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Große Rückrufaktion von belasteter Milch – Produkte dieser Supermarktketten sind betroffen

Die DMK Group und die Fude + Serrahn Milchprodukte haben einen Rückruf von fettreduzierter Milch angeordnet. Die betroffenen Produkte seien mit Bakterien belastet.

Die DMK Group und die Fude + Serrahn Milchprodukte rufen fettreduzierte Milch zurück. Foto: dpa
Die DMK Group und die Fude + Serrahn Milchprodukte rufen fettreduzierte Milch zurück. Foto: dpa

Erneut schreckt ein Lebensmittelrückruf die deutschen Verbraucher auf. Donnerstag Abend erst hatte das Robert-Koch-Institut mitgeteilt, dass nun mindestens drei Menschen nach dem Verzehr listerienverseuchter Wurst verstorben sind. Die hessische Firma Wilke wird als Verursacher vermutet, der inzwischen insolvente Betrieb ist geschlossen. Gegen den Geschäftsführer wird unter anderem wegen fahrlässiger Tötung ermittelt.

Am Freitag nun haben Deutsche Milchkontor (DMK Group) und Fude + Serrahn Milchprodukte einen Rückruf von frischer fettarmer Milch 1,5 % Fett (1 Liter) verschiedener bekannter Handelsmarken gestartet. Dort waren Bakterien der Art Aeromonas hydrophila/caviae entdeckt worden, die Durchfall und Erbrechen auslösen können. Die Erreger seien über eine undichte Dichtung in die Produktion des Werks Everswinkel im Münsterland gelangt. Das sagte ein DMK-Sprecher am Freitag Nachmittag in Bremen. Über die möglichen gesundheitlichen Folgen klärte DMK in einer Pressemitteilung auf.

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Nach Entdeckung des Defekts seien Proben der Produktion an ein externes Labor geschickt worden, sagte der Sprecher. „In einer dieser Proben wurde eine Rekontamination mit einem krankheitserregendem Wasserkeim nachgewiesen.“ Die Laborergebnisse seien am Donnerstag nahezu zeitgleich mit einer ersten Kundenreklamation eingegangen. Darauf sei der Rückruf ergangen. Unter Rekontamination versteht man eine Verunreinigung eines bereits durcherhitzten Lebensmittels.

Aeromonas hydrophila/caviae können sich in Milch gut halten, weil die Bakterien die Kühltemperatur überdauern. Gesunden Menschen macht das Bakterium im Allgemeinen nichts oder nicht viel aus, versichern Experten für Lebensmittelsicherheit. Als gefährdet gelten die sogenannten Yopis (young, old, pregnant, immune suppressive), also kleine Kinder, Alte, Schwangere und solche, die Immunsuppressiva einnehmen.

Das Bakterium gehört zu den Erregern, die häufig etwa in Krankenhäusern vorzufinden sind. Selbst bei geringen Dosen in Lebensmitteln kommt es zum Rückruf, weil sich die Keime schnell vermehren können, wenn etwa Milch nicht die ganze Zeit im Kühlschrank aufbewahrt wird.

Die Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bremen, Sonja Pannenbecker, warnte vor dem Trinken der Milch: „Verbraucherinnen und Verbraucher sollten diese auf keinen Fall trinken und können die gekauften Verpackungen im Laden zurückgeben.“ Da die Mindesthaltbarkeit nur noch relativ kurz ist, steht allerdings zu vermuten, dass die meiste betroffene Milch bereits getrunken wurde.

Defekte Dichtung an Produktionsanlage

„Die Produktion wurde unmittelbar nach Bekanntwerden unverzüglich gestoppt“, sagte ein DMK-Sprecher auf Anfrage. „Das defekte Maschinenteil (Dichtung) wurde ausgetauscht. Anschließend wurden zusätzliche Reinigungen durchgeführt, sowie eine Testproduktion vor Wiederinbetriebnahme der Produktionslinie vorgenommen“, heißt es. Die Produktion konnte inzwischen wieder freigegeben werden.

Die genaue Menge der betroffenen Milch konnte DMK zunächst nicht beziffern. Es handele sich aber eher um ein übersichtliches Volumen. Die Molkereigenossenschaft DMK verarbeitet nach eigenen Angaben mit rund 7700 Mitarbeitern Milch an mehr als 20 Standorten unter anderem in Deutschland und den Niederlanden. Als einer der größten Lieferanten des deutschen Lebensmitteleinzelhandels und mit einem Umsatz von 5,6 Milliarden Euro zählt sich DMK europaweit zu den führenden Unternehmen der Milchwirtschaft.

Die betroffenen Handelsunternehmen und Supermarktketten haben offenbar schon reagiert und die belasteten Waren aus dem Handel beziehungsweise aus dem Sortiment genommen. Vor folgende Marken mit dem Genusstauglichkeitskennzeichen DE NW 508 EG sowie den jeweils angegebenen Mindesthaltbarkeitsdaten (MHD) wird gewarnt. Artikel mit anderen Mindesthaltbarkeitsdaten sowie Artikel mit gleichen Mindesthaltbarkeitsdatum, aber anderem Identitätskennzeichen seien nicht betroffen.

  • Metro
    Aro Frische Milch 1,5 % Fett mit den MHD 15.10.2019/ 18.10.2019

  • Aldi Nord
    Milsani Frische Milch 1,5 % Fett mit den MHD 15.10.2019/ 18.10.2019/ 20.10.2019

  • Aldi Süd
    Milfina Frische Milch 1,5 % Fett mit den MHD 10.10.2019/ 14.10.2019

  • Kaufland
    K-Classic Frische Milch 1,5 % Fett mit den MHD 14.10.2019/ 15.10.2019/ 18.10.2019

  • Lidl
    Milbona Frische Milch 1,5 % Fett mit den MHD 13.10.2019/ 14.10.2019/ 16.10.2019/ 18.10.2019

  • Bartels-Langness Handelsgesellschaft
    Tip Frische Milch 1,5 % Fett mit den MHD 14.10.2019/ 15.10.2019/ 18.10.2019
    Hofgut Frische Milch 1,5 % Fett mit den MHD 18.10.2019

  • Edeka
    GUT & GÜNSTIG Frische Fettarme Milch ESL 1,5 % Fett (1 Liter) mit den MHD 14.10.2019, 16.10.2019, 18.10.2019, 20.10.2019

  • Netto Marken-Discount
    GUTES LAND Frische Fettarme Milch länger haltbar 1,5 % Fett (1 Liter) mit den MHD 14.10.2019, 15.10.2019, 16.10.2019, 18.10.2019, 20.10.2019

  • Rewe
    Ja! Frische Milch 1,5 % Fett mit den MHD 14.10.2019/ 15.10.2019/ 18.10.2019/ 20.10.2019

  • Real
    Tip Frische Milch 1,5 % Fett mit den MHD 14.10.2019/ 15.10.2019/ 18.10.2019

Kunden, die die entsprechenden Produkte gekauft haben, können diese gegen Erstattung des Kaufpreises, auch ohne Vorlage des Kassenbons, bei ihren Einkaufsstätten zurückgeben. Verbraucheranfragen beantwortet der Kundenservice der Deutschen Milchkontor unter der Rufnummer 0251/2656-7371 oder per E-Mail unter dmk@buw.de.