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China sieht den Übergang zu grüner Energie als Chance, den Yuan aufzuwerten

China ist bei der Preisgestaltung und der Abwicklung von Rohstoffverträgen stark vom US-Dollar abhängig. - Copyright: Reuters/Petar Kujundzic
China ist bei der Preisgestaltung und der Abwicklung von Rohstoffverträgen stark vom US-Dollar abhängig. - Copyright: Reuters/Petar Kujundzic

Der US-Dollar hat im globalen Finanzwesen, insbesondere auf den Rohstoffmärkten, weiterhin die Oberhand. Derweilen sieht China eine Möglichkeit, den Yuan aufzuwerten: die Umstellung auf erneuerbare Energien.

Das sagt Zongyuan Zoe Liu, ein China-Wissenschaftlerin am Council on Foreign Relations. Sie wies auf Entwicklungen bei wichtigen Ressourcen hin, die für grüne Technologien wie EV-Batterien und Windturbinen entscheidend sind.

"Diese Politiker und Wissenschaftler sehen die laufende Energiewende als Chance für das Land, das globale Ansehen des Renminbi auf den Rohstoffmärkten zu erhöhen. Für sie gibt es keine Garantie, dass die Dominanz des US-Dollars in unserer derzeitigen, von fossilen Brennstoffen angetriebenen Weltwirtschaft in einer dekarbonisierten Welt fortbestehen wird", schrieb Liu im "Noema Magazine".

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Das liegt daran, dass China ein dominierender Lieferant von Ressourcen ist wie seltenen Erden und wichtigen Metallen wie Kobalt ist. Diese sind für die Umstellung der Wirtschaft auf umweltfreundliche Technologien unerlässlich.

China setzt auf multilaterale Partnerschaften

Um davon zu profitieren, richtete das Land eine Reihe von Rohstoffbörsen ein, an denen die Preise in Yuan notiert werden, so Liu.

Dazu gehören die Bautou Rare Earth Products Exchange im Jahr 2014 und die Ganzhou Rare Metal Exchange im Jahr 2019. In ähnlicher Weise richteten die Behörden auch auf Yuan lautende Börsen für Öl und Kupfer ein. Kupfer ist ein weiteres Metall, das in der grünen Energie und in anderen Branchen verwendet wird.

Doch trotz dieser Fortschritte ist Peking nach wie vor besorgt über die starke Abhängigkeit vom US-Dollar bei der Preisgestaltung und Abwicklung von Rohstoffverträgen, so Liu weiter. Aus diesem Grund wandte sich das Land auch multilateralen Partnerschaften zu.

Gruppen wie der BRICS-Block und die Shanghaier Organisation (SCO) für Zusammenarbeit halfen China nicht nur dabei, sich für ein weniger dollarzentriertes Finanzsystem einzusetzen. Sie stärkten auch den Einfluss des Landes im globalen Rohstoffhandel, betonte sie.

China und Brasilien, zwei BRICS-Mitglieder, gehören beispielsweise zu den größten Lithiumproduzenten. Der Iran könnte ebenfalls in diese Liste aufgenommen werden. Das Land im Nahen Osten, das beiden Gruppen angehört, verfügt auch über die größten Zinkreserven der Welt.

"In diesem Zusammenhang stellt die SCO als nicht-westliche Ländergruppe potenziell eine potente Koalition von Rohstoffexporteuren und -importeuren dar, die sich darauf konzentriert, den Renminbi zur Finanzierung des gesamten Lebenszyklus von Rohstoffen zu verwenden, von der Produktion über den Handel bis hin zum Verbrauch", schrieb Liu.

China will den Dollar nicht vollständig stürzen

Um die Währungsbeziehungen zwischen den Handelspartnern zu stärken, setzen sich die chinesischen Behörden seit langem für die Verwendung lokaler Währungen ein. Gleichzeitig fördern sie Ideen für regionale Integrations- und Abwicklungssysteme, wie etwa eine SCO-Entwicklungsbank.

Währenddessen setzten sich die BRICS-Länder lautstark für die Abschaffung des Dollars ein. Einige der jüngsten Mitglieder der Gruppe könnten bei den Bemühungen um die Abschaffung des Dollars besonders aggressiv sein.

Dennoch ist es nicht Chinas Ziel, den Dollar in der internationalen Finanzwelt vollständig zu stürzen. Das wäre für das Land angesichts seiner hohen Investitionen in US-Anlagen der finanzielle Ruin, so Liu. Aber Pekings Bemühungen sollten nicht ignoriert werden.

"Sollte es China gelingen, die Welt vom US-Dollar zu entwöhnen und den Status des Renminbi als Weltwährung oder Leitwährung auszubauen, würde dies das Welthandelssystem und die internationale politische Landschaft neu gestalten", warnte sie.

Lest den Originalartikel auf Business Insider