößt an Grenzen: Der Tag mit Bloomberg

(Bloomberg) -- Die Proteste gegen die Null-Covid-Strategie Pekings am Wochenende zeigen wie schwer es ist, der Pandemie auf Dauer mit den drakonischen Maßnahmen beizukommen. Auf die Bilder von leeren Straßen, geschlossenen Läden und verwaisten Restaurants in Chinas Hauptstadt sind nun die Bilder verärgerter Bürger gefolgt, die in ihrem Unmut über das Maßnahmenregime Luft machen.

Am Sonntagabend versammelten sich Hunderte von Demonstranten im Zentrum Pekings am Ufer des Flusses Liangma und skandierten Slogans wie “Wir wollen keine Covid-Tests, wir wollen essen”. Auf einer Demonstration in Schanghai wurde am Samstag sogar der Rücktritt von Präsident Xi Jinping gefordert. So etwas gab es noch nie, seit Xi vor einem Jahrzehnt das Amt übernahm. Professor Perry Link von der University of California spricht von den konfiktreichsten Protesten im Land seit den Protesten auf Pekings Tiananmen-Platz 1989.

Die Eskalation in einer Fabrik des Apple-Zulieferers Foxconn hatte gezeigt, wie die dauerhafte, rigide Abschottung von Arbeitern nach einiger Zeit in Gewalt umschlagen kann. Dabei hatte die chinesische Regierung erst vor wenigen Wochen gezieltere Maßnahmen angekündigt, um Menschen und Unternehmen endlich zu entlasten. Bislang ist davon nichts zu sehen.

AKTUELLE MELDUNGEN:

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  • Die Adler Group hat mit wichtigen Gläubigern eine Einigung erreicht, durch die der kriselnde Vermieter frisches Geld erhält und die Fälligkeiten für existierende Schulden verlängert. Der Deal ist aber teuer und braucht noch grünes Licht der Gläubigermehrheit.

  • Brenntag hat bestätigt, eine Übernahme des US-Konkurrenten Univar zu prüfen und bereits Verhandlungen zu führen. Ein Deal würde die Position der Essener als weltgrößter Chemiekalienhändler festigen.

  • DWS-Chef Stefan Hoops erwägt eine Änderung der Rechtsform der Fondsgesellschaft, um Minderheitsaktionären mehr Einfluss zu geben.

  • Die deutschen Sparkassen machen große Fortschritte dabei, von ihren Kunden die Zustimmung zu allgemeinen Geschäftsbedingungen und damit zu möglichen Preiserhöhungen zu bekommen.

ANALYSEN:

  • China könnte seine Null-Covid-Politik laut Goldman vor April beenden und damit früher als allgemein erwartet. Angesichts der Proteste im ganzen Land gebe es eine gewisse Wahrscheinlichkeit eines “ungeordneten” Ausstiegs.

  • Italien-Bonds steuern im November auf die größte Rally seit fast drei Jahren zu. Eine Fortsetzung des Trends bis ins nächste Jahr gilt als unwahrscheinlich, nicht nur mit Blick auf die EZB, sondern auch auf den Emissionsausblick.

  • Die Preise des Tesla-Models Y schwanken im internationalen Vergleich um mehr als 60.000 Dollar.

AKTIENMÄRKTE | Angesichts der Proteste in Metropolen wie Peking und Schanghai gegen die Null-Covid-Politik Chinas geben die Aktienmärkte in Hongkong und auf dem chinesischen Festland zum Wochenstart deutlich nach. Der Hang-Seng-Index sinkt mehr als 2%, der CSI-300 lag zuletzt 1,9% im Minus. “Die Proteste schaffen Unsicherheit, aber das Ziel der Öffnung ist seit dem Parteikongress festgelegt”, erklärte Robert Mumford, Investmentmanager bei GAM Hong Kong. “Diese Art von öffentlichem Druck könnte eine schnellere Öffnung fördern, was positiv wäre. Freilich bleibt abzuwarten, wie die Behörden auf die jüngsten Ereignisse reagieren.” Die Futures signalisieren sowohl für Europa als auch für die Wall Street leichtere Handelseröffnungen. Im US-Einzelhandel gab es am Black Friday nach Thanksgiving starke Rabatte, was Skepsis im Bezug auf die Rentabilität und die Stärke des Weihnachtsgeschäfts aufwirft.

RENTENMÄRKTE | Nach der jüngsten Kurserholung kanm es am europäischen Rentenmarkt am Freitag zu einer deutlichen Korrektur. EZB-Rat Müller hatte gewarnt, Zinserhöhungen hinauszuzögern könnte den längerfristigen Inflationsausblick trüben. Der Risikoaufschlag italienischer Anleihen gegenüber Bunds weitete sich so stark wie seit vergangenem Montag nicht mehr. Am Donnerstag war er auf den geringsten Wert seit vier Monaten geschrumpft. Heute stehen Emission der EU auf der Agenda. Begeben werden Papiere mit Laufzeiten bis 2027 und 2043. Am Nachmittag sprechen EZB-Chefin Lagarde und später Bundesbankchef Nagel.

ROHSTOFFMÄRKTE | Die Ölpreise sind auf den niedrigsten Stand seit Dezember 2021 gesunken, da die Unruhen in China die Risikobereitschaft der Anleger dämpfen und die Ölnachfrage trüben. In Peking ist der Verkehr laut Baidu-Daten im Vergleich zum Vorjahr um 45% zurückgegangen. In Guangzhou nahm er um 35% ab. Der Goldpreis sinkt zum Wochenstart leicht angesichts des Auftriebs, die die Unsicherheit in China für den Dollar bringt.

TERMINE AM MONTAG

  • 12:00 Finanzminister Lindner spricht bei Steuerforum des Zentralverbands des Deutschen Handwerks in Berlin

  • Der niederländische EZB-Rat Knot spricht bei einer Konferenz in Paris (09:00), sein spanischer Kollege de Cos in Madrid (14:25) und Bundesbankpräsident Nagel zum Thema “Update Inflation - gekommen um zu bleiben?” (18:10)

  • 15:00 EZB-Präsidentin Lagarde stellt sich dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europäischen Parlaments

  • 15:00 Bundeskanzler Scholz, Rede zum Thema Einwanderung

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